Warum sackt der Goldpreis ab?

Die gängige Meinung in den meisten Finanzmedien hinsichtlich der Ursachen für den Goldpreisverfall lautet: Die FED beendet die Gelddruckorgie, die Inflationsangst sinkt, und der Preis wäre ohnehin zu hoch, so dass nun Gewinnmitnahmen erfolgen würden. Doch, ist dem wirklich so? Die Wahrheit dürfte in diesen Erklärungen nur bedingt zu finden sein.

Fakt ist: Der Goldpreis (in US-Dollar) ist in den letzten Jahren massiv gestiegen. Das Geldvolumen durch das sogenannte "Quantitative Easing" der US-Notenbank auch. Wenn man die Inflationsrate berücksichtigt, fällt der Preisanstieg des Edelmetalls schon nicht mehr so stark aus. Andererseits ist die Nachfrage nach physischem Gold nach wie vor sehr hoch. Das was den Preisverfall verursachte ist vielmehr der Verkauf von sogenanntem "Papiergold".

Leider springen auch hier vor allem unbedarfte "Anleger" auf den fahrenden Zug, und verstärken damit noch den Abwärtseffekt. Auch wenn sie dadurch reale finanzielle Einbußen erleiden, weil sie nun teilweise weniger Geld für ihr Gold bekommen. Jene Menschen die den fallenden Kurs für eine Aufstockung des Golddepots nutzen, freuen sich natürlich darüber.

Dieses "Papiergold" (also Goldderivate) wird von Spekulanten wie Devisen behandelt, und damit eben auch auf Kursbewegungen spekuliert. Die Folgen sehen wir an den Kursen, da diese Spekulanten (auch "Daytrader" genannt) mit ihren Wetten selbstverständlich die Preise beeinflussen. Und das, ohne dass sie auch nur ein einziges Gramm Gold in ihren Händen gehalten haben. Wie man erkennt, hat die aktuelle preisliche Entwicklung nicht sehr viel mit der Realität auf den Realgoldmärkten zu tun.

 

Preis und Wert

Eine Ursache für diese Entwicklung darf auch darin gesehen werden, dass wir mit den sogenannten "Fiat-Währungen" aufgewachsen sind: Geld, welches durch die Geldschöpfung der Banken mittels Kredite geschaffen wird. Ein aufgedruckter Wertbetrag ohne wirkliche Wertdeckung. Gold selbst hingegen hat nicht einfach nur einen Preis - es hat auch einen Wert. Für eine Unze des gelben Metalls wird man immer etwas bekommen. Bei den bedruckten Scheinen ist dies (wie uns die Geschichte lehrt) eben nicht der Fall. Egal ob man sie Banknoten, Anleihen oder Aktien nennt.

Im Falle eines Bankencrashs samt Dominoeffekt auf andere Banken wird dieses ganze Fiat-Geldsystem zusammenbrechen - inklusive nachfolgender Hyperinflation und Währungsreform. Gold hingegen kennt keine Hyperinflation. Schon alleine aus diesem Grund kann es nicht schaden, wenn man - je nach Vermögenslage - zwischen 20 und 40% der finanziellen Reserven in Edelmetallen wie Gold und Silber hält. Damit kann man sich nämlich nach einer Währungsreform einen kleinen Startvorteil gegenüber jenen Menschen verschaffen, welche lediglich auf Papierwerte gesetzt haben.

Lassen Sie sich also nicht vom Preis für Gold verunsichern, wenn sie den Wert desselben kennen. Denn auch wenn Sie nie in die Lage kommen sollten, dass sie etwas davon verkaufen müssen, so können Sie sich stets am goldenen Glanz ihrer Münzen oder Barren erfreuen.

Titelbild: Wikimedia, Apollo2005

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