Was bedeutet das Google Panda oder Farmer Update?

Das Google Algorithmus 2011 Update wurde zunächst nur auf Google.com installiert, soll aber bald auch auf allen anderen internationalen Google Domains (google.de, google.at usw.) in Kraft treten. Die grösste Suchmaschine der Welt will damit Millionen von wertarmen oder spamigen Webseiten bekämpfen, die den Suchern das Entdecken von nützlichen Informationen schwer machen.

Im Zusammenhang mit diesem Update haben einige der grossen Autoren-Portale viele ihrer guten Rankings eingebüsst. Autoren machen sich Sorgen: "Verlieren wir jetzt alles, wofür wir so hart gearbeitet hatten?" Die Antwort ist: "Nein." Die betroffenen Seiten zeigten eine oder mehrere der folgenden schlechten Eigenschften auf:

google algorithmus

  • Duplicate Content - Kopien von Texten, die schon anderswo im Web veröffentlicht wurden
  • "Dünner" Gehalt - z. B.: 200 Worte lang um der Brei herumreden, ohne irgendwelche neue oder nützliche Informationen zu geben. Solche Artikel werden typischerweise am Fliessband von "Artikelmühlen" oder "Spinning Software" ausgespuckt.
  • Werbetexte für Affiliaten-Produkte - oft fast der gleiche Text wie auf tausenden von anderen Werbeseiten, wo ausser dem Verkaufstext keine zusätzlichen Informationen gegeben werden.
  • Zuviel Werbung - ein paar Worte Text und sonst nichts wie Anzeigen.
  • Ausgeschlachtete Themen - z. B.: Dating, Abnehmen usw.. Wenn man da nicht mit einem höchst persönlichen, originalen Dreh aufwarten kann, hat man keine Hoffnung mehr für gute Platzierungen.

Warum ist der neue Google Algorithmus gut für Autoren?

(Man sollte vielleicht besser sagen: "...für gute Autoren.")

Gute Autoren schreiben Artikel, die den Lesern echten Mehrwert bieten. Bis jetzt war es immer ein bisschen schwer, mit guter Qualität auf die Vorderseiten der Suchresultate zu gelangen. Mit der Abstrafung von schlechter Qualität möchte Google nun mehr Platz für unsere guten Artikel schaffen.

Wie man gute Artikel schreibt, die von dem neuen Google Algo Update überhaupt nichts zu befürchten haben (im Gegenteil!), möchte ich in den folgenden 5 Tipps beschreiben...

1. Persönliche Einsichten und Verständnis des Themas - Wissen wir, wovon wir schreiben?

Hier geht es um persönliche Erfahrungen mit einem bestimmten Thema oder Produkt, und was wir daraus gelernt haben. Am besten sind immer solche Situationen, dir nur mir allein passiert sind. Wenn es sich aber um gängigere Themen handelt, sollte ich meinen individuellen Standpunkt dazu finden und dann beschreiben.

Ein extremes Beispiel ist "Dating" - da gibt es nun wirklich hunderttausende von existierenden Seiten. Trotzdem hat jeder ganz persönliche Einsichten und Geschichten darüber zu erzählen. Dinge, die anderen Menschen wahrscheinlich nicht genau so passiert sind. Man muss ein bisschen nachdenken, ehrlich sein und an der Story arbeiten. Dann hebt man sich sofort von der Masse ab.

Wie wäre es zum Beispiel mit einer Art Tagebuch, in welchem man nicht nur seine grossen "Erfolge" anpreist, sondern auch seine Fehltritte verrät?

Leser interessieren sich für zutiefst persönliche Erlebnisse von vertrauenserweckenden und kenntnisreichen Autoren. Solche Informationen sind wertvoll, weil sich andere Menschen ein Beispiel daran nehmen können. Ein sachverständiger Artikel erweitert ihren Horizont und hilft ihnen mit der eigenen Entscheidung in Bezug auf eine bestimmte Situation.

Wir sollten wissen, wovon wir schreiben, auch wenn wir einen grossen Teil des Themas erst selbst recherchieren mussten. Unsere authentische Geschichte verleiht uns dann die Autorität eines kompetenten Online-Autoren.  

2. Lesbarkeit - Wissen andere, wovon wir schreiben?

Hier ist ein Tool vom Schreiblabor, mit dem man die Lesbarkeit seines Artikels überprüfen kann. In der rechten Spalte sieht man den Flesch-Grad des eingegebenen Textes. Auch dieses Tool ist sehr hilfreich.

Informationen sollten leicht-verständlich präsentiert werden; so kann man sie sich auch viel besser merken. Komplizierte Sätze, zu viele Füllwörter (meine grosse Sünde!), oder zu lange Sätze ermüden den Leser. Vielleicht klickt er auch gleich wieder weg, weil es nach "zu viel Arbeit" aussieht.

Ein guter Lesbarkeitsgrad sollte auf die untere Ebene unserer Zielgruppe eingestellt sein. Wir sind es unseren Lesern schuldig, dass wir ihnen unser Material so leicht-verständlich wie möglich machen. Erhöhte Besucherzahlen werden uns dafür belohnen.

3. Die Kunst liegt im Detail - Wie tief sollten wir unsere Leser führen?

Bei manchen unserer Fakten mögen wir vielleicht denken: "Darüber brauche ich nicht zu schreiben; das weiss doch schon jeder!" Falsch.

Wir müssen uns in die Lage unserer Leser versetzen, als ob sie komplette Laien in unserem Themenbereich wären.

Sucher kommen zu unserer Seite, weil sie ein gewisses Problem (Frage) haben und dafür eine Lösung (Antwort) suchen. Es ist unsere Aufgabe, ihnen diese Antwort so vollkommen wie möglich zu liefern. Dabei kommt es oft am meisten auf detaillierte Grundbegriffe an, die uns selbst schon so in Fleisch und Blut eingegangen sind, dass wir sie als Allgemeinwissen betrachten.

Natürlich dürfen wir unsere Artikel mit Links zu weiteren informativen Webseiten ergänzen, aber wenn der Leser wegen unserer Informationslücken fortwährend wegklicken muss, haben wir unsere Aufgabe verfehlt.

4. Praktische Anwendung - Was sagen andere über unser Thema?

Stelle dir diese Fragen:

Wie verhält sich mein Content zu den Aussagen von ähnlichen Webseiten oder Artikeln zu diesem Thema?

Kann ich eine Geschichte darüber erzählen, wie andere sich mit dem gleichen Bereich beschäftigt und dabei interessante, praktische Erfahrungen gewonnen haben?

Gibt es bekanntere und gescheitere Autoren, auf deren Meinungen ich mich in meinem Artikel beziehen kann?

Welche Fakten, Statistiken oder Informationen von anerkannten Fachleuten unterstützen meine Theorien?

Solche Referenzen fördern meine Glaubwürdigkeit als Online-Autor. Sie beweisen, dass ich mich um eine breite, praktische Anwendung bemüht hatte und dass ich mit meinen Meinungen nicht allein dastehe.

5. Relevanz - Findet der Leser, wonach er suchte?

In längst vergangenen Tagen konnte man Google noch leicht austricksen: Man nahm ein Keyword mit hohen Suchanfragen und platzierte es in die URL, Meta-Tags und Überschriften einer Webseite. Dann fügte man ein bisschen Text hinzu und pflasterte den Rest mit Anzeigen voll. Das Ziel war, möglichst viele "Hits" zu kriegen, von denen der eine oder andere dann vielleicht auf die Anzeigen klickte. Dabei ging es nicht um Problemlösungen, sondern einfach nur um ein Anlocken von Besuchern.

Heutige Google "Spiders" untersuchen den gesamten Text in Bezug auf Relevanz zu dem eingegebenen Suchbegriff. Hält der Text, was die Titel versprechen? Wenn nicht - weg mit dem Artikel auf die hinteren Suchresultatseiten!

Ein Teil der neuesten Änderungen im Google Algorithmus soll diese Kapazität der Search-Robots sogar noch weiter ausbauen.

So ist es wichtiger denn je zuvor, dass man sich in die Schuhe des Lesers versetzt und fragt:

  • Wonach sucht ein Leser, wenn er das Haupt-Keyword meines Artikels in die Suchmaschine eingibt?
  • Aus der Sicht des Suchers gesehen...bietet mein Artikel eine komplette, zufriedenstellende Problemlösung an?
  • Ist mein Artikel relevant zu der Suchanfrage?

Wenn wir diese 5 Tipps zum Artikel schreiben im Auge behalten und dabei auch gute Suchmaschinen-Optimierung (SEO) beachten, werden uns die Suchmaschinen auch gerne den Vorzug gegenüber den wertlosen Webseiten geben.

Und damit profitieren wir Autoren vom neuen Google Algorithmus.

chefkeem, am 06.04.2011
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Bildquelle:
S.Hofschlaeger - pixelio.de (Kommasetzung leicht erklärt)

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