Geschichte der Grube Leonie


In dieser Gegend gibt es gesicherte Erkenntnisse über den Abbau von Eisenerz bis zurück in das 13. Jahrhundert. Die Grube Leonie wurde jedoch erst 1971 bis 1973 erschlossen und ab 1977 im Bruchbergbau abgebaut. Dabei wurden die entstandenen Hohlräume in nur etwa 200m Tiefe nicht wieder verfüllt. Das hat zu Senkungen und Einsturztrichtern an der Oberfläche geführt. Schon ab 1978 durfte das gesamte Grubengelände nicht mehr betreten werden.

Mit dem Konkurs der Maxhütte endete hier 1987 der Bergbau, nach dem etwa 17% der vermuteten Erzvorräte abgebaut waren. Der 38m hohe Förderturm der Grube steht noch heute im Gewerbegebiet "Leonie" bei Auerbach.

Förderturm der ehemaligen Grube Leonie

Der Förderturm der alten Grube Leonie steht noch heute im Gewerbegebiet unweit der Grubenfelder. (Bild: Henning Schünke)

Grube Leonie heute

Mit der Schließung der Grube setzten auch Bemühungen ein, das seit 20 Jahren nicht mehr bewirtschaftete Gebiet unter Naturschutz zu stellen. Im Mai 1996 gelang dies mit über 87ha. Ein Großteil des Geländes gehört heute dem Landesbund für Vogelschutz.

Heute wird die Landschaft geprägt von offenen Wiesen, Wald und den mit Wasser vollgelaufenen Einsturztrichtern. Nachgewiesen wurden hier bisher 600 verschiedene Tier- und Pflanzenarten, etwa 100 davon auf der Roten Liste.

Landschafftsformen im Naturschutzgebiet Leonie

Offene Wiese als Weidegrund für Heckrinder und Exmoor Ponys (Bild: Henning Schünke)

Der Biber und viele andere Tiere werden selbst den Weg in dieses Naturparadies gefunden haben, angesiedelt wurden im Jahr 2000 sogenannte "Heckrinder". Im Jahr 2006 kamen dann Exmoor-Ponys dazu.

Die größten Bewohner des Naturschutzgebietes Leonie fast hautnah.

Heckrinder im Wald, leider auf der Flucht vor dem Fotografen (Bild: Henning Schünke)


Die Heckrinder sind Rückzüchtungen des seit 1627 ausgestorbenen Auerochsen, vorgenommen durch die Brüder Heck in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts. Die Herren Heinz und Lutz Heck waren die Leiter der Tiergärten in München und Berlin und beschäftigten sich ab etwa 1920 damit, den Auerochsen aus den vorhandenen Hausrindrassen zurückzuzüchten. Ergebnis war das nach ihnen benannte Heckrind.

Wikipedia - Heckrind - Mehr erfahren über Heckrinder

Das Heckrind, oft unzutreffend als Auerochse bezeichnet, ist eine in den 1920er-Jahren gezüchtete Hausrinderrasse. Das Zuchtziel war, ein dem Wildrind ähnliches oder ihm gleichendes Rind durch Abbildzüchtung aus verschiedenen...

Eine stattliche Herde dieser Tiere lebt jetzt ganzjährig im Naturschutzgebiet Leonie. Mit etwas Glück kann man sie sehen, wenn man den rot-weißen Schildern mit der Aufschrift "Ochsentour" folgt. Diese führen den Wanderer auf einem schmalen Pfad dicht am elektrisch geladenen Weidezaun entlang, der das großzügige Revier der Tiere begrenzt. Feste Schuhe sind ratsam, auch ist der Weg sehr schmal. Ein Verlassen des Weges ist wegen immer noch möglicher Bergstürze nicht zu empfehlen.
Am Weg finden sich mehrere Schautafeln, die auch die Informationen zu diesem Artikel geliefert haben.

Der Mühlenweg

Wer den bequemen Weg auf der Trasse der alten Bundesstraße 470 vorzieht, stößt, von Degelsdorf kommend, vor dem Ortsrand von Auerbach auf den Mühlenweg. Ein Rundweg der insgesamt 15 alte Wassermühlen verbindet.

Eine davon ist die Burgstallmühle. Ursprünglich wurde diese auf der Ruine einer alten fränkischen Wasserburg errichtet. Als der neue Besitzer die alte Mühle 1855 abbrechen wollte, um Platz für eine moderne Mühle zu schaffen, machte man eine grausige Entdeckung: In einem Hohlraum der dicken ehemaligen Burgmauern stand aufrecht das Skelett eines Mannes!

Im 9. Jahrhundert war es in Franken Brauch, beim Bau einer Wehranlage einen starken Mann lebendig einzumauern, um diesen festen Platz für alle Zeiten uneinnehmbar zu machen. Dessen Knochen kamen nun, nach gut eintausend Jahren, wieder ans Tageslicht. Der Zauber war damit aber gebrochen, denn im Jahre 1907 brannte die Burgstallmühle ab.

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