Auf den Spuren des Maya-Schatzes

Die erste Geschichte des Bands ist zugleich der Höhepunkt: "Das Ewige Feuer der Königin Kalhoa" kann getrost zu den besten Geschichten der gesamten LTB-Reihe gezählt werden. Ungewöhnlicherweise begibt sich Micky nicht nur auf Schatzsuche, sondern wird zudem von Bill und Bull begleitet - zwei Charakteren, die nach diesen Auftritt nie wieder in einem Disney-Comic erscheinen sollten.

Zwar handelt es sich oberflächlich betrachtet um eine ganz gewöhnlich "Finde den vergrabenen Schatz!"-Geschichte, in diesem Fall jener einer Maya-Königin. Doch der enorme Schwung und der Witz, mit dem diese Story erzählt wird, lassen sie zu einem Highlight avancieren. Die meisten Gags gehen aufs Konto der eingangs erwähnten Matrosen, die das Leben außerhalb der Hohen See nicht gewöhnt sind, was zu allerlei lustigen Verwicklungen führt. Etwa, wenn sie ein Auto auf Grund des fehlenden Kompasses nach den Sternen steuern.

Aktenzeichen XYZ gelöst

Weniger überzeugend fällt hingegen die zweite Geschichte "Der Fall XYZ" aus. Zwar dürfen sich Gamma-Fans über das Erscheinen des sympathischen Extra-Dimensionalen freuen, der noch dazu in Begleitung seines sensiblen Hundes Fips anreist. Doch wirkt der Plot zerhackt und nicht zusammenhängend, was daran liegt, dass es sich offensichtlich um drei eigenständige Kurzgeschichten handelt, die notdürftig zu einer einzigen verschmolzen wurden.

Hinter Entenhausener Gardinen

Weitaus interessanter und witziger geht es in "Das fidele Gefängnis" zu. Kommissar Hunter, wie immer ratlos und überfordert, bittet Micky und dessen Freund Goofy um Aufklärung bei einer Reihe mysteriöser Ausbrüche aus dem Entenhausener Gefängnis. Bemerkenswert ist dabei das Zusammentreffen mit Kater Kuno, einem holzbeinigen Vetter des berüchtigten Kater Karlo.

Südseeträume sind keine Schäume

Einen würdigen Abschluss bietet "Südseezauber". Bereits optisch ragt diese Story heraus, bietet sie doch wunderschön colorierte Zeichnungen. Der Plot selbst ist nicht weiter aufregend: Beim Südsee-Urlaub mit Minnie wird Micky unfreiwillig in ein Abenteuer hineingezogen, das ihn erneut mit Kater Kuno konfrontiert.

Dabei sind es die vielen hervorragenden Gags, die die Story besonders lesenswert gestalten. Etwa die ständigen Kämpfe Plutos mit dem auf der Südsee-Insel doch etwas fehlplatziert wirkenden Känguru Siki-Siki, welches übrigens Boxhandschuhe trägt und nur zu gerne kräftig austeilt!

Wie in älteren Geschichten üblich, mangelt es an politischer Korrektheit: So wird etwa der Insel-Häuptling Poko-Poko als nicht besonders schlauer Alkoholiker geschildert und gegen Maschinengewehre richten die Speere der eher einfältig wirkenden Eingeborenen wenig aus. Wer sich an derlei Klischees nicht stößt, wird mit dieser Geschichte bestens bedient.

 

Fazit: Drei sehr gute und eine mittelmäßige Geschichte sorgen für extra langen Lesespaß.

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