80 Prozent!

Diese Zahl hat mich dazu gebracht, diesen Beitrag zu schreiben. 80 Prozent Herzerkrankungen und Infarkte sind vermeidbar! Deswegen halte ich hier mal fest, was wir gegen eine der größten Todesursachen hierzulande tun können.

Herzinfarkte und andere arteriosklerotisch bedingte Erkrankungen gehören in den Industrieländern zu den häufigsten Todesursachen. Dies müsste aber nicht so sein, denn zahlreiche Studien belegen, dass ein großer Teil dieser Erkrankungen vermieden werden können. Zwei Faktoren sind dabei besonders wichtig:

1. Viele der mit diesen Krankheiten verbundenen Risiken ließen sich durch eine Änderung des Lebensstils der Betroffenen minimieren.

2. Doch auch der Fortschritt der Technik in der Medizin spielt eine immer größere Rolle.

 

1. Änderung des Lebensstils - Der Mensch ist sich selbst der größte Risikofaktor

Dass der Lebensstil auf das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung großen Einfluss hat, ist inzwischen unbestritten. So geht eine großer Zahl der den gefährlichen Infarkten zugrunde liegenden Gesundheitsprobleme auf Alkohol, Nikotin und Übergewicht zurück. "Würden wir alle diese Faktoren beachten, würden 80 Prozent der Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht auftreten", so Professor Martin Halle von der TU München auf dem 3. Deutschen Atherosklerosekongress.

Der Gesetzgeber kann dabei durchaus nachhelfen, wie im Falle des Rauchens. So belegen neuere Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass das Auftreten von Herzinfarkten in Ländern, in denen der Nichtraucherschutz in den letzten Jahren verbessert wurde, merklich zurückgegangen ist. "Diese Gesetze funktionieren wirklich. Sie nützen der Allgemeinheit wie auch dem Gesundheitssystem", so die WHO-Regionaldirektorin für Europa, Zsuzsanna Jakab.

Doch letztendlich hängt vieles vom Verhalten des Einzelnen ab. So kann neben dem Verzicht aufs Rauchen auch eine tägliche Ration Sport, eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse, eine Kontrolle der Blutdruck- und Cholesterinwerte und die Vermeidung von Übergewicht die gefährlichen Herzkrankheiten vorbeugen. Martin Halle empfiehlt besonders einen Ausdauersport wie das Radfahren als Mittel zur Vorsorge von Herzkrankheiten, da dabei die Gefäße trainiert und damit der Blutdruck gesenkt werden können.

2. Verbesserung der Medizintechnik - Verfeinerung der Diagnose

Doch auch die Medizintechnik trägt zu einer besseren Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei. Fortschritte sind in der letzten Zeit vor allem bei der Diagnose gemacht worden. So kann bei bestimmten Patientengruppen die invasive Koronarangiographie, bei der ein Katheter in das Herz eingeführt wird, durch nichtinvasive Methoden wie die Computertomographie (Cardio-CT) ersetzt werden. Dabei müssen zahlreiche Herausforderungen gemeistert werden, wie die schnellen Herzbewegungen und die Atmungsbewegungen des Thorax. Ein verstärkter Einsatz dieser Technologie kann die Diagnose verfeinern und Komplikationen invasiver Verfahren vermeiden helfen.

Zu guter Letzt spielen auch neue Entwicklungen in der medizinischen Informationstechnologie eine Rolle. Moderne IT-Systeme stellen sicher, dass die für eine effektive Diagnose und Behandlung benötigten Werte des Patienten, etwa aus Laboruntersuchungen, ständig für die Ärzte verfügbar sind.

Fazit

So können sowohl eine verstärkte Aufklärung über einen gesünderen Lebensstil als auch der technische Fortschritt in der Medizintechnik jeweils ihren Teil zur Vermeidung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen. 40,2 Prozent aller Todesfälle in Deutschland gingen laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2011 auf diese Krankheiten zurück. Ein deutlicher Rückgang der Herz-Kreislauf-Erkrankungen wäre damit ein großer Fortschritt für die Medizin und das Wohl der Allgemeinheit.

Autor seit 11 Jahren
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