Werkzeuge zum Raspeln, Feilen und Schmirgeln

Folgende Werkzeuge werden für diese Arbeitsvorgänge gebraucht:

  • Raspel: Mit der meist grob gezähnten Raspel kann Holz verformt werden. Es gibt sie in verschiedenen Querschnitten: flach, rund, halbrund, drei- oder vierkant.
  • Feile: Auch bei den Feilen gibt es wieder die unterschiedlichen Querschnittsmöglichkeiten. Je härter das Holz ist, desto feiner sollte die Feile sein.
  • Schleifpapier: Bei Schleifpapier gibt es verschiedene Körnungen. Zunächst werden grobe Papiere verwendet und für den Endschliff dann feinere.
  • Schleifklotz: Ein Schleifklotz kann aus Holz sein, oft aus Rundhölzern. Eine gute Möglichkeit ist auch Kork, da sich darauf das Schleifpapier mit Reißnägeln besonders gut befestigen und spannen lässt.

Beim Raspeln und Feilen ist es einfacher, wenn das Holz eingespannt wird. Für die Bearbeitung von Holz werden zuerst die groben Raspeln und Feilen verwendet, danach immer feinere. Als Abschluss wird ein feines Schleifpapier benutzt. Nachdem das Holzstück fertig geschliffen ist, sollte es nass gemacht werden. Wenn es dann nach dem Trocknen wieder rau wird, sollte der Vorgang wiederholt werden.

Ein praktisches Werkstück: Das Obstkistenregal

Für ein Obstkistenregal braucht man:

  • Mehrere Obstkisten
  • Gut deckende Fingerfarben
  • Schleifpapier
  • Holzleim
  • Durchsichtigen Sprühlack
  • Schraubzwingen

Obstkisten stapeln (Bild: Barbara Lechner-Chileshe)

Das Obstkistenregal ist ein Werkstück, welches sich hervorragend für den Werkunterricht in der Schule eignet, weil es die ganze Klasse gemeinsam für den Klassenraum erstellen kann. Dabei wird die Arbeit mit dem Schleifpapier geübt. Zuerst müssen die Kinder die Obstkisten möglichst reinigen. Oft stehen bei solchen Kisten kleine Holzspäne ab. Diese kann man leicht abbrechen und danach die Kiste mit dem Schleifpapier wieder glatt schleifen. Wenn die Obstkisten sauber sind, können sie angemalt werden. Bei gut deckenden Fingerfarben braucht man keine Grundierung. Trotzdem ist es empfehlenswert, wenn die Werklehrerin oder der Werklehrer die getrockneten Kisten dann noch im Freien mit durchsichtigem Lack ansprüht, damit das Holz besser geschützt ist.

In der nächsten Werkstunde können die Kinder die Kisten übereinander stapeln und entscheiden, wie sie ihr Regal gestalten möchten. Es ist besser die Kisten versetzt aufeinander zu setzen, denn wenn man sie direkt übereinander stapelt, sind sie nicht so stabil. Aneinander befestigt werden die Kisten mit dem Holzleim. Mit einem Pinsel wird der Leim dünn und gleichmäßig auf beiden Holzteilen, die aneinander haften sollen, verteilt. Mit Schraubzwingen müssen die Teile dann fixiert werden, bis der Leim getrocknet ist.

Schmuck aus Holz: Holzkugelkette

Grundsätzlich sind Schmuckstücke aus Holz meist nicht so schwierig in der Herstellung, aber sie erfordern viel Ausdauer und Geduld, was für die meisten Kinder sehr schwierig ist. Für eine Holzkugelkette braucht man kleine Holzklötzchen, die vorher von einem Erwachsenen durchbohrt werden müssen, sowie Raspeln, Schmirgelpapier und Feilen. Wie bei allen Raspel- und Feilarbeiten muss auch hierbei das Holz in eine Zwinge eingespannt werden, damit es nicht verrutscht.

Zunächst werden den kleinen Holzklötzchen die Ecken abgeraspelt. Dann raspelt man immer weiter, bis eine ungefähre Kugel entsteht. Es macht nichts, wenn die Kugeln etwas eiförmig werden. Irgendwann lässt sich die Kugel nicht mehr einspannen, dann wird sie mit den Feilen und dem Schmirgelpapier bearbeitet, bis sie schön glatt wird. Die fertigen Kugeln können auf ein dünnes Lederband oder ein Stück Schnur gefädelt werden.

Holzwürfel

Für einen Würfel braucht man:

  • Eine Vierkantleiste aus weichem Holz (40 mm breit und 40 mm hoch)
  • Schmirgelpapier
  • Säge (z.B.: Pucksäge)

Das Kind muss zunächst aus dem Vierkantholz eine 40 mm lange Strecke absägen. Dafür sollte ein Erwachsener dem Kind das Holz vorher ansägen, damit es nicht abrutschen kann und damit die 40 mm genau abgemessen sind. Dann muss das Kind mit einem Schmirgelpapier die Flächen und Kanten glatt schleifen. Die Ecken des Würfels sollten unbedingt leicht abgerundet werden, denn dadurch wird das Würfeln später vereinfacht.

Den Würfel kann man dann beliebig gestalten, als Punktewürfel oder Zahlenwürfel oder auch Aufgabenwürfel: Für den Aufgabenwürfel werden die Seiten beschriftet. Zum Beispiel können auf dem Würfel die unterschiedlichen Tätigkeiten stehen, die jeden Tag zu erledigen sind, wie Müll hinaustragen, Geschirr abtrocknen,… Kinder können dann auswürfeln, wer welche Tätigkeit übernehmen muss.

Totempfahl - ein Gruppenwerkstück

Beim Totempfahl handelt es sich um ein Gruppenwerkstück, das auf einer Geburtstagsparty oder auch im Werkunterricht im Schulgarten entstehen kann. Man braucht dafür einen großen Baumstamm von Tanne, Kiefer, einem Obstbaum oder anderem. Außerdem werden Schnitzwerkzeuge, Raspeln, Feilen, Fingerfarben und Pinsel benötigt. Dieses Werkstück sollte unbedingt im Freien gemacht werden. Jedes Kind sucht sich beim Totempfahl eine Stelle an dem Baumstamm, an der es arbeiten möchte und kann mit den verschiedenen Werkzeugen experimentieren. Wenn die Kinder mit ihren Schnitzergebnissen zufrieden sind, können sie dann die Einkerbungen mit bunten Farben anmalen.

Fabelwesen aus Wurzelholz

Für diese Fabelwesen muss man mit den Kindern Ast- und Wurzelholz mit schönen Verwachsungen sammeln. Ansonsten braucht man nur Raspeln, Feilen und Fingerfarben. Verwachsene Ast- und Wurzelstücke laden zum Fantasieren ein. Man entdeckt in ihnen Waldgeister und sonstige Fabelwesen. Man kann ihnen Gesichter und Muster verpassen und sie bunt anmalen.

Wurzeln (Bild: Pixabay.com)

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