Das Problem einer nicht richtig eingestellten Heizungsanlage

In Wohnhäusern wie auch Bürohäusern ist es schon eine Weile Standard, dass die einzelnen Wohnungen und Räume nicht mehr mit separaten Öfen geheizt werden, sondern über eine zentrale Anlage im Keller, die z.B. mit Öl, Gas oder Holzpellets betrieben werden kann. Die dabei erzeugte Wärme wird mittels Wasser in die einzelnen Wohneinheiten weitergeleitet.

Es ist wohl plausibel, dass bei einem direkten Transport von Wärme über große Entfernungen trotz Dämmung immer auch ein Wärmeverlust auftritt.

Beschweren sich die Mieter über zu geringe Heizleistung, so wird ein Vermieter ohne weitere Kenntnisse der Problematik voraussichtlich einfach die Leistung der zentralen Anlage erhöhen (erhöhte Leistung der Umwälzpumpe und erhöhte Vorlauftemperatur). Damit steigert sich die Leistung der peripheren Heizung lediglich ein bisschen, während die zentral wohnenden Mieter sehr schnell schwitzen werden – vor allem wenn die nicht isolierten Heizungsrohre durch die jeweiligen Wohnungen verlaufen. Die Folge sind nicht nur unzufriedene Mieter, die entweder frieren oder schwitzen, sondern auch hohe Kosten, die durch geeignete Maßnahmen vermieden werden könnten. Wenn Sie als Mieter solches erleben, so sollten Sie Ihren Vermieter gezielt darauf ansprechen.

Mieter in unterversorgten Bereichen werden vermutlich zusätzlich teure strombetriebene Heizkörper einsetzen.

Es ist allerdings möglich, die Heizungsanlage so einzustellen, dass sowohl für die zentralen als auch für die peripheren Bereiche Wärme in optimaler Menge zur Verfügung steht. Dies geschieht beim sogenannten hydraulischen Abgleich.

Gegenstand, Kosten und Nutzen des hydraulischen Abgleichs

Der hydraulische Abgleich wird üblicherweise durch darin qualifizierte Handwerker (Fachbetriebe für Heiztechnik) vorgenommen. Der Abgleich zielt darauf ab, die Heizungsanlage mit genau der Wärmemenge zu versorgen, die benötigt wird, um in allen Räumen die jeweils gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Dies erfolgt über Einstellungen und den Austausch von Ventilen und Druckregler sowie Pumpen. Dies muss zentral für die gesamte Anlage geplant und berechnet werden. Ziel ist dabei ein optimaler Anlagendruck und eine optimal niedrige Volumenmenge, was sich wiederum günstig auf die Betriebskosten auswirkt.

Was kostet der hydraulische Abgleich und wie viel kann man dadurch sparen? Als Faustformel gilt: Der hydraulische Abgleich kostet pro Heizkörper 30 bis 35 Euro, sofern keine Nachrüstung von Ventilen und Pumpen erforderlich ist. Auf der anderen Seite sind als Folge des hydraulischen Abgleichs Einsparungen von 10 Prozent und mehr möglich, so dass sich die Kosten nach drei bis sechs Jahren gelohnt haben können.

Der Abgleich kann sowohl bei neuen als auch bei alten Anlagen vorgenommen werden. Häufig lohnt sich dabei ein Austausch von einzelnen Elementen, z.B. einer überdimensionierten und damit übermäßig Strom verbrauchenden Pumpe.

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Autor seit 12 Jahren
16 Seiten
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