"Ich will schlafen" - Der Inhalt

Nach einem One-Night-Stand mit ihrer großen Jugendliebe wird Rachel schwanger. Sie freut sich wahnsinnig auf das Kind, und möchte es alleine großziehen. Die Schwangerschaft verläuft problemlos, und Rachel kann die Geburt kaum erwarten. Doch die Geburt ist alles andere als eine Bilderbuchgeburt, und Rachel muss ihren kleinen Joseph alleine zu Hause auf die Welt bringen. Zutiefst erschöpft will Rachel nur noch eines, nämlich schlafen. Doch Joe macht die Nacht zum Tag. Wenn alle anderen schlafen, ist er wach, und kommt erst zur Ruhe, wenn die frisch gebackene Mama in der Krankenhaushektik keinen Schlaf finden kann. Das Stillen wird zur Qual, da der kleine Nimmersatt in seiner Gier nach Nahrung die Brustwarzen ziemlich überstrapaziert. Die Mutter kommt sich unnütz und minderwertig vor. Die anderen Mütter beginnen zu tuscheln, und das Baby hat Zornausbrüche ohne Ende.

Ich will schlafen!
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Zu allem Überfluss wollen sich die Glücksgefühle so gar nicht einstellen. Im Krankenhaus wird Rachel beruhigt, dass das alles ganz normal wäre, und wenn sie erst daheim ist, und das Baby seinen Rythmus findet, spielt sich alles ein. Doch es kommt alles ganz anders...

"Ich will schlafen" - Meine Rezension

Der erste Teil des Buches kommt mir ziemlich bekannt vor. Nach der Geburt ist tatsächlich nichts mehr, wie es mal war, und ohne eine ganze Portion voll Mutterliebe, tut man sich sicherlich äußerst schwer, diese anstrengende Zeit zu überstehen. Ein Glück, dass in den meisten Fällen die Natur auch funktioniert, und die richtigen Hormone zur richtigen Zeit dafür sorgen, dass das Kind den vollsten Schutz erhält. In einigen Fällen versagt jedoch die Natur, und die schlaflosen Nächte, das Gebrüll und das Gefühl, es nicht zu schaffen bekommt die Oberhand. Diese Situation beschreibt die Autorin wirklich sehr eindrucksvoll. Während am Anfang noch die freudige Erwartung im Vordergrund steht, wird das Buch nach der Geburt mit jeder Seite und jeder schlaflosen Nacht immer noch spannender. Man kann selbst kaum noch zwischen Realität und den Wahnvorstellungen von Rachel unterscheiden. Man spürt, wie das Gefühl der Gleichgültigkeit langsam in Hass umschlägt, und muss hilflos mitansehen, wie die Mutter ihren Säugling immer wieder im Stich lässt. Mit jeder Seite steigt die Spannung, und man kann das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen. Die ca. 320 Seiten sind in kürzester Zeit verschlungen. Der Roman geht wirklich unter die Haut und vor allem auch nach. Vor allem wenn man selbst schon Kinder geboren hat, kann man sich glücklich schätzen, keine postnatalen Depressionen und Wahnvorstellungen aufgrund des Schlafmangels entwickelt zu haben.

Der Roman "Ich will schlafen" wurde mir kostenlos vom Kiepenheuer&Witsch Verlag zur Verfügung gestellt und von Blog Dein Buch vermittelt. Diese intensive, hervorragende Geschichte vom Babyglück das zum Albtraum wird, bekommt von mir 5 von 5 Sterne.

SusanneEdele, am 28.03.2012
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Bildquelle:
Karin Scherbart (Asterix bei den Pikten – Rezension)

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