Weltberühmt sind die leuchtend weißen Kreidefelsen, die als Wahrzeichen der Insel Rügen zum Teil mehr als 100 Meter hoch über der blauen Ostsee aufragen. Die Insel Rügen als Deutschlands größte Insel mit einer Fläche von 926 km² und einer Küstenlänge von 574 Kilometern ist ein filigranes Gebilde aus 22 Halb- und Nebeninseln. Den Urlauber erwarten hier nicht nur kilometerlange weiße Sandstrände mit gemütlichen Badeorten, sondern auch eine außergewöhnliche landschaftliche Vielfalt, die geradezu zum Radeln und Wandern einlädt. Nicht nur im Sommer lohnt sich ein Besuch dieser einzigartigen Gegend. Auch im Herbst sind auf Rügen zahlreiche Wanderfreunde unterwegs, um sich dem Reiz der märchenhaften Landschaft hinzugeben.

Mit dem Auto quer über die Insel bis nach Sassnitz

Sassnitz ist Rügens zweitgrößter Ort und bietet seinen Besuchern schon allein zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Wenn man mit dem Auto vom neuen Rügendamm kommend in Richtung Sassnitz quer über die Insel Rügen fährt, bekommt man schon einen ersten Eindruck von der abwechslungsreichen Gegend und dem nordischen Baustil. Dieser ist besonders geprägt von der Bäderarchitektur mit ihren weiß gestrichenen verzierten Holzbalkonen und verglasten Veranden. In Sassnitz findet man viele dieser typischen Bauten. Vor allem aber ist Sassnitz Ausgangspunkt für einen der schönsten Wanderpfade auf der Insel Rügen entlang der Kreideküste vorbei an den Wissower Klinken, der Ernst-Moritz-Arndt-Aussicht, der Victoria-Höhe bis hin zum 117 Meter hohen Königsstuhl. Schon Caspar David Friedrich war von 1801 bis 1826 mehrmals auf diesem Wanderweg unterwegs und fand hier auch die Vorlage für sein berühmtes Gemälde der Kreidefelsen auf Rügen. Der Hochuferweg hat eine Länge von etwa 9 Kilometern und nach etwa 3-4 Stunden erreicht man die Stubbenkammer mit dem Königsstuhl. Wem das zu lang ist, dem empfiehlt sich ein Rundwanderweg bis zu den Wissower Klinken und zurück nach Sassnitz. Ebenso besteht die Möglichkeit, die Kreidefelsen mit dem Kutter von der Ostsee aus zu betrachten oder aber am Ufer entlang zu gehen. Unterwegs bestehen auch mehrere Möglichkeiten, zum Hochuferweg aufzusteigen.

Impressionen aus Sassnitz

Bäderarchitektur

Von Sassnitz zu den Wissower Klinken und zurück

 

Man parkt am besten am Ende von Sassnitz und begibt sich direkt auf den gut ausgeschilderten Hochuferweg, der vor allem durch lichtdurchflutete Buchenwälder führt. Die acht Stationen sind eine Mischung aus geschichtlicher und geologischer Information und laden immer wieder zum Verweilen ein. Von vielen Punkten kann man atemberaubende Ausblicke auf die Kreideformationen erhaschen. Deshalb hat man am Ende die vorausgesagte Zeitangabe für die Rundwanderung von etwa 2 Stunden auf jeden Fall überschritten. Am besten, man hat auch etwas zum Picknicken dabei, um sich auf den bereitstehenden Bänken der einen oder anderen Aussicht etwas länger hinzugeben. Oder aber man besucht zur Stärkung am Ziel die Gaststätte an den Wissower Klinken. Bis dahin passiert man folgende Punkte:

 

Station 1 – Prinzenhäuser – Hier verbrachte die Gattin von Kaiser Wilhelm II. im Jahr 1890 sechs Wochen Sommerurlaub mit den Prinzen.

 

Station 2 – Piratenschlucht – Hier soll der legendäre Seeräuber Klaus Störtebeker seinen Schatz versteckt haben. Da er geköpft wurde, ehe er den Schatz wieder abholen konnte, besteht immer noch die Chance, selbst fündig zu werden.

 

Station 3 – Der Hengst – Hier stand eine der ältesten germanischen Wallanlagen Norddeutschlands.

 

Station 4 – Lenzer Bachtal – Hier befinden sich die Reste eines Großsteingrabs, das mit der Zeit hinunter gerutscht ist.

 

Station 5 – Schöne Aussicht – Hier kann man die schöne Aussicht genießen.

 

Station 6 – Wissower Bachtal – Hier fließt nur nach extremen Niederschlägen Wasser.

 

Station 7 – Hangwälder – Hier sieht man ein Beispiel für natürlichen Waldwuchs. Diese Ecke wurde noch nie bewirtschaftet.

 

Station 8 – Wissower Klinken – Hier findet man die Reste der Wissower Klinken, die am 24. Februar 2005 abbrachen und bereits nach weniger als einem Jahr von der Ostsee aufgearbeitet waren. Das Wasser war damals wochenlang weiß gefärbt.

 

Der Rückweg nach Sassnitz führt durch den Buchenwald. Hier findet das Auge wenig Ablenkung und deshalb kommt man hier schnell voran. Für den Rest des Tages sollte man auf jeden Fall noch einen Blick auf das Seebad Binz werfen.

Auf dem Hochuferweg zu den Wissower Klinken

Wanderroute zu den Wissower Klinken

Ostseebad Binz ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert

Einst ein verschlafenes und abgeschiedenes Fischerdörfchen hat sich Binz zum größten und attraktivsten Badeort der Insel Rügen gemausert. Ein 5 Kilometer ausgedehnter Sandstrand, eine 3,2 Kilometer lange Strandpromenade und eine 370 Meter ins Meer reichende Seebrücke sind nicht das einzig Sehenswerte in diesem exklusiven Ort. Vornehme Villen in bester Bäderarchitektur beherrschen das Ortsbild. Von der Seebrücke aus hat man den herrlichsten Blick auf das Wahrzeichen von Binz, dem hufeisenförmigen Kurhaus. Das Kurhaus wurde bereits 1893 als Fachwerkhaus errichtet, nach einem Brand entstand aber 1908 der jetzige dreiflüglige Jugendstilbau. Direkt davor befindet sich eine Konzertmuschel, in der im Sommer regelmäßig Kurkonzerte stattfinden. Zahlreiche Geschäfte, Cafés und Restaurant und natürlich die liebevoll gestaltete Strandpromenade laden zum Schlendern, Schauen und Shoppen ein. In Binz befindet sich auch der Start der Eisenbahnstrecke des Rasenden Roland, der auf einer Spurbreite von 750 mm mit einer Geschwindigkeit von 30 Kilometer pro Stunde seit mehr als Hundert Jahren Binz mit den Badeorten im Südosten der Insel verbindet.

 

Impressionen aus Binz

Kurhaus in Binz

Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist und noch mehr von der Insel Rügen kennenlernen möchte, sollte sich gleich vor Ort ein Gastgeberverzeichnis besorgen und einen längeren Urlaub planen. Der wird auf Rügen bestimmt nicht langweilig.

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