Als der österreichische Kaiser Ferdinand I. von seiner Residenz aus die aufgebrachten Volksmassen beobachtete, fragte er seinen Kanzler Metternich, was da los sei. Auf dessen pragmatische Antwort, dass es sich um eine Revolution handle, entfuhr dem sichtlich erstaunten Herrscher die rührende Frage: "Ja, dürfen s' denn des?"

Wenig später dankte der Kaiser, wohl mehr aus Rücksichtnahme auf seine körperliche Unversehrtheit, denn aus tief empfundener Reue und Scham ob seiner Despotie, ab. Gut eineinhalb Jahrhunderte später stellen ziemlich exakt 100% deutscher Mainstreammedien dieselbe Frage: Dürfen die das denn? Gemeint ist damit die PiSa(Pirincci/Sarrazin)-Studie zum Thema Meinungsfreiheit.

Der eine, Thilo Sarrazin, echauffiert das Meinungskartell mit seinen empirischen Datensammlungen, die seine Thesen ärgerlicherweise untermauern, der andere penetriert das undurchdringbar scheinende Gewulst politisch-korrekter Monstranz mit seinem rhetorischen Riesenpimmel und stimmt derweil mit seinen Eiern das Glockenläuten zum Untergang des Abendlandes an. Auf, auf, ihr Kulturzerstörer, zu eurem verzweifelt lächerlichen Schlachtgesang: "Deutschland verrecke!"

Das Buch des Jahres: Kaufen, lesen, aufatmen!
Deutschland von Sinnen: Der irre Kult um Frauen, Homosexu...

Allein: Es hilft nichts! So sehr die Journaille auch kläffen, winseln und spucken mag, bleibt ihre Empörung doch bloß albernes Kabuki-Theater vor leeren Rängen. In jenes Theater der pseudo-intellektuellen Speichelleckerei, welches den penetranten Gestank der Selbstbeweihräucherungsstäbchen in seit 1968 nicht mehr gelüfteten Oberstübchen atmet, das von #aufschrei-Twitterwesen, Antifanten, Kultursubventionskraken und anderen in freier Marktwirtschaft kaum überlebensfähigen Schoßhündchen des hiesigen politisch-wirtschaftlichen Komplexes wie eine Jahrmarkt-Geisterbahn betrieben wird, verirrt sich schließlich niemand, der zumindest noch über Restbestände an Gehirn verfügt. Es ist aber auch zu doll: Da nimmt einer wie Akif Pirincci den Artikel 5 des Grundgesetzes – "Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten" – doch beim Wort und schreibt ein kontroverses Buch!

Zugegeben: Auf die Einwohner der meisten anderen Staaten der Welt könnte es befremdlich wirken, dass es in Deutschland geradezu einen Affront darstellt, sich in hymnischem Schwelgen über die eigene Heimat zu äußern. Aber all diese beneidenswerten nicht in Deutschland Lebenden haben auch nicht mit dem Problem der "besonderen Vergangenheit" zu kämpfen. Der geneigte Leser dieser Rezension weiß natürlich, dass die Verbrechen des Nazi-Regimes einen außerordentlichen Sündenfall darstellen: Weder zuvor, noch danach in der Menschheitsgeschichte hatte jemals ein Staat Krieg geführt und unliebsame Mitbewohner zu Tode geschunden. Ein schockierender, einmaliger Vorgang, der in den Genen sämtlicher in Deutschland geborener Menschen bis zum Jüngsten Tage ihre Schande bleiben werden (ausgenommen natürlich Mihigrus, Frauen und Linke). Und dann kommt ein in der Türkei geborener "Katzenkrimiautor" (verbindlichsten Dank an Konstantin Wecker) daher, lobt die Tüchtigkeit und Ordentlichkeit (ach du liebe Herrgöttin!) der Deutschen, erfreut sich an den Resten der noch nicht mit Windrädern verschandelten grünen Landschaften (Autobahn, ick hör dir trapsen!), bezeichnet hiesige Frauen als die schönsten der Welt (sexistisch, oberflächlich, frauenverachtend) und bekundet seine Abscheu wider den Islamismus, den man in einer freien Gesellschaft als widerwärtigen Faschismus mit religiösem Anstrich bezeichnen müsste, würde man nicht im politisch-korrekt verseuchten Deutschland leben und sich somit als "islamophob" outen – ein Begriff übrigens, den Ayatollah Khomeini salonfähig machte, und der musste es wissen, aufgeschlossen wie er anderen Kulturen und Religionen gegenüber war.

Hilfe! Ein deutscher Wald ohne ...

Hilfe! Ein deutscher Wald ohne Windrad und Antifa-Beauftragtinnen! (Bild: http://pixabay.com/)

Nun könnte es sich das Einheitsmeinungskartell einfach machen und Akif Pirinccis "Deutschland von Sinnen" mit einem anderen Bestseller vergleichen, wie in der "Zeit" auf höchst geschmackvolle Weise geschehen:

"in seiner Mischung aus Brutalität und Heulerei erinnert das Buch – ich schwöre, ich habe noch nie einen Hitler-Vergleich gezogen in meinem Berufsleben – an Adolf Hitlers Mein Kampf."

Oh, ein Hitler-Vergleich! Das ist erfrischend originell, neu und anders, Kompliment an den tapferen Rezensenten, der sich durch die, Zitat: "grölend vorgetragene Menschenverachtung" gekämpft hat und selbstverständlich Xenophobie sowie brutalorechtes Denken in Pirinccis Buch erkennt. Denn:

"Interessant ist, dass zu diesem rechten Denken unbedingt Xenophobie gehört, aber nicht Antisemitismus. Weil es dieser Weltsicht um das Recht des Stärkeren, des Tüchtigen und Fleißigen geht, werden die Juden gebraucht auf der Seite der überlegenen weißen Innovationskultur. Im Gegensatz zur muslimischen Kultur, die – so Pirinçci – seit 1000 Jahren nichts Nennenswertes mehr hervorgebracht habe. Es geht also um kulturelle Superiorität, die evolutionsbiologisch ausgedeutet wird."

Perfide sind sie ja, diese Rechten! Jetzt werben sie schon Türken (Anmerkung für weitere Rezensenten: Bitte niemals den Hinweis vergessen, dass Pirincci in der Türkei geboren wurde und somit gar kein richtiger Deutscher sein kann!) für ihre finsteren Unterwanderungspläne an und schwören dem Antisemitismus ab, ja, spannen die Juden sogar für ihre Zwecke ein. Sicher: So gut wie alle wesentlichen Erfindungen und gesellschaftspolitisch umwälzenden Entwicklungen wie die Abschaffung und Ächtung der Sklaverei oder die Emanzipation der Frauen sind auf die offenbar verachtenswerte "weiße Innovationskultur" zurückzuführen, während sich die weltkulturellen Beiträge der islamischen Welt eher auf originelle Hinrichtungsarten und eigenwillige Modekreationen für Mädchen und Frauen beschränken. Aber daraus lassen sich doch, um Himmels willen, keine kruden Zusammenhänge etwa zwischen Laizismus, Freiheit des Denkens und der Kunst, Freiheit des Individuums und damit wirtschaftlichen Fortschritt und Wohlstand einerseits und Unterdrückung, Versklavung, Menschenverachtung und damit Steinzeitniveau andererseits herstellen, ich bitte Sie!

Dennoch könnte sich manchen Zeitgenossen – untrüglich geistig verwirrte Rechtsradikale – der Verdacht aufdrängen, Pirincci habe den Nerv vieler Leser getroffen. Dieser Nerv nennt sich in der Fachsprache übrigens "Realität". Mit dieser haben die wütenden Rezensionen praktisch sämtlicher Leidmedien, öffentlich-entsetzlicher Sendeunstalten und verquaster Elfenbeinturmbewohner wenig bis gar nichts zu schaffen. Ausgerechnet die FrauInnenzeitschrift "Brigitte" bringt das Dilemma auf den Punkt:

"Ignorieren oder aufregen?"

Hier offenbart sich die ganze Bandbreite der Infamie: In dieser digitalisierten Welt ist es leider nicht mehr möglich, Verfasser unliebsamer Schriften in den Kerker zu schmeißen, ihre Werke abzufackeln oder sie mit einer Fatwa zu belegen. Alles Unglück geht wie immer vom bösen, weißen Mann westlicher Herkunft auf, der das Internet, Facebook, Smartphone und vieles mehr erschuf, das die Unterdrückung geächteter Ansichten nicht mehr zulässt. Folglich ist ignorieren unmöglich geworden. Die Alternative lautet deshalb: Aufregen! Aufregen und natürlich mit allen gerade verfügbaren schlimmen Zuschreibungen nach dem Autor schmeißen:

"aggressiv, dümmlich, extrem. Ideal, um das gebildete, linksliberale Bürgertum gegen sich aufzubringen"

Im Umkehrschluss gilt natürlich: Wer Pirinccis "Deutschland von Sinnen" liest, ist ungebildet und unterstützt einen Autor, der " am laufenden Band vulgär, verletzend und diskriminierend [ist]". Richtig: Akif Pirincci ist verletztend und diskriminierend, nicht die Tottreter in der U-Bahn, die Schläger am Schulhof, die Mullahs in islamischen Staaten, die Homosexuelle öffentlich aufknüpfen, damit auch die Kinder gewarnt sind, was mit unreinen Schwulen passiert. Es ist zum Haare ausraufen, würde das nicht dem Modediktat widersprechen, wenn Pirincci, Zitat: "provokative Sätze von sich gibt wie "Deutsche Frau, du bist die Schönste unter der Sonne!"

Igitt! Wie kann er nur! Zu Recht geißelt die Frauenzeitschrift "Brigitte" diese schändlichen Sätze. Man kann doch Frauen nicht ihres Äußeren wegen bewundern! Das wäre ja so, als würde eine Frauenzeitschrift in ihrer aktuellen Ausgabe Themen wie "Das Geheimnis einer guten Figur: vier Frauen, vier Wochen, vier Methoden" oder "BEAUTY - Die besten 30 Leserinnen-Tipps, von uns getestet" publizieren oder bei Werbekunden mit ihrer Lesergruppe buhlen, die "im Vergleich zur deutschen Gesamtbevölkerung ein überdurchschnittliches Interesse an Damenkosmetik, Damenbekleidung, Wellnessprodukte […] [haben]".

Obwohl: So ganz kann lässt sich der Eindruck nicht vermeiden, als würden die Macher der "Brigitte" denn doch auf professionelle Models am Cover als Kaufanreiz setzen, nachdem sie es eine Zeitlang mit, Zitat. "echten Frauen" (im Gegensatz zu den vom Planeten Venus importierten Model-Aliens) am Cover probiert haben. Doch leider:

"Viele Leserinnen hätten, so der Chefredakteur, zur "Ohne Models"-Kampagne in letzter Zeit gesagt: "Die Idee ist ja gut, aber manchmal will man einfach nur die Mode sehen."

Das ist doch total sexistisch von den Frauen, oder nicht? Jedenfalls zieht diese Kaufmasche laut der Literaturzeitschrift "Brigitte" ohnehin nicht mehr:

"Diese Taktik [gemeint ist das Schreiben für ein ""Man wird das ja wohl mal sagen dürfen"-Stammtisch-Publikum"]haben schon viele andere Autoren angewandt, Sarrazzin lässt grüßen"

Ja, danke, grüßen Sie ihn doch zurück, liebe TeilnehmerInnen des VHS-Kurses "Rezensionen mit viel Blabla und schwammiger Kritik für Anfänger". Übrigens heißt der Autor Sarrazin, aber den muss man nicht kennen, der hat bloß einige der erfolgreichsten Sachbuchbestseller der Gegenwart und keine nutzlosen Diät-Tipps für ohnehin bereits komplexbehaftete Frauen verfasst.

Gewiss: Man könnte Akif Pirinccis "Deutschland von Sinnen" als Fauxpas eines verwirrten "Katzenkrimiautors", der offenbar zu viel Katzenstreu geschnupft hat, ad acta legen. Das Ärgerliche ist jedoch, dass er nicht der Einzige seiner Art ist. Vom Auflagenmillionär Thilo Sarrazin war bereits die Rede. Diesen kann man ja notfalls noch auf intellektuell brillante Weise als "lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur" entlarven. Sarrazin verkörpert als weißer, männlicher Europäer den Erzfeind all dessen, wofür politische Korrektheit eintritt. Bei Pirincci wird es schon schwieriger: In der Türkei geboren, in Deutschland aufgewachsen und an diesem Land (vor allem an den Frauen, was man ihm auch als Österreicher nicht verübeln kann) einen Narren gefressen.

Wie verfährt man dann aber erst mit dem Urgestein ätzend-zynischer Abrechnungen mit dem Einheitsmeinungskartell, einem unverschämt erfolgreichen Henryk M. Broder? Dieser ist ausgerechnet jüdischer Abstammung und in Polen geboren. Des Rätsels simple Auflösung: Man schiebt ihn trotzdem ins rechte Eck, das längst gleichbedeutend mit dem N-Wort ist. Genial! Das von ihm mitbetriebene Weblog "Die Achse des Guten" (ganz klarer N-Slang!) gilt fortan als "rechts" und somit muss man sich mit den teils höchst unterschiedlichen Positionen der Autorenschaft gar nicht erst befassen. Gleiches gilt übrigens für das angeblich libertäre Magazin "eigentümlich frei", das aber laut Wikipedia den "Neuen Rechten" zuzuordnen ist. Lassen Sie sich nicht verarschen, werte Leser: Die Rechten sind überall, vor allem dort, wo Sie sie niemals vermuten würden!

Glücklicherweise gibt es ein unfehlbares Rechtenaufspürradar, das auch im Falle von Herrn Pirincci nicht versagt hat. In Sibylle Bergs Spiegel-Online-Kolumne "Fragen Sie Frau Sibylle" (Anmerkung: Warum sollte man das, wenn man ihre skurrilen Antworten ohnehin im Vorfeld erahnen kann?) liest sich die Warnung vor den bösen, weißen, rechten Männern dann so:

"Die Thesen, die man eigentlich nur besoffen oder im Schlafzimmer zu äußern wagt, lesen Sie jetzt in Bestseller-Sachbüchern. Irgendein Verlag findet sich ja immer. Genauso wie immer dieselben Schuldigen: die Ausländer, die Frauen, die Schwulen, die Schwarzen, die Roma, die Sinti, die Chinesen."

Interview mit Akif Pirincci ... ausgerechnet im ZDF!

Unzweifelhaft spricht sie von Thilo Sarrazin und Akif Pirincci, ohne sie beim Namen zu nennen, als fürchtete sie den Bloody-Mary-Fluch, wenn sie ihre Namen zu oft wiederholt. Nun gut: Auf Sibylle ist Pirincci ohnehin nicht gut zu sprechen, sodass man ihr die Abneigung gar nicht verübeln kann. Ob sie sein Buch auch gelesen hat, erschließt sich nicht. Papageienhaftes Nachplappern der Phrasen vom Hetzer gegen diese oder jene Menschengruppe (Spoiler, speziell für Sibylle, falls sie mal fragen sollte: Chinesen wird von Sarrazin oder Pirincci im Gegenteil Hochachtung entgegengebracht, da diese erstens mit Fleiß punkten, sich zweitens bestens integrieren, drittens keine Extrawürste verlangen und viertens eine Bereicherung anstatt einer Belastung und Gefahr für jene Länder, in die sie auswandern, darstellen) spricht eigentlich dagegen. Auf befremdliche Weise ironisch wird es, wenn Sensibelchen Sibylle gewohnt faktenbasierend resümiert:

"Die vom anderen Stamm sind schuld, raunte früher der Neandertaler."

Und falls dem so war, behielten sie Recht. Der Neandertaler wurde von unseren Vorfahren verdrängt, wahrscheinlich sogar gejagt und aufgefressen. Sie hatten es halt nicht besser verdient, diese xenophoben Kulturpessimisten!

Menschenverachtende Intoleranz gegenüber anderen Kulturen: Unverhüllte Frau! (Bild: http://pixabay.com/)

Frauenverachtend!!! Mal ehrlich: Liest diese Bildunterschriften eigentlich jemand? (Bild: http://pixabay.com)

Aber was ist nun von den stets auf "rechtsradikal", "menschenverachtend", "ausländerfeindlich" oder "frauenfeindlich" hinauslaufenden Anschuldigungen zu halten? Man muss Pirinccis vom Leder gezogener Kritik an Staatsgläubigkeit, Selbsthass, blinder Verehrung fremder Kulturen oder dem Subventionswahn in seinem Bestseller "Deutschland von Sinnen" nicht per se zustimmen. Dies ist aber auch nicht sein Ansinnen. Ihm geht es um das exakte Gegenteil dessen, was ihm unterstellt wird: Vielfalt statt gesetzlich verordneter Monokulturen, die eine geistige und kulturelle Verwüstung anrichten; Freiheit und Selbstbestimmung von Frauen, anstatt zunehmender Unterwerfung unter eine steinzeitliche Kultur, die weder die Bezeichnung "Kultur", noch irgendeine Form von Respekt, sondern ausschließlich Verachtung und Ausgrenzung verdient; kulturelle Begegnungen auf Augenhöhe, statt Selbsterniedrigung; Stolz darauf, in einem Land zu leben, das weltweit ob seiner Kultur, Gastfreundschaft und Tüchtigkeit berühmt ist, anstatt "Deutschland verrecke!".

Natürlich muss er mit diesen Ansichten anecken, und zwar bei all jenen, die von der milliardenteuren Gutmenschenindustrie, die in Wahrheit nur Zwietracht und Ungerechtigkeit streut, profitieren. Er nimmt mehr als nur Erstaunen, dass ein solches Buch erstens eine Rarität am deutschen Buchmarkt darstellt und zweitens für (natürlich nicht ernsthaft geführte) Diskussionen der Marke: "Darf und soll man so etwas schreiben?" sorgt. Das oft dargebrachte: "Solche Bücher sind der Gesellschaft nicht dienlich" darf selbstverständlich niemals fehlen, wenngleich es von dermaßen bescheuerter Absurdität ist, dass dies selbst GrünInnen-WählerInnen mit ideologischen Scheuklappen und Bio-Brett vor dem Kopf auffallen müsste: Jedes Buch, das Diskussionen über Missstände anregt, ist dienlich! Die Vogel-Strauß-Taktik – wenn ich nicht hingucke oder hinhöre, lösen sich Probleme in Luft auf – hat sich noch nie als die Zielführende erwiesen.

Gewiss: Akif Pirincci führt im Gegensatz zu Thilo Sarrazin keine feine Feder. "Deutschland von Sinnen" liest sich passagenweise so, als hätte er seinen Schwanz in Tinte getaucht und abgespritzt, um im Jargon des Buches zu bleiben. Und genau deshalb ist es von einer erfrischenden Offenheit und Frechheit, die man sich nicht alle paar Jahre mal, sondern zehnmal, ach was, hundertmal im Jahr wünschte! Alles, was diese verstaubte Selbstgerechtigkeit der hiesigen Meinungs-Taliban mit heruntergezogener Hose erwischt, verdient Respekt. Und selbst wenn nur wenige dieser Gehirne ordentlich durchgevögelt werden und mit ihrem Samen der Erkenntnis den Frontallappen befruchten, hat sich der Wirbel gelohnt.

Und wenn Sie mir diese Anmerkung noch erlauben: Im Jahr 2014 allen Ernstes über westliche Meinungsfreiheit diskutieren zu müssen, ist fast ebenso lächerlich wie die schizophrene Anbiederung selbsternannter Antifaschisten an eine "Kultur", die sich allenfalls durch Unterdrückung und Gewalt auszeichnet. Solange es im Westen noch erlaubt ist, seine Gedanken einigermaßen frei zu äußern, warten wir ungebildeten Frauenfeinde auf den nächsten Autor, der in Pirinccis Fußstapfen tritt.

Wer ist von Sinnen?
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