Die Indianer am Amazonas - ausgebeutet, unterdrückt, verdrängt

Der Begriff " Indianer " beruht auf einem Irrtum, wir wissen ja von wem. Woher sie kamen? Vermutlich vor 40-50 tausend Jahren über Asien und die Behringstrasse während der letzten Eiszeit. Die Wissenschaft ist sich da nicht einig. Die ältesten Spuren datieren auf 11-12000 Jahre vor Christus. Von ursprünglich ca. 8 Millionen Seelen, sind etwa 300000 übrig geblieben. 0,15 % der brasilianischen Bevölkerung.  Aber diese sind in 215 verschiedene Völker mit unterschiedlichen Sprachen aufgeteilt. Es besteht aber kulturelle Übereinstimmung. Ursprünglich sind sie Nomaden. Betreiben Wanderfeldbau ( Früchte, Maniok ). Einen Großteil ihrer Nahrung erlangen sie durch Jagen, Fischfang und  Sammeln. Diese Lebensweise ist der Amazonas-Umwelt angepasst.

Es ist eine gelungene Übereinstimmung von Mensch und Natur!

So haben sie Jahrtausende überlebt.

 

 

                                                                          

Es gibt sogenannte Schutzzonen, die aber schlecht bewacht werden. Goldsucher, Garimpeiros, kümmert das wenig. 

Viele Indios sterben an Krankheiten wie: Grippe, Tuberkulose oder Masern. Landnahme und Großprojekte wie z.B. Staudämme berauben sie ihrer Territorien. Der Schutz durch die Bundespolizei ist nur halbherzig.                                                                                     

 Sie sind ursprünglicher als die Verwandten im Norden. Einige verstecken sich regelrecht vor der Zivilisation, mit der sie schlechte Erfahrung gemacht haben!                                                 

Das Encomienda-System - Großgrundbesitz als Entwicklungshhemmnis

Mit Ankunft der Europäer, meist Portugiesen. um 1500 begann die Kolonialisierung Amerikas. Der Übermacht, den besseren Waffen und der Skrupelosigkeit hatten die Eingeborenen nichts entgegenzusetzen.Im 17.Jahrhundert war ihre Zahl bereits so gesunken, daß man Sklaven aus Afrika einführen mußte.

1503 beauftragte Königin Isabella I. von Kastilien ( Encomienda ) die Konquistadoren mit dem Schutz und der Missionierung der Indios. Die Encomendero ( Auftragnehmer ) bekamen im Gegenzug sehr große Landgüter, Ländereien so groß wie Belgien. Ursprünglich waren diese Ländereien nicht vererbbar, um den Einfluß der Krone zu wahren. Ausbeutung und Versklavung war die Regel.

Anfang 1800, mit der Unabhängigkeitsbewegung, ging  die Hacienda oder portug. Fazenda in Eigentum über. Gebiete von bis zu 10000 ha und mehr wurden privatisiert. Die Landarbeiter mußten für den "Patron" oder "Hacendado" Fronarbeit leisten. Als Gegenleistung bekamen sie kleine Parzellen für den Lebensunterhalt. Diese geldlose Wirtschaft verhinderte eine Industrialisierung, da keine Nachfrage erzeugt wurde.

Heute noch kämpft in Brasilien die Bewegung der Landlosen für eine Bodenreform.  

 

Lateinamerikas Landwirtschaft
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Ca-hu-chu, weinendes Holz / Kautschuk - 1844 meldete Charles Goodyear das Vulkanisieren von Gummi zum Patent an

Ich behaupte mal einfach, jeder Europäer hat schon Produkte konsumiert, die ursprünglich von den Indianern am Amazonas sind. Dank haben sie nie bekommen. In Brasilien gibt es nicht einen einzigen eingeborenen Helden oder Ausgezeichneten! Teil am wirtschaftlichen Erfolg haben sie auch nicht!

Die Liste der Produkte ist vielfältig, die bekanntesten: Coca ( wie die Brause ), Tabak, Aloe vera, Guarana. Meist sind die Wirkstoffe anregend, stimulierend, schmerzlindernd. Und natürlich Kautschuck von der Hevea brasiliensis! 

Im 18.Jahrhundert begann der Siegeszug des Gummis. Erfinder wie der Franzose Michelin und der Schotte Dunlop bauten auf dem Patent des Amerikaners Goodyears auf. Die Kutsche mit Holzrädern wisch bald dem "Gummiradler". Mit der Massenproduktion des Automobils ( Henry Ford ) stieg der Bedarf an Kautschuk.

Brasilien hatte das Monopol. Es war bei Todesstrafe verboten, Samen von Gummi-Bäumen zu exportieren. Dem Abenteurer Henry Wickham gelang es aber 1876 im Auftrag des königl. botan. Gartens in London.

Es war aber kein Plantagensystem. Die Bäume standen im Urwald. Also wurden die Indianer erst gelockt, dann in die Beschaffung von Naturkautschuk oder Latex gepresst. Wer nicht spurte wurde ausgepeitscht. Wer floh, verfolgt und getötet. Die Bäume wurden angezapft, die Milch aufgefangen.

Die Motorisierung in den Industrieländern hat maßgeblich zum Niedergang der Indio-Bevölkerung beigetragen. Die von Henry Ford zu Beginn des 20. Jahrhunderts angelegten Plantagen sind wegen Pilzbefalls dem Niedergang geweiht. Der Urwald rächt sich!

 

 

Cahuchu, strom der tränen / Roman von Vicki Baum
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Mit dem Patent von Goodyear begann der Siegeszug des Reifens.

http://de.wikipedia.org/wiki/Charles_Goodyear

http://www.survivalinternational.de/geschichten-indigener...

http://www.arte.tv/de/2334546,CmC=2334568.html

http://en.wikipedia.org/wiki/Ho_Chi_Minh

http://indianermagazin.de/news/schicksal-von-kautschuk-sk...

Was hat Nguyen Sinh Cung mit Kautschuk zu tun, und wer ist das?

Bald verdrängte britischer Kautschuk aus Malaya den brasilianischen vom Weltmarkt.

Heutige Produktionsländer sind  Malaysia, Indonesien und Thailand. Der weltweite Bedarf zieht wieder an ( für die Börsenfans )! Auch in französisch Indochina wurden Plantagen angelegt.

Natürlich ist der Film "Indochine" mit Catherine Deneuve nur ein Film-Epos. Doch die Realität der verarmten Landbevölkerung in Asien konnte im Prinzip nur im Sozialismus / Kommunismus enden!

Auch dort wurden hungernde Landarbeiter in den Plantagen-Frondienst gepresst.

Die Welt verlangte nach Kautschuk und jemand besorgt ihn! Koste es, was es wolle! 

In diesen unterdrückten Schichten fand Herr Cung seinen Zulauf. In den 60er Jahren war sein Name auf vielen T-Shirts, er hieß da aber schon Ho Chi Minh!

Autor seit 12 Jahren
315 Seiten
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