Straßenszene/Kazanlik (Bild: @Heimo.Eberhard)

Wandmalerei-Grabmal/Kazanlik (Bild: @Heimo.Eberhard)

Rosenölproduktion und antikes Erbe

Die Einwohner von Kazanlak hingegen schwören auf die aphrodisierende Wirkung des Duftes, wenn man auch ein Schmunzeln auf ihren Gesichtern erkennen mag. Bulgarien zählt neben Indien, der Türkei und Tunesien zum Hauptlieferant von Rosenöl für die französische und New Yorker Parfumerieindustrie. Beim Fest der Rose, das alljährlich am ersten Wochende im Juni stattfindet, füllt sich die Kleinstadt mit unzähligen Besuchern aus dem In- und Ausland. Folkloristische Darbietungen in deren Zentrum immer die Rose steht und die ihren Höhepunkt in der Wahl der Rosenkönigin findet, begeistern die Zuschauer. Dem an der Herstellung der Rosenessenzen interessierten Touristen sei der Besuch des Rosenmuseums in Kazanlak ans Herz gelegt. Neben zahlreichem Gerät rund um den Rosenanbau und um die Gewinnung des Rosenöls, geben unzählige Photos einen Einblick in die Kultivierung der "Bulgarischen Rose" und deren industrieller Verarbeitung.Von Oktober bis März hält sich der Besucheransturm in Kazanlak in Grenzen. Vorwiegend kleinere Gruppen von Studienreisenden kommen in dieser Zeit vor allem wegen dem Thrakischen Grabmal, das 1944 durch einen Zufall entdeckt und 1979 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde, in die Kleinstadt. Das Thrakische Grabmal in Kazanlak Als 1944 Soldaten bei Grabungsarbeiten an einem Erdhügel auf eine Mauer stießen und daraufhin Archäologen verständigt wurden, sollte schon wenig später von einem der spektakulärsten antiken Funde auf der Balkanhalbinsel die Rede sein. Der aus dem vierten Jahrhundert vor Christus stammende, dreiräumige Bau fungierte als Grabmal für einen thrakischen Adelsherren und wurde aufgrund seiner außergewöhnlichen Architektur und seiner großflächigen Wandmalerei in das Weltkulturerbe der Unesco aufgenommen. Die guterhaltene Wandmalerei gibt Auskunft über das Bestattungsritual der Thraker und ist in den vier Grundfarben weiß, schwarz, gelb und rot gehalten.Ein großer Bestandteil der Gebrauchsgegenstände, die dem Bestatteten mit auf den Weg ins Totenreich gegeben wurden, sind bedauerlicherweise antiken Grabräubern zum Opfer gefallen.

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