Fehlende Entspannung hat Folgen

In den Betrieben schreitet der Personalabbau stetig fort. Trotzdem soll von den Beschäftigten eine immer bessere Arbeitsleistung erbracht werden. Frustrierende Momente werden immer häufiger, in denen die betroffenen Menschen erkennen, dass sie das, was sie leisten sollen und möchten, einfach nicht mehr schaffen. Die Folgen von Dauerstress im Arbeitsalltag sind Unkonzentriertheit, Anhäufung von Fehlern und Unfällen, erhöhte Reizbarkeit, und das Versanden jeglicher beruflicher Motivation. Erschöpfung macht sich breit, die sich bis zu einem Gefühl des "Ausgebranntseins" steigern kann.

 

Auch im Privatleben wird es heutzutage immer stressiger. Für viele Menschen ist es wichtiger, in möglichst vielen Vereinen tätig zu sein, von Veranstaltung zu Veranstaltung zu hetzen, als sich mal Zeit für sich selbst zu nehmen. Der Urlaub und die Wochenenden sind bei Vielen bis auf die letzte Minute mit Aktivitäten verplant. Und wenn man dann noch "nebenbei" eine Familie zu versorgen hat, vielleicht sogar allein erziehend, ist der Nährboden für die verschiedensten Krankheiten bereitet.

Autogenes Training oder eine andere Entspannungstechnik kann neue Kraft spenden

Da kann ein Entspannungsverfahren sehr hilfreich sein. Wenn Sie solch eine Technik beherrschen, sind Sie in der Lage, sich innerhalb weniger Minuten wirkungsvoll zu erholen. Außerdem bremst das regelmäßige Entspannungstraining die Hektik Ihres Alltags ein wenig und zeigt Ihnen, daß es etwas gibt, das mindestens genauso wichtig ist wie der ganze Trubel um Sie herum: Sie selbst!

 

Entspannung hat neben der Erholung und dem Abbau von Stress noch vielfältige andere heilende und gesundheitserhaltende Wirkungen auf den ganzen Menschen, im körperlichen, seelischen und geistigen Bereich.

Welche Entspannungsmethoden gibt es?

Die in unserem Kulturkreis am weitesten verbreiteten Entspannungsverfahren sind das Autogene Training und die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson (PME). Ihre Wirksamkeit ist wissenschaftlich erforscht und belegt. Neben diesen beiden gibt es auch noch andere Methoden, die tiefe Entspannung hervorrufen können, wie zum Beispiel bestimmte Atemtechniken, Yoga, Meditation, Fantasiereisen, Taiji Quan und Qigong.

Sind Entspannungstechniken wie das Autogene Training oder die Muskelentspannung nach Jacobson für jeden geeignet?

Obwohl es sehr viele günstige Wirkungen haben kann, wenn Sie eine Entspannungstechnik erlernen und regelmäßig durchführen, gibt es einige Erkrankungen und Störungen, bei denen man vom Entspannungstraining abraten muss, zum Beispiel bei einer schweren Depression oder bei einer Schizophrenie. Deshalb ist es wichtig, dass Sie, wenn Sie körperliche oder seelische Beschwerden haben und eine Entspannungstechnik lernen möchten, vorher Ihren Arzt oder Heilpraktiker fragen, ob etwas dagegen spricht.

Entspannungstraining erfordert regelmäßiges Üben

Es hat keinen Sinn, an einem Entspannungskurs teilzunehmen, um ein bestimmtes Problem "therapiert" zu bekommen. Dort kann man Ihnen lediglich eine Entspannungstechnik beibringen, die Sie möglichst in Ihren Alltag einbauen und über einen längeren Zeitraum regelmäßig durchführen sollten. Nur so kann sie ihre bestmögliche Wirksamkeit entfalten.

 

Das heißt aber nicht, daß Entspannungstraining grundsätzlich zeitaufwendig ist. Am Anfang sollten Sie schon etwas Zeit aufbringen, um die Technik zu erlernen. Später können Sie sich dann, zum Beispiel beim Autogenen Training, eine Kurzform zunutze machen, die nur wenige Minuten beansprucht.

Wo kann man ein Entspannungsverfahren wie das Autogene Training oder die Progressive Muskelentspannung lernen?

Die Volkshochschulen veranstalten Kurse für verschiedene Entspannungsmethoden sowie Krankenkassen oder private Anbieter. Auch einige Betriebe haben inzwischen erkannt, wie wichtig Entspannung für die berufliche Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter ist, und bieten ihnen die Möglichkeit, an einem Entspannungskurs teilzunehmen. Außerdem werden viele Bücher und Tonträger zu verschiedenen Entspannungstechniken angeboten. Wichtig ist, daß Sie sich über verschiedene Entspannungsverfahren informieren und sich dasjenige heraussuchen, das Sie am meisten anspricht.

 

Quellen

"Autogenes Training – Ruhe und Gelassenheit lernen" von Daniel Wilk, Verlag Hans Huber

"Handbuch Autogenes Training" von Dr. med. Bernt Hoffmann, dtv Verlag

"Autogenes Training" von Dr. med. Delia Grasberger, GU Verlag

"Entspannung als Therapie" von Edmund Jacobson, Verlag Pfeiffer bei Klett-Cotta

"Stressfrei durch Progressive Relexation" von Dr. Dietmar Ohm, Trias Verlag

 

Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel fachlichen Rat - zum Beispiel durch einen Arzt - nicht ersetzen kann.

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