Die Entstehung der StoryADay Challenge - Als Autor muss man vor allem eins: schreiben; und das am besten immerzu.

Immerzu schreiben, eine Herausforderung für jeden Autor. Als Julie Duffy vor zwei Jahren an einen Punkt gelangte, bei dem sie sich beweisen wollte, dass sie immer noch Geschichten schreiben kann, rief sie für sich den "A Story A Day In May" ins Leben; und machte das im Netz öffentlich, um sich selber gegenüber ehrlich zu bleiben. Schnell erfuhren andere Autoren davon und schlossen sich voller Begeisterung an, dabei forderten sie nicht nur sich selber sondern auch Freunde heraus. Damit war eine Challenge geschaffen, die es so noch nicht gegeben hat.

Wie funktioniert die Challenge?

Die einzige Regel lautet: Schreibe jeden Tag eine Geschichte.

Es gibt keine Vorgabe zur Länge oder dem Genre. Jeder Mitstreiter kann sich einen eigenen Terminplan festlegen: Jeden Tag schreiben oder doch lieber das Wochenende aussetzen? Montags feste Termine, aber sonst Zeit? Schreiben von Dienstag bis Sonntag! Die Hauptsache ist, zu seinen Vorgaben zu stehen und am Ball zu bleiben.

Das ganze muss natürlich nicht unbemerkt im heimischen Kämmerchen bleiben: Auf der Webseite kann man sich unter einem Usernamen registrieren und sogar einen eigenen Blog dafür einrichten, auf dem man die Ergebnisse präsentiert. Wer das nicht möchte, kann sich auch nur in der Community tummeln und von seinen Erfolgen in der "Victory Dance Group" (=Siegestanz Gruppe) berichten.

Zu beachten ist, dass die Community genau wie die Initiatorin englischsprachig ist. Wer das nicht scheut, kann seine Geschichten selbstverständlich auf Englisch schreiben und posten.

NaNoWriMo

Vielen ist NaNoWriMo bereits ein Begriff. Der "National Novel Writing Month" hat seinen Ursprung in San Francisco/USA und findet seit 1999 jedas Jahr vom 1. bis zum 30. November statt. Neben den verschiedenen Monaten besteht der Unterschied darin, dass jeder Teilnehmer an einem Roman mit ungefähr 50.000 Wörtern schreibt und keine Kurzgeschichten. 2011 hatte NaNoWriMo bereits 256.618 Teilnehmer!

Über Story A Day im Internet und die Community - Stories im September

Aber über was schreiben? Für jeden, der sich (anfangs) noch etwas schwer tut, postet Julie Stichwörter mit einer kleinen Erklärung, was sie sich vorstellt. Diese "Prompts", wie sie auf der Seite heißen, sind nicht als verbindlich anzusehen, sondern vielmehr als Hilfestellung. Schreiben darf man über was und wie man will. Für jeden Schreiberling ist es die Gelegenheit schlechthin die Challenge zu nutzen, um etwas anderes auszuprobieren: Wer sonst eher sachlich schreibt, versucht sich beispielsweise an Fiktion.

Julie Duffy gibt ihrer Folgschaft noch mehr: Nicht nur, dass sie diese Seite aufgebaut hat und sich um alles Administrative kümmert, sie hat sogar ein Arbeitsbuch für Teilnehmer entwickelt.            Es bereitet die Teilnehmer auf die Challenge vor, indem sie sich vorher Gedanken machen, was sie wollen, was sie nicht wollen, wie sie einer Blockade entgegen gehen können und so manches mehr. Das "Creative Writing Challenge Workbook" ist gratis als Download auf der Seite verfügbar.

Artikelbeiträge wie "6 Reasons You'll Never Be A Writer" (= 6 Gründe, warum du niemals ein Autor sein wirst) oder "How To Become An Insanely Productive Writer" (= Wie man ein wahnsinnig produktiver Schreiber wird) geben viele nützliche Tipps und die nötige Motivation.

 

Die Community

Es gibt ein Forum, Blogs und Gruppen und jeder wird dazu ermuntert sich zu beteiligen. Die Teilnehmer agieren unterstützend und engagiert, sie posten Links zu ihren Geschichten oder erzählen, über was sie geschrieben haben. Die Gruppe "Tiny Tales" (Mini Erzählungen) zum Beispiel widmet sich super-short stories: Geschichten die 100 oder weniger Wörter beinhalten!

Die ganze harte Arbeit der Community wird am Ende mit dem Storyfest zelebriert. Wer hier auf Häppchen und Smalltalk mit anderen Teilnehmern hofft, liegt falsch. Das Storyfest soll die entstandenen Geschichten fördern, indem diese über ein ganzes Wochenende mit Hilfe von Social Media und Links verbreitet werden. Um das Ganze abzurunden, kann man sich auf der Homepage Badges für den eigenen Blog oder andere Seiten herunterladen.

StoryADay Teilnehmer-Badges
Badges

Badges (Bild: StoryADay.org)

Julie erzählt Geschichten seit Ewigkeiten.

In den Anfängen Ihrer Karriere schrieb Julie für Zeitungen und Magazine, später machte sie Business Writing.

Auf ihrer persönlichen Homepage sagt sie über sich: "Ich erzähle Geschichten seit Ewigkeiten. Glücklicherweise hörten die Leute auf sie Lügen zu nennen, als ich erwachsen wurde." Julie, verheiratet und Mutter, teilt, was sie über das Schreiben lernt im Internet. Wesentliche Aspekte beim Schreiben sind die Hemmungen abzubauen und regelmäßig zu schreiben. "Schreibe jeden Tag, nicht eines Tages", formuliert sie treffend auf der StoryADay-Seite.

So ist sicherlich die Disziplin und vor allem die Begeisterung der Mitwirkenden ein guter Grund, sich einen weiteren Monat dem Schreiben von Kurzgeschichten voll und ganz zu widmen: A Story A Day In September. Reimt sich nicht so schön wie im Mai, aber macht sicher genauso viel Spaß.

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