Mein erster Schrei - Schon damals fix dabei

Meine Geburt ist symptomatisch für den Wesenzug, der bei mir am stärksten ausgeprägt ist: Es geht mir oft nicht schnell genug. Im Jahr 1954 hatte kaum ein Haushalt ein Telefon. So musste mein Vater die Hebamme am 2. April früh morgens höchstpersönlich aus dem Bett klingeln, weil meine Mutter in den Wehen lag. Die Hebamme mobilisierte in Windeseile einen Rotkreuzfahrer, der meine Mutter ins Kreiskrankenhaus fahren sollte. Das befand sich sechs Kilometer entfernt in der damaligen Kreisstadt Alsfeld. In Höhe der Brauerei wurde es dann kritisch - denn die Fruchtblase war geplatzt. "Harald, drück' auf die Tube und mach' das Blaulicht an", soll die Hebamme dem Fahrer aufgetragen haben. In Torpedogeschwindigkeit, mit Tatütata und Blaulicht wurde meine Mutter in den Kreißsaal transportiert und nach nicht einmal vier Minuten habe ich dann meinen ersten Schrei getan. Ich war zwar höchstpersönlich dabei, aber so richtig erinnern kann ich mich an meine Geburt nicht. Wie es damals ablief, weiß ich nur aus Erzählungen.

Aus Cornelia wurde Ruth - Der Patriarch setzte sich durch

ruthWenn es meiner Mutter nachgegangen wäre, würde ich Cornelia heißen. Aber mein Vater setzte sich durch. Er fertigte mir den biblischen Namen "Ruth" zu. Bilblisch komme ich mir eigentlich gar nicht vor. Mit der Ruth aus der Bibel habe ich gemeinsam, dass ich gerne gegen den Strom schwimme und dass meine soziale Ader stark ausgeprägt ist. Es war eine behütete Kindheit, die ich verbrachte. Zusammen mit meinem sechs Jahre älteren Bruder und meinen Eltern lebte ich zunächst in Romrod im Haus meiner Großeltern, bis wir dann in eine eigene Wohnung nach Alsfeld zogen. Sehr viel mehr will ich aber nicht über meine Vita erzählen, außer dass ich wie alle Kinder zur Schule ging und mich nach erfolgreicher Schulzeit eigentlich nicht entschließen konnte, welchen Beruf ich ergreifen sollte. Meine Eltern wollten, dass ich Lehrerin werde. Aber das wollte ich partout nicht. Als Übergangslösung absolvierte ich eine Ausbildung als Arzthelferin bei einem Lungenfacharzt. Heute nennt man das "medizinische Fachangestellte". Kurz nach Ende meiner Ausbildung heiratete ich. Ein Jahr später wurde meine Tochter geboren. Damals war ich 22 Jahre alt.

Vom Buchhandel zur rasenden Reporterin - Die Profession wurde zum Beruf

Beim zweiten Mal wird alles besser. So ging es mir, nachdem ich mich von meinem ersten Mann getrennt hatte und zwei Jahre später meinen zweiten Mann kennen lernte. Der "entführte" mich nach Obernburg am Main, wo er eine Buchhandlung mit Schreibwaren und Bürobedarf besaß. Es war klar, dass ich im Geschäft mitarbeitete. Ganz nebenbei schrieb ich hie und da einen Artikel für die Tageszeitung. Das Geschäft haben wir vor einigen Jahren aufgegeben. Ich probierte mehrere Jobs aus, fand aber nie das Richtige. Das Schreiben war eine Nebenbeschäftigung, machte mir aber sehr viel mehr Spaß als zum Beispiel eine Sekretärinnentätigkeit. Kurz vor meinem 50. Lebensjahr wagte ich den Schritt in die Selbstständigkeit. Vorwiegend schreibe ich für die hiesige Tageszeitung, aber auch für einige Magazine oder texte für Unternehmen und Agenturen.

mein_mann mein_kind
Mein Mann... ...mein Kind


Vor gut anderthalb Jahren habe ich das Schreiben fürs Internet entdeckt und fand im Januar 2011 zu Pagewizz. Das Schreiben hier macht sehr viel Freude. Der Austausch mit den Kollegen und Kolleginnen ist sehr nett, freundschaftlich und konstruktiv - und die Chefs entwickeln ständig neue, frische Ideen. Zwei Artikel, auf die ich besonders stolz bin, sind einmal meine Abhandlung über den Bikini und zum zweiten die Tipps für den flinken Hausputz. Beim Bikini konnte ich mich journalistisch wunderbar austoben, der Hausputz liegt mir im Prinzip überhaupt nicht, weshalb ich mich über mich selbst wundere, dass ich so gute Tipps geben kann.

mein_hund mein_auto
...mein Hund - am 28.11. 2014 gestorben. ...mein Auto (auf Kurzurlaub)


Das Vorschaubild zeigt die kleine Ruth im Alter von zwei Jahren. Auf den übrigen Fotos sind meine Familie und ich zu sehen, neben Mann und Tochter gehörte zum Zeitpunkt als ich den Beitrag schrieb, auch unser Hund "Peggy". Ein Loreley-Hund ("ich weiß nicht, was soll es bedeuten"), in dem sich verschiedene Rassen zu einem starken Hundecharakter vereint hatten. Mein Auto war ein Smart, meine "Knutschkugel". Ein kleines Raumwunder, wenn man sieht, was alles in den Kofferraum passt. Heute fahre ich einen Toyota Hybrid.

Noch mehr über mich auf meiner Homepage und auf meinem Weblog.

Krimifreundin, am 12.03.2012
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Autor seit 13 Jahren
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