Entspanntes Radeln ohne wunden Hintern und Rückenschmerzen

Wenn ich früher nach der Winterpause wieder auf ein normales Fahrrad gestiegen bin, musste ich mit einem wunden Hintern und schmerzhaften Verspannungen in Schultern und Nacken rechnen. Auf dem Liegedreirad kann ich nun diesen Beschwerden mit einem entspannten Lächeln Adé sagen und einfach davonradeln.

Im Gegensatz zum normalen Fahrradsattel, bei dem das ganze Gewicht nur auf den beiden Sitzhöckern lastet, stützt der komfortable, ergonomisch geformte Liegesitz eines Liegedreirads den gesamten Rücken. So hat ein schmerzender Hintern selbst auf langen Touren keine Chance. Auch die Belastung der Bandscheiben ist deutlich geringer als beim aufrechten Radeln auf herkömmlichen Fahrrädern.

Durch die nach vorn geneigte Haltung bei meinem alten Fahrrad (ein Mountainbike) hatte ich auch oft Probleme mit Verspannungen in Nacken und Schultern und konnte nicht wirklich die Aussicht genießen. Dank der bequemen, halb liegenden Haltung auf dem Liegedreirad kann ich nun ganz entspannt und ohne Schmerzen den Blick durch die Landschaft schweifen und die Schönheit der Natur auf mich wirken lassen.

Auch im Straßenverkehr ist der entspannt nach vorn gerichtete Blick durchaus von Vorteil. Trotz der extrem niedrigen Sitzposition auf meinem recht sportlichen Liegedreirad scheint mir die Rundumsicht leichter und angenehmer als bei der nach vorn gebeugten Haltung auf meinem früheren Fahrrad. Und für den bequemen Blick nach hinten sorgen die Spiegel am Lenker.

Drei Räder statt zwei für höhere Kippsicherheit und mehr Komfort

Die bereits beschriebenen Vorteile gelten eigentlich für alle Liegeräder, ob nur mit zwei oder drei Rädern. Also, warum ist es bei mir nun ausgerechnet ein Liegedreirad geworden?

Zwei wichtige Argumente dafür waren mit Sicherheit meine beiden Hunde, zwei Rennsemmeln ohnegleichen. Ich wollte ihnen durch Radfahren mehr Bewegung verschaffen, hatte aber einfach Angst, dass sie mich auf einem Zweirad umreißen könnten und ich schwere Verletzungen davontragen könnte.

Ganz chancenlos sind die beiden hinsichtlich Umreißen auch beim Liegedreirad nicht, wie ich bereits feststellen musste. Aber die Kippsicherheit ist auf jeden Fall wesentlich höher als bei einem Zweirad. Außerdem ist die Verletzungsgefahr durch die wesentlich geringere Fallhöhe deutlich geringer. Irgendwie schien es mir auch so, als ob das Kippen an sich viel schwerfälliger und langsamer abläuft als bei einem Zweirad.

Mittlerweile bin ich so begeistert von meinem Liegedreirad, dass ich auch schon einige kleine Touren ohne meine beiden Rennsemmeln gefahren bin. Ich kann mir bisher noch keine Situation vorstellen, in denen ich ohne die Hunde mit dem Dreirad stürzen könnte.

Auch an Bergen spielen die drei Räder ihre Stärken aus. Selbst steile Berge bezwingt man ganz elegant mit so einem Liegedreirad, denn man kann beliebig langsam fahren, ohne zu schlingern oder absteigen zu müssen. Im niedrigsten Gang kommt man so bequem jede Steigung hinauf.

Und mit einem Liegedreirad hat man praktischerweise jederzeit und überall den ganz persönlichen, eigenen Liegesitzplatz dabei.

Individuelle Balance zwischen Sport und Komfort

Eine grundlegende Entscheidung besteht auch darin, ob man eher sportlich oder besonders komfortabel unterwegs sein möchte.

Mein Liegedreirad ist mit seinem sehr niedrigen Sitz und der deutlich höheren Pedalposition eher der sportlichen Fraktion zuzuordnen. Aber es gibt auch Liegedreiräder mit deutlich höherer Sitzposition und im Verhältnis niedrigerer Pedalposition.

Bei so einem hohen Sitz kann man sich ganz bequem niederlassen und ebenso bequem wieder aufstehen. Dafür ist die Stabilität in rasanten Kurven eingeschränkt. Damit ist eine solche komfortable Variante des Liegedreirads durchaus auch für Personen mit eingeschränkter Mobilität geeignet oder einfach für Genießerradler, denen der Komfort wichtiger als eine rasante Kurvenlage ist.

Wer lieber sportlich unterwegs ist, rasante Kurven liebt und keine Schwierigkeiten mit dem Aufstehen und Hinsetzen in niedrigen Positionen hat, ist mit der sportlicheren Variante besser beraten. Das Sitzen auf dem Liegedreirad an sich in bei beiden Varianten weitaus komfortabler als bei herkömmlichen Fahrrädern.

Natürlich gibt es im Verhältnis zwischen Sitzhöhe und Pedalposition je nach Hersteller und Modell verschiedene Abstufungen. Da hilft nur Ausprobieren, um das individuell passende Modell herauszufinden.

Vor der Kaufentscheidung informieren und ausprobieren

Liegedreiräder gibt es von einer Vielzahl von Anbietern. Wer sich gern näher informieren möchte, dem kann ich das Velomobil-Forum empfehlen. Dort sind eine Vielzahl von interessanten Beiträgen zu finden, und registrierte Nutzer können selbst Fragen stellen und Diskussionen anstoßen oder sich an Diskussionen beteiligen.

Das allein reicht jedoch oft nicht für eine Kaufentscheidung. Um wirklich das richtige Liegedreirad für sich zu finden, sollte man möglichst viele Modelle ausprobieren. Auch hier kann das Forum helfen, um entweder Händler, die Liegedreiräder vermieten, oder aber stolze Eigentümer solcher Dreiräder, die möglicherweise einer Probefahrt zustimmen, in der Nähe zu finden.

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