Lindenblütentee und seine Verwendung - Tee und Badezusatz

Einige Pflanzen, so auch die Linde, bilden in ihren Blüten Schleimstoffe aus. Diese haben die Eigenschaft, Wasser aufzunehmen und daraus eine gelartige Schutzsubstanz zu bilden. Die Schleimhäute sind somit weniger Reizen ausgesetzt, bekämpfen unter anderem den Hustenreit und besänftigen dadurch Halsschmerzen.

Bei Magenbeschwerden wird in der traditionellen Medizin und in der Naturheilkunde ebenfalls gerne auf Lindenblütentee zurückgegriffen. Er soll eine schmerzstillende Wirkung haben und Bauchkrämpfe lösen.

Auch bei Fieber ist Lindenblütentee ein bewährtes Hausmittel. Er soll schweißtreibend wirken und damit die schädlichen Stoffe aus dem Körper hinausschwemmen.

 

In der äußerlichen Anwendung ist ebenfalls eine beruhigende Wirkung festzustellen. Ein Bad mit Lindenblütentee oder aus Lindenblütenextrakt hilft beim Einschlafen und beschert eine ruhige Nacht.

 

Lindenblütentee selber machen

Linden wachsen in unseren Breitengraden fast überall, es sollte also ein leichtes sein, sich einen eigenen Vorrat an Lindenblüten für die Hausapotheke zu sammeln. Die Blüten der Sommerlinde blühen im Juni, die der Winterlinde einige Wochen später. Beide sind gleich gut geeignet, da sie ähnliche Inhaltsstoffe haben. Was den richtigen Ort betrifft, so wählt man Bäume, die wenig Giftstoffen aus der Umwelt ausgesetzt sind, da Linden diese Giftstoffe aufnehmen und die dann auch in den Lindenblüten und in Ihrem Lindenblütentee enthalten wären. Bäume an stark befahrenen Straßen beispielsweise sollte man daher meiden.

Die beste Sammelzeit ist ein sonniger Vormittag. Die Morgenfeuchte muss bereits verdampft sein und die Blüte darf noch nicht in die Mittagshitze geraten sein. Regen würde einen Teil der Wirkstoffe herausspülen und außerdem würde die Ernte leichter schimmeln, deshalb unbedingt einen sonnigen Tag auswählen!

Es werden ganze Dolden gesammelt. Man schneidet sie mit einem Messer ab (nicht abreißen, das quetscht die Pflanze und das Sammelgut) und transportiert sie in einem offenen Korb, damit gut Luft heran kommt.

Die Lindenblüten werden an einem warmen Ort im Freien ausgelegt und getrocknet, es darf nur keine pralle Sonne darauf scheinen. Eignet sich das Wetter nicht für eine Trocknung im Freien, so kann man die Lindenblüten auch im Herd bei 50 Grad Celsius und einen Spalt breit geöffneter Tür trocknen. Wer ein Dörrgerät besitzt, kann den Blüten darin sogar noch schonender die Feuchtigkeit entziehen.

Sobald die Lindenblüten trocken sind, lassen sie sich leicht von den Blütenständen lösen (einfach über ein grobes Sieb reiben). Bis sie im nächsten Lindenblütentee zum Einsatz kommen, verwahrt man sie in einer verschließbaren Teedose, die möglichst dunkel und kühl gelagert werden sollte.

 

Lindenblütentee zubereiten

Lindenblütentee ist bereits fertig abgepackt in Teebeuteln erhältlich. Wenn es einmal schnell gehen muss, ist das eine praktische Lösung. Pro große Tasse benötigt man einen Teebeutel, den man mit kochendem Wasser aufgießt und etwa 10 Minuten ziehen lässt. Teebeutel eignen sich auch zum Mitnehmen ins Büro, man braucht kein Sieb, Teeei oder ähnliches Zubehör.

 

Wer es lieber elementarer mag, nimmt getrocknete Lindenblüten. Diese werden nach dem gleichen Prinzip zubereitet wie die abgepackte Form. Um Feststoffe im Tee zu verhindern, verwendet man am Besten ein Teesieb oder ein Teeei. Beides ist auch in kleiner Größe (für eine Portion) erhältlich und eignet sich gut zum Mitnehmen.

 

Die Zugabe von Holunderblüten und Kamille bringt Abwechslung in den Geschmack und dennoch bleibt die Teemischung ein klassischer Erkältungstee.

 

Für Badezusätze brüht man einen starken Lindenblütenextrakt, der dann ins Badewasser gegeben wird. Es gibt ihn aber auch fertig zu kaufen. Ein Bad in Lindenblütentee hat eine beruhigende Wirkung und sorgt für erholsamen Schlaf, deswegen genießt man sein Entspannungs- und Erkältungsbad am Besten am Abend vor dem Schlafengehen.

 

Lindenblütenzusätze in der Kosmetik und vor allem in der Gesichtspflege sind wegen ihrer beruhifgenden Wirkung ideal für unreine Haut. Auch gegen Fältchenbildung und müde Augen kann Lindenblütentee helfen. Morgens und abends lauwarmen Lindenblütentee auf ein Tuch geben und über die Augen legen - das lässt die Augenpartie wieder strahlen.

Dieser Artikel ersetzt nicht den Rat eines Arztes, Heilpraktikers oder Apothekers!

 

 

Sonja, am 20.09.2012
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Bildquelle:
Eigenes (Was ist Ethnobotanik? - und was macht eigentlich ein Ethnobotaniker?)

Autor seit 12 Jahren
345 Seiten
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