Oftmals wird vergessen, dass der Herbst auch seine schönen Seiten hat! Ist es nicht beispielsweise zauberhaft, das sich bunt färbende Laub zu betrachten? Ja, sicher, es kündigt an, dass bald die warme Jahreszeit vorbei sein wird - allerdings nur, um im nächsten Jahr zuverlässig wiederzukommen! Und auch der Tod - ein weiteres, melancholisches Thema, dem man im Herbst durchaus häufiger begegnet - hat seine zwei Seiten. Einerseits ist es natürlich traurig, wenn man einen nahe stehenden Menschen verliert; andererseits gehört er aber wiederum zum Leben dazu. Und wenn etwas stirbt, wird irgendwo anders etwas Neues entstehen! So ist der ewige Kreislauf, in der Natur und in allen Lebensbereichen, zu beobachten - wenn man nur eben genau hinschaut!

Genau dazu lade ich Sie heute ein, mit meinen Vorschlägen zu sinnvollen Aktivitäten im Herbst: Genau hinzuschauen und jeden Schritt, den Sie tun, bewusst zu erleben! Nicht nur das Rascheln der Blätter unter Ihren Füßen zu spüren, sondern auch jede Tätigkeit, die Sie jetzt gerne ausführen, ganz bewusst zu tun. Der Herbst kann nicht zuletzt auch eine Zeit der BeSINNung sein - im übertragenen wie im Wortsinne.

Impressionen im Herbst

Laubfärbung

1. Herbstwanderung

Bei schönem Wetter bietet es sich an, eine Herbstwanderung in einer angenehmen Naturlandschaft zu unternehmen. Das weckt die Lebensgeister, ist körperlich gesund, macht bodenständig, erholt und bereitet auch noch Spaß. Je nach Kondition und Begleitung können Sie eine leichtere oder herausfordernde Strecke wählen, eine lange oder kurze - ganz, wie es Ihnen beliebt und passt. Außerdem können Sie es mit einem festen Start oder Ziel verbinden, beispielsweise anschließend an einem warmen Ort einkehren, um dort ein heißes Getränk oder eine kleine Stärkung zu verzehren. Oder Sie suchen sich ein Ziel, das an einem interessanten und sehenswerten Ort liegt, um den sich eventuell spannende Geschichten ranken, auf deren Spuren Sie sich begeben. Zusammen mit Kindern kann so etwas auch zu Spielen oder Rätseln inspirieren.

Zudem können Sie im Vorbeigehen so einige Natursouvenirs sammeln, die sich am Wegesrand so ergeben: Blätter, Kastanien oder gar herabgefallene Nüsse, die Sie zu Hause dann ernten oder aber für lustige Basteleien verwenden können. Nicht zu vergessen das Pilze sammeln. Dabei sollten Sie natürlich darauf achten, dass Sie nur essbare Pilzarten mitnehmen und giftige Pilze im Wald lassen. Häufig sind es die, die am hübschesten aussehen, die am gefährlichsten sind - aber diese Regel gilt nicht immer! ;-) Damit auch wirklich nur Speisepilze im Kochtopf landen, müssen Sie die gefundenen Pilze richtig bestimmen lernen. Im Internet gibt es einige Online Pilzführer, zum Beispiel den Pilzfinder. Doch auch, wenn Sie dabei lieber in Ruhe in einen Buch blättern, werden Sie fündig:

2. Kreatives Gestalten

Wenn das Wetter eher dazu einlädt, zu Hause zu bleiben, heißt das nicht, dass man passiv bleiben muss. Es gibt viele Alternativen zu Fernsehen, Computerspielen & Co., an welchen auch Kinder ihre Freude haben. So kann man aus dem, was man bei einer Herbstwanderung oder den letzten Gartenarbeiten in der Natur gesammelt hat, etwas basteln, eine Collage oder Dekorationsobjekte gestalten, mit denen man sich die Wohnung verzieren kann - oder vielleicht haben Sie auch Lust, beispielsweise Stimmungen in einem gemalten Bild festzuhalten? Ein neues Hobby oder ein altes wieder aufleben lassen gibt immer neuen Schwung! Geht nicht, gibt's übrigens im kreativen Bereich nicht: Es verlangt niemand, dass etwas perfekt sein muss. Jedes Unikat hat seinen eigenen Reiz, also dürfen Sie sich ruhig auch an neue Methoden herantrauen!

3. Die Zeit der geschriebenen Worte - Lesen, Vorlesen, Schreiben...

Im Herbst "verlangsamt" sich ja irgendwie auch alles. Man geht die Dinge geruhsamer an und eher in sich. Das geschriebene Wort ist eine gute Gelegenheit, diese "Entschleunigung" zu unterstützen, zum Nachdenken angeregt zu werden und einfach das Jetzt zu genießen. Ob Sie dies nun in Form eines guten Buches tun, welches Sie schon immer lesen wollten, oder indem Sie selbst etwas schreiben: Eine Kurzgeschichte etwa, ein Tagebuch, eine Postkarte in die große weite Welt (z. B. via Postcrossing) - oder auch einen Brief! Wann haben Sie eigentlich das letzte Mal einen handschriftlichen Brief abgesandt? Im elektronischen Zeitalter wird diese persönlichere Variante vielleicht nicht mehr stets so wertgeschätzt, wie es sein könnte. Doch im Grunde zeigt es umso mehr, das ein richtiger Brief etwas Wertvolles ist, das möglicherweise desto mehr Freude schenkt! Mit der Freude und den Worten schenkt man schließlich auch ein Stück von sich, teilt seine Gedanken und Sehnsüchte, was einen bewegt, auf eine Weise, die mit einer nüchternen Email eventuell nicht herübergebracht werden könnte. Allein die Handschrift ist schon ein Teil der Person, die sie schreibt.

Des Weiteren gibt es wohl kaum Tolleres, als es sich abends mit einem Buch bequem zu machen, mit oder ohne Füße hoch und einem Tee oder Glas Wein - ganz, wie Sie es am liebsten mögen. Und sich so vielleicht dafür belohnen, dass Sie diesen möglicherweise stressigen Tag so tapfer überstanden haben.

Alternativ können Sie aber auch eine Vorleserunde starten, oder lesen einer Gruppe von Menschen etwas vor, über das anschließend diskutiert werden kann. Das Vorlesen gerät in Zeiten der modernen Medien, wo jeder nur für sich selbst das liest, was ihn interessiert, und sich lesend informiert, leider immer mehr in Vergessenheit. Deshalb denke ich, dass das vielleicht ein weiteres Erlebnis wäre, welches etwas von dem "alten" Lebensgefühl wieder vermitteln könnte. Ein Lebensgefühl, wo das Miteinander noch eine tragende Rolle spielte, und wo die Einsamkeit folglich wohl noch nicht so weit verbreitet war.

4. Intelligenter Zeitvertreib - Spielen, Knobeln, Rätseln...

Es gibt noch viele andere Aktivitäten, die helfen, den Herbst nicht nur zu überstehen, sondern auch mit Vergnügen und ggf. etwas Pfiff zu nutzen. Langeweile braucht da nicht aufzukommen. So kann man einen Spieleabend veranstalten, in kleiner oder großer Runde (je nachdem, woran man mehr Freude hat), mit kniffligen Rätseln nach eigenem Gusto Gehirnjogging betreiben und sein Gedächtnis mit Knobelspielen auf Trab halten. Auch, um seine Geschicklichkeit zu trainieren, ergeben sich indoor einige Möglichkeiten. Sicherlich fällt Ihnen noch mehr ein, woran Sie Freude haben.

Die_Utopische, am 21.10.2010
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Bildquelle:
Karin Scherbart (20 essbare Waldpilze, die in Deutschland heimisch sind)

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