Mit Kolumbus kam der Mais nach Europa

Wie viele andere Pflanzen, darunter die Tomaten und Erdäpfel, kam auch der Mais mit Kolumbus nach Europa. Die weitere weltweite Ausbreitung und die Nutzung zur Nahrungsmittelproduktion erfolgten dann von Europa aus. Da der Mais wärmere Anbaugebiete bevorzugt, wurde er zunächst im Mittelmeerraum heimisch und kam von dort als Türkischer Weizen nach Mitteleuropa.

Botanisch zählt der Mais zu den Süßgräsern. An der Spitze des dicken Stängels sitzt die männliche Blüte. Aus der weiblichen Blüte, die tiefer unten am Stamm sitzt, entwickelt sich der eigentliche Maiskolben, der je nach Sorte 500 bis 1000 Körner hat. Mais wird heute auch in unseren Breiten angebaut. Er ist eine starkzehrende Pflanze, die den Boden auslaugt. Der Mais benötigt sonnige, warme Standorte. 50 Prozent der Weltmaisernte stammt aus dem Cornbelt der USA.

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Verschiedene Maisarten

  • Puffmais oder Perlmais: Er hat kleine runde Körner, die nur wenig mehlige Bestandteile haben. Durch Erhitzen platzen die Körner auf und Popcorn entsteht.
  • Zuckermais: ist der uns bekannte Gemüsemais, der bei uns auch Kukuruz heißt und der reich an Zucker, Fett und Eiweiß ist.
  • Stärke- oder Weichmais: Er hat eiweißarme aber stärkereiche Körner. Diese Maissorte wird zur Gewinnung von Stärke, zum Beispiel für die Erzeugung von Biokunststoffen und zur Herstellung von Alkohol verwendet.
  • Ziermais: er bildet kleine Kolben mit bunten Körnern aus. Essbar ist der Ziermais nicht, dafür werden seine Kolben getrocknet für Dekorationszwecke verwendet.

Maisbart als Heilmittel

Während der Blütezeit bilden sich an der Spitze der Kolben die Maisgriffel. Diese fadenförmigen Gebilde, die auch Maisbart genannt werden, können als Tee verwendet werden. Dazu werden sie vor der Bestäubung abgeschnitten und rasch getrocknet. Der Tee wirkt harntreibend und wird daher bei Blasenkatarrh, Rheuma, Gicht, Nierenentzündung und bei Entschlackungskuren eingesetzt.

Die vielfältigen Einsatzgebiete von Mais heute

Popcorn und Cornflakes kennt man heute weltweit. Aus Italien stammt der Polenta, ein Maisgries. Die berühmten Maisfladen, die Tortillas stammen aus Mexiko. Aber auch Alkoholische Getränke werden aus Mais gebraut. Die getrockneten, harten Körner aber auch die ganze Pflanze dienen als Viehfutter. Die bastähnlichen Hüllblätter der Kolben werden in einigen Kulturkreisen zu Körben und Kunsthandwerk verarbeitet. Ein neues, zukunftsträchtiges Einsatzgebiet von Maisstärke bietet sich in der Kunststoffindustrie, denn aus Pflanzenstärke können biologisch abbaubare Kunststoffe hergestellt werden. Ebenso ist die Energiegewinnung aus Mais in Biogasanlagen ein recht neues Einsatzgebiet für die alte Kulturpflanze.

Der Mais ist aber auch Nahrungsmittel für uns sehr wertvoll, da er reich an Vitaminen und Mineralstoffen ist. Er besitzt sehr viel Vitamin A, C, Calcium, Kalium, Eisen und er ist reich an Eiweiß, Kohlenhydraten und Fett. Auch für Glutenallergiker ist der Mais geeignet, da er glutenfrei ist. Wegen dem Fehlen des Klebereiweißes, lässt sich mit Maismehl alleine kein Brot backen. Das aus den fettreichen Maiskeimen gepresste Maiskeimöl ist ein wertvolles Speiseöl, es eignet sich aber auch für die Seifenherstellung und technische Einsatzgebiete.

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