Asiatischer Kult mit langer Tradition

Vor allem aus China und Japan sind Winkekatzen bekannt. In Japan sind seit Ende der Edo Zeit (1600-1868) Legenden um die Maneki Neko bekannt. Obwohl man Katzen immer mit gemischten Gefühlen betrachtete - einerseits wurde ihnen nachgesagt, dass sie sich angeblich in Dämonen verwandeln können, andererseits waren sie nützlich in Haus und Hof und galten als Glücksbringer - sind Maneki Neko ausschließlich als Glücksbringer gesehen worden. Ihre dämonischen Gegenstücke wären Bakeneko und Nekemata, die man aber gesondert beschreiben sollte.

Die Maneki Neko ist eine glückbringende Winkekatze. In japanischen Legenden tauchen immer wieder Geschichten auf, in denen eine Katze ihrem Besitzer oder anderen Personen das Leben rettet. Zum Gedenken daran stellte man Katzenfiguren her. Das Vorbild der Winkekatze ist die Rasse "Japanese Bobtail", die Idee hierzu ist chinesischen Ursprungs. Die Idee der Glückskatze, wie wir sie heute kennen, kam erst in der Meji Zeit auf (1868-1912).

Dreifarbige Katzen versprechen das größte Glück

Bei uns werden dreifarbige Katzen oft als Glückskatzen bezeichnet. In Japan hat man eine ähnliche Auffassung. Es gibt zwar auch eine Menge einfarbiger Maneki Neko zu kaufen, aber die dreifarbigen unter ihnen gelten als die mit der umfassendsten Glücksbotschaft. Für spezielle Angelegenheiten, in denen man Glück braucht, gibt es Glückskatzen auch noch in anderen Farben:

  • Dreifarbig: ultimative Glückskatze, großes Glück in allen Bereichen
  • Gold: Reichtum und Wohlstand
  • Schwarz: Abwehr von unglücklichen Ereignissen, Schutz vor Unheil
  • Weiß: Reinheit und Unschuld in der Seele
  • Rot: Glück in der Liebe, Mut
  • Silber: langes und glückliches Leben
  • Grün: Erfolg, Gesundheit
  • Violett: Kreativität, Weisheit

Sie sitzen und sie winken...

Maneki Neko sind in vielen Größen und Formen erhältlich. Am Häufigsten ist die Glückskatze aber in sitzender Position anzutreffen. Allen gemeinsam ist aber, dass sie mit der Pfote winken. Je nachdem, welche Pfote winkt, hat das verschiedene Bedeutungen. Ist die rechte Pfote erhoben, bedeutet das Glück und Wohlstand. Mit der linken Pfote winkt die Katze Besucher und Kundschaft herbei bzw. herein. Je höher sie die Pfote beim Winken hebt, umso wirkungsvoller soll das Ergebnis sein. Sehr selten findet man auch Katzen, die mit beiden Pfoten gleichzeitig winken. Das ist aber eher die Ausnahme, denn es gilt als übertrieben und gierig.

Eine kleine Münze, die manche Maneki Nekos in der rechten Pfote tragen, steht ebenfalls für Reichtum. Oft trägt die Katze auch noch entsprechende Aufschriften und Zeichen, die Geld, Glück, Liebe oder Gesundheit bedeuten.

Maneki Neko und ihr Kult

Bei Tokio befindet sich ein Keramikmuseum, in welchem eine der größten Maneki Neko Ausstellungen Japans zu bewundern ist und in welchem sich Tausende Figuren aus vielen Ländern und verschiedenen Epochen befinden. 

Heute stammen die Figuren aus der industriellen Fertigung. Durch Massenproduktion kommt man dem Trend nach, der auch in anderen Ländern um sich greift und als eigene Subkultur gesehen werden kann. Hello Kitty und Mauzi (ein Pokémon) sind nur zwei Vertreter dieser Bewegung.

 

Sonja, am 03.10.2017
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