Der Schauspieler, Regiesseur und Produzent Mark Hamill ist mittlerweile überwiegend als Synchronsprecher tätig, zuletzt 2005 als Feuerlord Ozai in "Avatar - The last airbender" und 2002 lieh er dem Joker in "Birds of Prey" seine Stimme. Auch im Fernsehen durften wir ihn die letzten Jahre immer mal wieder erleben, aber der große Erfolg von damals wollte sich einfach nicht wiederholen. Für alle Leser unter 30, die keine Ahnung haben, von wem ich eigentlich spreche -  wir anderen kennen Mark Hamill vor allem als großen Sternenkrieger, der uns von der Herrschaft der dunklen Seite befreit und der Galaxis die Freiheit zurückgegeben hat:

Luke Skywalker

Mark Hamill - Biographie und Privatleben

Geboren wurde Mark Richard Hamill am 25.09.1951 Okaland im US-Bundestaat Kalifornien und wuchs zusammen mit zwei Brüdern und vier Schwestern auf. Sein Vater William Thomas Hamill gehörte der U.S. Navy an, weshalb die Familie sehr oft umzog, sodass Mark in Kalifornien, Virginia, New York und auch mal Asien lebte. Als Jugendlicher besuchte er für einige Zeit die Yokosuka High-School und spielte in der Schultheatergruppe. Später ging es zurück in die USA, wo er seine Schauspielausbildung am L.A. City College absolvierte.

Erste TV-Rollen:

Mark soll schon immer ein begabter Stimmkünstler gewesen sein, so bestanden seine  Engagements Anfang der 70er auch aus Synchronsprechertätigkeiten für die Cartoon-Serie "Jeannie".

1970 war er zum ersten Mal im Fernsehen zu sehen, als "Henry" in einer Folge der Bill Cosby Show.

1973 sprachen er und Harrison Ford für die gleiche Rolle in American Graffiti vor. Damals entschied sich Lucas aber für Ford.

In der Pilotfolge der Familien-Comedy  "Eight is enough" übernahm Mark  die Rolle des ältesten Sohnes David, wurde aber später durch den Schauspieler Goodeve ersetzt.

Der erste Fernsehfilm mit Mark Hamill war 1977 "The City".

Mark wurde zu Luke Skywalker:

Es ging alles recht schnell: Der Schauspieler Robert Englund war gerade auf dem Weg zu einem Vorsprechen für Apocalypse Now, als im gleichen Gebäude die Castings zu Star Wars stattfanden. Er sah eine Weile zu, bis ihm klar wurde, dass sein Freund Mark perfekt für die Rolle des Luke Skywalker wäre. Englund überzeugte Hamill davon, für Rolle vorzusprechen. Er tat es und bekam die Rolle.

Privatleben und Familie:
Über sein Privatleben ist so gut wie nichts bekannt, keine Skandale oder Affären - falls es sie doch gab, ist davon nichts an die Öffentlichkeit gedrungen. Am 17. September 1978 heiratete Mark im kleinen Kreis, ohne viel Aufsehen, seine Freundin die Zahnhygienikerin Marilou York. Sein erster Sohn Nathan kam am 25. Juni 1979 zur Welt, während den Dreharbeiten zu "Das Imperium schlägt zurück". Das Paar lebt heute in Malibu und hat zusammen drei Kinder: Nathan (25.6.1979), Griffin (4.3.1983) und Chelsea Elizabeth (27.7.1988)

Seinen ältesten Sohn zieht es ebenfalls vor die Kamera, er spielte in "Star Wars, die dunkle Bedrohung" einen der königlichen Wächter auf Naboo.

Affäre mit Carrie Fischer?

Einige Fans munkelten auch etwas von einer möglichen Affäre mit Carrie Fisher (Prinzessin Leia). Die beiden sagten selbst, sie wären durch Star Wars gute und rein platonische Freunde geworden. Wie weit diese Freundschaft tatsächlich ging, wissen wohl nur sie selbst. Auf der Facebook-Seite Luke Skywalker Archives gibt es ein paar sehr schöne Fotos von Mark und Carrie, auf denen man zumindest ihre Zuneigung füreinander sieht und spürt.

Die Seite ist ein besonderer Leckerbissen für alle Fans, denn dort findet man noch viele weitere und unbekannte Fotos von Mark, den Dreharbeiten, alte Magazin-Cover und Infos.

Luke Skywalker und Star Wars

Mit "Krieg der Sterne" wurde der junge und damals noch völlig unbekannte Mark Hamill auf einen Schlag weltberühmt und zum Superstar. Millionen von Teenagern verehrten Luke Sykwalker, er wurde ihr Held und viele junge Frauen düften sich mit dem ersten Kinofilm in ihn verliebt haben.

Interview mit Mark Hamill und Harrison Ford 1980

Der große Erfolg des Luke Skywalker wurde gleichzeitig das Problem des Schauspielers: Er war auf die Rolle festgenagelt, niemand konnte und wollte ihn in einer anderen Rolle akzeptieren. Harrison Ford hatte es dagegen sehr viel leichter: Die Rolle des Draufgängers der am Ende die hübsche Prinzessin Leia abbekommt, spielte er mit seinem typischen Charme, sodass er die perfekte Besetzung für Actionfilme a la Indiana Jones wurde.

 

Luke Skywalker hatte das schwere Los, die dramatischere Rolle der beiden zu verkörpern: Der sympathische schüchterne Junge mit dem großen Schicksal. Spätestens ab "Das Imperium schlägt zurück" dürfte für die Zuschauer klar gewesen sein, dass Luke gegen seinen eigenen Vater kämpfen muss. Der Vater, den er immer für tot hielt und von dem er glaubte, er wäre als Held im Kampf für das Gute gestorben.

 

Mit soviel dramatischem Hintergrund hatte er kaum eine Chance, nicht von den Fans als Luke geliebt zu werden. Zwar übernahm er noch viele andere Rollen und Charaktere, aber weder seine Fans noch die Kritiker kamen damit zurecht. Die Filme und er selbst erhielten oft schlechte Kritiken und wenn heutzutage mal ein Bericht über über Mark Hamill erscheint, dann muss man da Sätze lesen, wie "spielt nur noch Theater und in ein paar B-Movies" oder es wird so dargestetllt, als hätte es für ihn kein künstlerisches Leben nach Star Wars gegeben. Dabei wirkte er in mehr als 200 Film-, Fernseh und Theaterproduktionen mit: Als Schauspieler, Produzent, Regiesseur und Synchronsprecher.

Das Schicksal der großen Helden

Daniel Radcliff und Elijah Wood dürfte es kaum anders ergehen: Sie werden wohl immer für die Fans Harry Potter und Frodo bleiben. Die Fans wollen es so, für sie ist diese eine Filmfigur oft viel großartiger, als für die Schauspieler selbst. Romy Schneider ist daran zerbrochen - sie bereute es sogar, die Sissi-Filme gedreht zu haben.

Es ist nur einen Rolle - aber nicht für die Fans

Egal wie sehr man als Akteur seine Rolle liebt: Ist der Film abgedreht, hängt man vielleicht noch ein paar Wochen oder Monate darin fest, weil es eine schöne Zeit war, aber dann will man etwas Neues. Es gibt kaum ein schlimmeres Schicksal für einen Vollblutschauspieler, sein ganzes Leben in der gleichen Rolle bleiben zu müssen - ohne Veränderungen, ohne neue Herausforderungen.

Auch die Presse hat ihm wohl nie verziehen, dass er nicht für immer Luke Skywalker bleiben wollte. Am schlimmsten  sind diese kurzen "Artikel" der großen Boulevardblätter, in denen man ihm vorwirft, während der letzten 30 Jahre gealtert zu sein und ein paar Kilo zugelegt zu haben.

Ein gebrochener Star?

Von wegen! Mark Hamill wirkt alles andere als unglücklich über den Verlauf seiner Karriere nach "Krieg der Sterne". Die Fans hätten ihn ohnehin nur in einem weiteren Heldenepos akzeptiert, in dem er im Prinzip wieder den Luke Skywalker verkörpert hätte. Aber was tat Hamill? Er rebellierte, nahm unterschiedliche Rollen in unbedeutenden Filmen an, ging zum Theater und spielt auch gerne mal einen Psychopathen.

Heute ist er sogar ganz froh darüber, dass Star Wars sein einziger Mega-Erfolg war. In einem Interview mit Tele 5 verriet er vor ein paar Jahren, dass man es als Superstar in der Schauspielerei nicht leicht hat: Man müsste immer "Profit abwerfen" und deswegen ein Leben lang den gleichen Charakter verkörpern. Ein immer sympatischer Filmheld darf nicht einfach so auf die andere Seite wechseln und plötzlich einen Serienkiller spielen.

Mark Hamill - der Unfall

Diese Geschichte wird ebenfalls gerne in den Medien dramatisiert und aufgebauscht: Teiweise liest es sich so, als hätte er (ohne Angabe, wann das eigentlich passierte) einen schweren Autounfall erlitten und wäre seitdem entstellt. Manche Reporter behaupten sogar, das wäre der Grund für das Ende seiner Karriere gewesen.Wobei es nie ein Ende gab - seine Karriere läuft nach wie vor, nur eben nicht so groß wie die von Harrison Ford.

Wie war das mit dem Unfall?

1977, kurz vor Ende der Dreharbeiten des ersten bzw. vierten Teils von Star Wars erlitt Hamill einen Autounfall. Er brach sich die Nase und den linken Wangenknochen und wurde ca. 7 Stunden lang operiert. Für Star Wars musste nur noch eine einzige Szene gedreht werden - das übernahm kurzfristig ein Double.

Im zweiten Film "Das Imperium schlägt zurück" löste man das ganz geschickt, durch den Angriff des Eismonsters, das Luke Skywalker verletzte. Bis dahin war er in dicke Schneekleidung gehüllt mit einer großen Brille, sodass von seinem Gesicht nicht viel zu sehen war. Luke wurde von Han gerettet, erholte sich und ab diesem Zeitpunkt sah man ihn mit der kleinen Narbe.

Sein Gesicht war weder entstellt noch hätte ich ohne diese Informationen irgendeinen einen Unterschied bemerkt. Er war noch genau so hübsch wie vorher.

Mark Hamill alias Luke Skywalker

Mark Hamill alias Luke Skywalker (Bild: MATVAC via Wikimedia Commons)

Mark als Amadeus - Hamill ist begeisterter Bühnenschauspieler

Schon als Jugendlicher schnupperte er Bühnenluft und bekam noch während seiner Zeit bei Star Wars die Gelegenheit, zum ersten Mal am Brodway zu spielen. 1981 trat er als  John Merrick in dem Stück "The Elephant Man" des Booth Theatre auf, zwei Jahre später 1983 verkörperte er in dem Musical "Amadeus" am Broadhurst Theatre in  New York den Wolfgang Amadeus Mozart und wurde dafür sogar für den Drama Desk Award nominiert.

Ein besonderer Leckerbissen für alle Fans von Luke Skywalker hab ich vor Kurzem auf Facebook entdeckt: In den Luke Skywalker Archives findet man viele schöne und unbekannte Fotos von den Dreharbeiten, alte Magazin-Cover und Infos.

Mark Hamills Rollen in TV-Serien

1970 Bill Cosby Show, Folge 13 "The poet", Henry

1970 The Headmaster, Allen

1971 Connon, Farmerjunge

1971 Partridge Family, Jerry

1972 Night Gallery, Francis

1972 FBI, Michael Nabors

1972-73 General Hospital, Kent Murray

1972-73 Owen Marshall, ??

1973 Room 222, Matt Evans

1973 Der Magier, Ian Keefer

1974 Insight, Steve

1974 Texas Wheelers, Doobie Wheeler

1974 The Manhunter, Mark

 1975 Die Straßen von San Francisco, Andrew 'Andy' Turner

1975 Petrocelli, ??

1975 Lucas Tanner, Craig Stanton

1976 Medical Center, Danny

1976 Der Pflichtverteidiger, Joe Celi

1976 One day at a time, Harvey Schneider

1977 Die Straßen von San Francisco, Billy Wilson

1977 Eight is enough, David Bradford

1985 Alfred Hitchcock presents,?

1986 Unglaubliche Geschichten, Jonathan 

1991 Flash - der rote Blitz, James Jesse / The Trickster 

1994 Burkes Gesetz, Simon the Sorcerer

1995 Sea Quest, Tobias LeConte 

1995 Outer Limits, Dr. Sam Stein

1996 Das galaktische Klassenzimmer, Ferna Herna

1997 Hinterm Mond gleich links, als er selbst

1998 You shoot me, als er selbst

1998 V.I.P., Ned Irons

2000 Hollywood Off-Ramp, Alex Cross 

2000-2002 Son of the beach, (in drei Folgen) Rod Petrie - The Divine Rod

Quellen: OFDb / Moviesection

Filme mit Mark Hamill:

1977 Star Wars - Krieg der Sterne, Luke Skywalker

1978 Zwei heiße Typen auf dem Highway (Corvette Summer), Kenneth W. Dentley

1979 Das Imperium schlägt zurück

1980 The big red one, Griff

1981 The Night the Lights Went Out in Georgia (Amanda lässt die Puppen tanzen), Conrad

1982 Britannia Hospital, Red

1983 Die Rückkehr der Jedi Ritter

1989 Slipstream, Will Tasker

1989 Fall of the eagles, Peter Fröhlich

1990 Midnight Ride, den wahnsinnigen Frauenmörder Justin

1991 Black Magic Woman, Brad Travis

1991 Hetzjagd in Paris, Josh Payton

1991 Earth Angel, Wayne Stein

1992, Schlafwandler, Lt. Jennings

1993 Body Bags, Brent Matthews

1993 Time Runner, Michael Raynor

1994 Target Witness - Zeugin im Fadenkreuz (O.T.: Silk Degrees), Johnson

1994 Dream Date, Bernard Wallace

1995 Das Dorf der Verdammten, Reverend George

1997 Laserhawk, Bob Sheridan

1997 Mission Zukunft, Bill Thermot

1998 Commander Hamilton, Mike Hawkins

1998 Watchers Reborn, Murphy

1999 Wesleys Feuerprobe, Lamar N. Benfield

2001 Jay und Silent Bob schlagen zurück, Cocknocker

2001 Thank you & Goodnight, Karl

2001 Hamilton, Mike Hawkins

2003 Reeseville, Zeek Oakman

2004 Comic Book, The Movie, Donald Swan

2011 Minkow, Robert Minkow

2011 Airborne, Malcolm

2012 Sushi Girl, Crow

 Eine Liste aller Filme und Produktionen mit Mark Hamill finden Sie in der Movie Data Base

Produzent:

1986 Inspektor Hooperman (1 Folge)

1998 Watchers Re-Born, Co-Produzent

2004 Comic Book, The Movie (Regie, Produktion und Schauspiel)

Synchronsprecher:

1973: Jeannie, Corey Anders
1977: Die Welt in 10 Millionen Jahren (O.T: Wizards), Sean
1986: Das Schloss im Himmel, Muska
1992: Batman, Joker1996: Batman und das Phantom, Joker
1994: New Spider-Man, Gnom/Jason Macendale
1994: Die Fantastischen Vier mit neuen Abenteuern, Maximus
2000: Batman of the Future – Der Joker kommt zurück, Joker
2000: Joseph – König der Träume, Juda
2002: Bird of Prey, Joker/ Solomon Grundy
2005: Avatar – Der Herr der Elemente, Feuerlord Ozai
u.v.a.

Nebenbei hauchte Mark Hamill noch zahlreichen Figuren in Videospielen durch seine brilliante Stimme Leben ein. Als Synchronsprecher für animierte Filme und Serien ist er heiß begehrt und es macht ihm richtig Spaß! Nach eigenen Worten liebt er Comics geradezu - Mark Hamill ist nicht untergegangen, er ist immer noch da und hat einfach sein eigenes Ding durchgezogen. Er ließ sich nicht in eine schauspielerische Schublade stecken, nur um ständig im Rampenlicht zu stehen. Ihm war es wahrscheinlich wichtiger, die Schauspielerei in all ihrer Vielseitigkeit zu leben.  Mark Hamill, trotzdem bleibst du auch für mich immer Luke Skywalker.

 

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Grace, am 14.10.2012
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