Der Reiz des minimalistischen Einrichtungsstils

Einem Minimalisten wird oftmals nachgesagt, er hätte nicht nur eine ordentliche Wohnung, sondern würde auch von einem geordneten Geist bewohnt. Genau das beschreibt den Reiz, den der minimalistische Einrichtungsstil auf viele Menschen ausübt. Es geht darum, das Leben bewusster zu gestalten und sich auf die wirklich wichtigen Dinge zu besinnen. Der Trend zum reduzierten Lebensstil hat zur Folge, dass sich dieses Lebensgefühl auf alle Bereiche ausdehnt. In der Wohnung bedeutet es vor allem, möglichst sparsam einzurichten und dafür die einzelnen Möbelstücke geschickt in Szene zu setzen. Wenngleich der minimalistische Wohnstil verlockend wirkt, ist es ein Stück weit eine Einstellungssache, oftmals sogar ein kompletter Lebensstil. Diese Art zu leben, lässt sich schlecht erzwingen. Muss es doch vor allen Dingen eine bewusste Entscheidung sein, auf allerhand zu verzichten, um die Wichtigkeit des Einzelnen zu erleben. Die Wurzel der Grundidee ist in den ostasiatischen Philosophien zu suchen, die bereits seit Jahrzehnten das Konzept der drastischen Reduktion verkörpern. Ob dieser Wohnstil zum eigenen Charakter passt, muss individuell ergründet werden.

  • Einfarbige und dezente Wände
  • Glatte Flächen
  • Sparsame Dekoration
  • Wenige Akzente
  • Regale sind eher die Seltenheit
  • Staumöbel treten in Form von Schränken auf
  • Großformative und stilvolle Bilder / Kunstwerke
  • Moderne Kunst
  • Formschöne Lampen und Leuchten
  • Viel Licht
  • Funktionale Einrichtung und Anordnung
  • Fußböden ohne Muster

 

Die Geschichte des sparsamen Einrichtungsstils

Der minimalistische Wohnstil besteht aus einzelnen Aspekten verschiedenster Kulturen und besitzt eine Geschichte, die im 19. Jahrhundert begründet liegt. Zuerst ging es eigentlich bloß um Funktionalismus. Der Architekt Louis Sullivan fasste diesen Grundsatz in der Annahme "Form follows function" zusammen. Die Gestalt habe demnach der Funktion zu folgen. (Quelle: designlexikon.net) Ein Gebäude, einzig dem eigentlichen Zweck entworfen, hat demzufolge von ganz alleine eine gewisse Ästhetik. Dieses Prinzip griffen Industriedesigner einige Jahre später erneut auf und orientierten sich an dem Grundgedanken des Architekten.

Gegenwärtig gelten so manche Entwürfe aus den 60er oder auch 70er Jahren als wegweisend für den Minimalismus, der heute im Trend liegt. Maßgeblich mitverantwortlich sind aber auch Onlineshops, die vielfach als Inspiration genutzt werden und so die Trends mitbestimmen. Unter anderem bei mirabeau.de kann mit einem einzelnen Einkauf die komplette Wohnung puristisch eingerichtet werden. Kurzum zeichnet sich minimalistisches Interieur durch eine möglichst funktionelle Formgebung aus. Ästhetik lässt sich mittels Form, Material und Farbe erzeugen. Wobei der Zweck des Möbelstücks zentral im Mittelpunkt steht. Auf Schnickschnack wird wiederum gänzlich verzichtet, denn eigentlich lenkt Dekoration nur ab. Schlichtheit, Klarheit und Purismus setzen Qualität voraus. Die Möbel stehen deutlich im Fokus und sind zentraler Bestandteil der Einrichtung, weswegen keinesfalls mit minderwertigen Einrichtungsgegenständen gearbeitet werden darf. Dies würde den Stil brechen und die Wirkung wäre hinfällig.

Klasse statt Masse liegt im Trend

Minimalismus bedeutet auch, dass die Räume eine schlichte Eleganz besitzen und alleine durch den gezielten Einsatz von Möbelstücken eine eindrucksvolle Wirkung ausstrahlen. Es wird einfach alles auf das Allernötigste reduziert. Dieser Wohnstil erfordert einfarbige Wände und Böden, die ohne störende Muster auskommen. Auf eine opulente Wanddekoration sollte grundsätzlich verzichtet werden. Besonders hohe und schöne Wände bieten sich aber mitunter dazu an, ein eindrucksvolles Kunstwerk geschickt ins rechte Licht zu rücken. Augenmerk sollte auf freie Fläche gelegt werden, die bei diesem Wohnstil eine große Wichtigkeit einnimmt. Die vorhandenen Gegebenheiten können im Bedarfsfall optisch noch weiter unterstrichen werden, indem mit Spiegeln gearbeitet wird. Richtig arrangiert wirken die Wohnräume gleich viel einladender und geordneter. Im Esszimmer reicht es, wenn ein schöner Esstisch mit ausreichend Stühlen den Raum einnimmt. Dekoration kann beispielsweise in Form einer Vase ins Spiel kommen – mehr braucht es nicht. Das Wohnzimmer lässt sich sehr ähnlich gestalten. Das Sofa sollte hierbei eine dominante Rolle spielen, wohingegen TV-Schränke überflüssig sind. Der Flachbildfernseher macht sich an der Wand viel besser und der ganze Kleinkram findet seinen Platz in einem Schrank, der hinsichtlich Form und Farbe bestenfalls mit dem Sofa eine Symbiose eingeht. Stauraum spielt wohl eine wichtige Rolle, sollte aber nicht durch Regale erzeugt werden. Regale sind kritisch, da sie auch bei äußerster Sorgfalt einfach nur unordentlich wirken. Besser sind große Schränke, die ausreichend Platz bieten. Die reduzierte Einrichtung wirkt keineswegs klinisch, sofern geschickt mit etwas Dekoration gearbeitet wird.

Minimalismus als Wohndesign realisieren

Minimalistisch bedeutet nicht, auf stilistische Akzente verzichten zu müssen. Anmutig sollten die wenigen Dekorationen sein, die in der Wohnung noch zum Einsatz kommen. Farben und Formen sind eine kritische Angelegenheit. Augenmerk sollte stets auf eine harmonische Gesamtwirkung gelegt werden. Vasen erweisen sich als funktional und stilvoll gleichermaßen, wobei auch farblich der eine oder andere Hingucker denkbar ist. Akzentuieren ist aber auch rein durch Formen möglich. Leuchten setzen Ecken gezielt in Szene und füllen den Raum zudem mit Gemütlichkeit. Empfehlenswert sind vor allem warme Lichtquellen. Eventuell bieten sich ergänzend dazu weitere Lampen, Leuchten und Dekorationslichter an, die wiederum einzig als Dekoration fungieren.

Gibt es Nachteile bei dieser Einrichtung?

Kurzum: Ja! Allerdings sind die Nachteile in gewisser Weise auch Vorteile. Bei diesem Wohnstil ist es unumgänglich, dass die Wohnung sauber und ordentlich ist, sonst würde der einzigartige Charakter auf der Strecke bleiben. Es bedarf also Zurückhaltung und Ordnung, damit das Wohndesign seine komplette Wirkung entfalten kann. Herumliegende Gegenstände, Krimskrams, Staub, Unordnung – all das würde von der schlichten Einrichtung ablenken. Allerdings sind große Flächen, die nicht von Dekoration zugestellt sind, auch weitaus leichter sauber zu halten. Im Endeffekt ist der größte Nachteil abschließend wohl doch als Vorteil zu verstehen.

Bild: pixabay.com© girochantal (CC0 1.0)

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