1. Die erste Anlagemünze aus Gold: der Krugerrand

Der Krügerrand ist die erste Anlagemünze aus Gold und erschien ab 1967 mit nur 40.000 Stück pro Jahr. Seit 1970 wird sie in hoher Auflage geprägt. Ab 1980 wurden zusätzlich zur Unze auch Stückelungen in halbe, viertel und zehntel Unzen geprägt. der Feinheitsgrad von 916,66 rührt von einer kleinen Kupferbeigabe, die der Münze eine leicht rötliche Note verleiht und sie außerdem etwas härter als reine Goldmünzen macht. Sie erhielt ihren Namen durch den Staatsmann Paul Kruger (spr.: Krüger) sowie durch die afrikanische Währung Rand. Paul Kruger auf der einen Seite der Münze, eine afrikanische Antilope sowie Feinheit und Prägejahr auf der anderen Seite, beide Motive sind über die Jahre gleich geblieben. Ein Nennwert ist nicht aufgeprägt. Durch den Boykott afrikanischer Produkt kam es 1986 zu einem Einbruch bei Beliebtheit und letztlich auch beim Preis der Münze, wovon sie sich bis heute noch nicht vollständig erholt hat und immer noch etwas unter dem Preis einer vergleichbaren anderen Goldmünze liegt.

2. American Eagle: die Goldmünze mit der Freiheitsstatue

Der Adler als amerikanisches Nationalsymbol ziert seit 1986 den American Eagle in allen vier gängigen Größen. Auch sie verfügen lediglich über eine Feinheit von 916,6. Die Legierung aus Kupfer und Silber macht sie kratzfester und auch etwas dunkler als reine Goldmünzen. Die fehlende Reinheit mag der Grund dafür sein, dass die Beliebtheit der Münze in Europa stetig abnimmt. Das Motiv der Münze bleibt jedes Jahr gleich: die Freiheitsstatue auf der einen Seite, der Adler mit Nennwert und Prägejahr auf der anderen. Die ersten sechs Jahre wurde das Prägejahr in römischen Ziffern dargestellt, 1992 stellte man um auf arabische Ziffern.

3. Wiener Philharmoniker

1-Unzen und 1/4-Unzen wurden ab 1989 in Österreich geprägt. 1/10-Unzen gab es ab 1991, 1/2-Unzen ab 1994. Mit 37 Millimetern Durchmesser zählt die 1-Unzen-Münze der Wieder Philharmoniker zu den größten Anlagemünzen. Sämtliche Münzen verlassen die Münzprägestelle in Wien mit einem immer gleich bleibenden Motiv. Auf die eine Seite sind verschiedene Instrumente der Wiener Philharmoniker geprägt. Eine Orgel, die Feinheit, der Nennwert und das Prägejahr zieren die andere Seite. Die einzige Änderung bei der Prägung gab es 2002, als nämlich der Nennbetrag von Schilling in Euro geändert wurde. Durch Umrechnung und Rundung haben die alten Münzen einen etwas höheren Nennbetrag. Zum 15-jährigen Jubiläum der Wiener Philharmoniker im Jahre 2004 wurde eine Sonderprägung mit der Auflage von 15 Stück herausgegeben. Es handelte sich um die zu diesem Zeitpunkt größte Goldmünze der Welt mit 1000 Unzen und 100.000 Euro Nennwert.

4. Maple Leaf - die Goldmünze aus Kanada

Die zweitälteste Anlagemünze ist die 1979 erstmals erschienene kanadische Münze Maple Leaf. Die ersten Münzen wiesen einen Reinheitsgehalt von 999 auf, erst 1983 wurden 999,9 üblich (2007 gab es eine Sonderausgabe mit 999,99). Ab 1982 kamen zur 1-Unzen-Münze die 1/4- und die 1/10-Unzen-Münze hinzu, 1986 die 1/2- und 1993 die 1/20-Unzen-Münzen. 1/15-Stückelungen gab es nur von 1994 bis 1996, die 100-kg-Edition nur 2007. Die 1-Unzen-Maple Leaf hat in zweifacher Hinsicht Superlative zu bieten: Sie hat den kleinsten Durchmesser aller 1-Unzen-Anlagemünzen und sie ist die auflagenstärkste Goldmünze der Welt. Das Motiv des Kanadischen Ahornblattes auf der Vorderseite zusammen mit der Feinheit und der Größe bleibt immer gleich. Das Bild von Queen Elizabeth II auf der Rückseite wird hin und wieder aktualisiert. Außerdem sind auf der Rückseite noch das Prägejahr und der Nennwert aufgeprägt.

5. Libertad

Seit 1981 ist die Münze Libertad erhältlich. Es gibt sie in drei Varianten und zwei Feinheiten. Alle Libertad-Münzen haben die Siegesgöttin Libertad als Motiv. Auf der anderen Seite ist das mexikanische Landeswappen geprägt. Trotzdem kein Nennwert auf der Münze steht, ist sie doch offizielles Zahlungsmittel in Mexiko. Die Münzen mit der Feinheit 900 gibt es in den Größen 1/1-, 1/2- und 1/4-Unzen. Die später ausgegebene Version von 1991 besaß eine Feinheit von 999 und wurde zusätzlich zu den vorherigen Größen nun auch in 1/10- und 1/20-Stückelungen aufgelegt. 1996 erschien die dritte Version - Liebertad III. Sie hat eine Feinheit von 999,9 und gegenüber ihren Vorgängern ein verändertes Motiv. Libertad steht nun auf einem Sockel und auch Details in ihrer Körperhaltung sind geändert worden.

6. Lunar I und II

Lunar Serie I

1996 bis 2007 erschien die erste australische Lunar-Serie. Sie zeigt in jedem Jahr ein anderes Tier des chinesischen Mondkalenders. Motiv, Feinheit, Größenangabe und Prägejahr befinden sich auf der einen Seite der Münze, auf der Rückseite der Nennwert und das Porträt der englischen Königin Elizabeth II. Die Versionen der Münzen in "Stempelglanz" und "polierter Platte" sind besonders für Sammler interessant, für Anleger weniger, da sie etwas teurer sind als vergleichbare Anlagemünzen.

 

Lunar Serie II

Ebenso wie die erste Serie Lunar wechselt auch die Nachfolgeserie Lunar II jährlich die Tiermotive aus dem chinesischen Horoskop. Nach dem Erfolg der Vorgängerserie wird Lunar II seit 2008 aufgelegt und begann mit dem Maus-Motiv. Wie Lunar I ist Lunar II ebenfalls in neun verschiedenen Größen erhältlich, von der 1/20-Unzen-Münze bis zur 10-kg-Münze. Wie vorher ziert das Bild von Queen Elizabeth II die eine Seite, das Motiv mit Feinheit, Prägejahr und Größenangabe auf der anderen Seite. Das Design ist gegenüber Lunar I nur leicht verändert, auch sind die Münzen in ihren Abmessungen etwas größer.

7. Dukaten

Dukaten sind historische Goldmünzen, die in ganz Europa einen hohen Bekanntheitsgrad hatten. Die ersten Dukaten kamen im Mittelalter aus Italien und verbreiteten sich sehr schnell, bis venezianische Dukaten wegen ihrer Stabilität als eine Art Welthandelswährung der Renaissance angesehen wurden. Auch in Deutschland waren sie im 16. Jahrhundert Reichsmünze. Der Feingehalt der Münzen beträgt 986. Die Dukaten jüngeren Datums werden hauptsächlich zu Sammlerzwecken oder zu Geschenkzwecken geprägt.

8. China Panda - die Goldmünze mit dem Niedlichkeitsfaktor

Seit 1982 wird in China die Goldmünze mit dem Pandamotiv geprägt. Die erste Ausgabe wurde noch ohne Nennwert ausgegeben, ab 1983 wurden die 1-Unzen-Münzen nominal mit 100 Yuan geprägt, ab dem Jahr 2000 mit 500 Yuan. Seit der ersten Prägung wechselt jährlich das Motiv des Pandabären, welches auf der Vorderseite der Münze zusammen mit dem Feinheitsgehalt und dem Nennwert zu sehen ist. Lediglich im Jahre 2002 nahm man das Motiv vom Vorjahr wieder her. Auf der Rückseite befinden sich in allen Auflagen unverändert der "Tempel des Himmels" und das Prägejahr. Lediglich der äußere Rand inklusive seiner Schrift ist bislang verändert worden: Die erste Periode war von 1982 bis 1991, die zweite von 1992 bis 1999, seitdem werden die Münzen in der dritten Variante geprägt. Zusätzlich zu den üblichen Stückelungen gab und gibt es immer mal wieder Sonderprägungen, zum Beispiel die 1-g-Münze von 1991 oder die 1-kg-Münze von 2001.

9. American Gold Buffalo

Nachdem der amerikanische Markt lange vom Eagle dominiert war, der ja lediglich eine Feinheit von 916,6 aufweist, kam mit dem American Gold Buffalo 2006 erstmals eine Goldmünze mit 999,9 Feinheit auf den amerikanischen Markt. Sie wird neben dem Eagle geprägt, allerdings nur als 1-Unzen-Stück. Zusätzlich gibt es noch eine Ausführung mit polierter Platte, was diese Stücke dann auch für Sammler interessant machen. Die Motive der beiden sind gleich, nämlich ein Indianer mit dem Schriftzug "Liberty" und dem Prägejahr auf der einen Seite und ein amerikanischer Bison auf der anderen Seite. Neben dem Bison ist der Nennwert von 50 US-Dollar, das Ursprungsland, die Feinheit und der Schriftzug abgebildet "in God we trust".

10. Andorra Eagle

Eine recht junge Anlagemünze ist der Andorra Eagle. Die Version in Silber gibt es seit 2008, die Goldmünzen seit 2009. 2, 5, 10, 25, 50 und 100 Diners sind die Nennwerte, die auf den Münzen aufgeprägt ist, wobei Diner eine künstliche Währung für Gedenkmünzen darstellt. Der Andorra Eagle ist eine Agenturausgabe, das heißt, das bayerische Hauptmünzamt in Deutschland darf im Namen von Andorra diese Münzen prägen. Ein Adler auf einem Felsen ist auf der einen Seite abgebildet, die andere Seite zeigt das andorranische Wappen mit Mitra und Bischofsstab.

11. Centenario

Eine der ältesten Anlagemünzen der Welt ist die Centenario-Münze aus Mexiko. Erstmals wurden die Münzen 1921 ausgegeben, heute sind sie in sechs verschiedenen Größen erhältlich - von 2 bis 200 Peso Nennwert. Sie haben eine leicht rötliche Färbung, was auf der Beimengung von Kupfer beruht, denn die Münzen besitzen lediglich eine Feinheit von 900. Die Siegesgöttin ziert die Vorderseite der Münzen zusammen mit zwei berühmten mexikanischen Vulkanen. Dass zwei Jahreszahlen aufgeprägt sind, soll nicht verwundern. Links steht die Zahl 1821 - das Jahr der Unabhängigkeit - rechts das Prägejahr. Die Rückseite soll mit der Darstellung von Adler und Schlange das Verhältnis von Gut und Böse symbolisieren.

12. Nugget Känguru

Gold wird in Klumpenform, also in Nuggets gefunden. Angelehnt daran wurde der Name für diese erstmals 1986 eingeführte Goldmünze. Aufgrund der geringen Akzeptanz des Motivs wurde dieses geändert - vom Nugget zum Känguru - wobei aber der Name der Münze beibehalten wurde. Die Känguru-Motive wechseln jährlich, die Rückseite mit aufgedrucktem Nennwert und dem Bildnis von Queen Elizabeth II bleibt gleich. Die Münze ist in Stückelungen von 1/1, 1/2, 1/4, 1/10 gab es seit Beginn der Münze, 1990 kam die 1/20-Unze dazu, 1991 folgten die 2-Unzen-Münze sowie die 10-Unzen-Münze und die 1-kg-Goldmünze. Durch ihre Auflagenbegrenzung, was bei Anlagemünzen eigentlich nicht üblich ist, ist die Münze sowohl bei Anlegern als auch bei Sammlern beliebt. Kookaburra, Koala und Emu sind die analogen Stücke zum Känguru in Silber, Platin und Palladium.

 

Sonja, am 10.07.2012
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