Farbe verändert unsere Wahrnehmung des Raums - Helles Grün für Arbeitsraum in Schmerzklinik

Physioraum in SchmerzklinikFarben verändern unsere Wahrnehmung und damit auch das Raumgefühl. So lässt Rot einen großen Raum kleiner erscheinen, während Blau einen kleinen Raum größer und weiter wirken lässt. Dunkle und kleine Räume können durch helle, leuchtende Farben aufgehellt werden. Neben dem subjektiven Farbempfinden des Einzelnen wirkt auch die Farbverteilung im Raum auf jeden Menschen anders. An der vom Licht bestrahlten Zimmerwand wirkt ein kühler Blauton anders als an der schattigen Fensterseite. Ein roter Teppichboden kann für jemanden Energie und Wärme ausstrahlen, während dasselbe Rot an der Decke ihn zu erdrücken scheint. In Verbindung mit anderen Farben rücken die warmen, gelbroten Farbtöne in den Vordergrund, während die kalten blaugrünen Farben in den Hintergrund treten, den Raum erweitern und mehr Distanz schaffen. Wie bewusst nutzen wir eigentlich unsere Farberfahrungen, und haben wir Mut zur Farbe?

 

Es gibt so viele Möglichkeiten, durch die Wahl der Farben und ihre harmonische Zusammenstellung eine individuelle Atmosphäre zu schaffen und unsere täglich genutzten Wohn- und Arbeitsräume ansprechend zu gestalten. Durch Farbe wird jeder Raum lebendig und spricht uns an. Die an die Wand projizierte Farbe wirkt wie ein Zauberspiegel auf uns, reflektiert unsere Gefühle und Stimmungen, kann sie nachhaltig verstärken, mildern und umwandeln. Wir kennen diesen Augenblick der Umwandlung und plötzlichen Stimmungsaufhellung, begleitet von einem tiefen Atemzug, wenn ein Lichtstrahl ins schattige Zimmer fällt. Er hat dieselbe befreiende Wirkung auf uns wie helles Kinderlachen oder die Entfaltung einer Nachtkerzenblüte.

 

Ja, mit Farben können wir zaubern! Wir werden zu Lichtzauberern und Lichtspielern, die mit den Farbtönen spielen, sie über die Seelenhaut perlen und tanzen lassen. Mit gezielt eingesetzter Farbe können wir den Einzelnen wie auch die Gemeinschaft in ihren jeweiligen Grundbedürfnissen unterstützen, zum Beispiel dem Bedürfnis nach Schutz, Geborgenheit, Erholung und Zugehörigkeit und unerwünschte Gefühlsreaktionen fernhalten.

 

 

Für die Farbwahl entscheidend sind Lage, Größe und Funktion des Raums. Für einen Raum mit intensiver Sonneneinstrahlung eignen sich die kühlen Blaugrün-Töne. Nach Norden liegende Räume erfordern dagegen warme Farben der Gelb-Rot-Skala, die anregen, aufbauen und stärken, den Trübsinn oder die Winter-Depression vertreiben.

 

Warme, lichtvolle Töne wie Sonnengelb, Maisgelb, Orangerot eignen sich für die Küche und den Essbereich. Sie unterstützen die Kommunikation, ermuntern, sind appetitanregend. Für den Wohnbereich dürfen auch kräftige, satte, warme Farbtöne hinzukommen, wie Rostrot, Bordeaux, Aubergine, die jeweils Nestwärme, Geborgenheit und Behaglichkeit ausstrahlen. Je dunkler die Farbe des Wohnbereichs ist, desto intensiver ist das Gefühl der Abgrenzung und des Schutzes in einer Privatsphäre.  

 

Die kalten Farben der Grünblau-Skala mit all ihren Schattierungen wirken entspannend, beruhigend und erfrischend in der Schlaf- und Relaxphase. Dem Arbeitsraum oder Büro verleihen alle Blau- und Türkistöne eine neutrale, kühle und sachliche Funktionalität. Für den Kopfarbeiter, der einen kühlen Kopf bewahren will, sind diese Farben eine willkommene Unterstützung. Auch ein zartes Lindgrün oder ein kräftiges Smaragdgrün ist für einen Relax- oder Arbeitsraum vorteilhaft.

 

Den Kindern gefallen zarte Pastelltöne wie Rosa, Apricot, Lachs, Sonnengelb, Lindgrün und Orange. Auf kräftige rote Töne sollte in Kinderzimmern verzichtet werden, da sie den "Stier" sonst reizen könnten. Romantisch veranlagte Kinder oder Mädchen mögen es manchmal auch leicht und luftig, beispielsweise ein kräftiges Mint in Kombination mit zartem Gelb. Unter einer himmelblauen Zimmerdecke lässt sich gut relaxen und träumen. Jungen stehen oft auf einem Helldunkel-Kontrast, wählen ein kräftiges, sattes Moosgrün in Verbindung mit Beige, Ocker oder Türkis. Eine Alternative: Safrangelb mit dicken, weißen Streifen.

 

Alle Bilder (C) Sundra Kanigowski

 

 

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