Lehrer mobben Schüler

Lehrer mobben Schüler (Bild: Gerd Altmann / pixelio.de)

Mobbingbeispiele - Wenn Lehrer Schüler seelisch verletzen

Fallbeispiel Nummer 1:

Die Lehrerin kam morgens in die 6. Klasse und polterte gleich drauflos: "So eine ungebildete Klasse hatte ich noch nie. Rechtschreibfehler ohne Ende. Klassendurchschnitt miserabel. Grammatikteil ebenfalls. Ihr seid die dümmsten und faulsten Kinder der gesamten Schule. Ihr könnt nicht einmal ein Adverb von einem Adjektiv unterscheiden."

"Ja, das haben Sie uns auch noch nie erklärt", unterbrach Vivian (Name geändert) sie wagemutig.

Die Lehrerin lief rot an und antwortete: "Das musst du dir auch selbst erarbeiten! Du bist schließlich an einem Gymnasium. Da kannst du dich schon mal an die Sitten und Gebräuche der Universitäten gewöhnen!"

Diese Lehrerin ist bekannt für ihre demotivierende Art. Jeder wünscht sich, die Klassenstufe mit ihr irgendwie zu überstehen, um dann nie wieder mit ihr in Berührung zu kommen. Sie polterte die gesamte Stunde auf die Kinder herum. Diese Zeit hätte sie für diverse Übungen nutzen können.

Fallbeispiel Nummer 2:

Leon (Name geändert) kam völlig verweint nach Hause. Er ging sofort in sein Zimmer und wollte auch mit seiner Mutter nicht reden. Nach langem Bitten öffnete er sich und sagte, dass er von seinem Lehrer geschlagen worden sei. Die Eltern stellten den Pädagogen nächsten Tag gleich zur Rede. Dieser reagierte allerdings völlig überzogen. Eine ernst zunehmende Unterhaltung war nicht möglich.  Sie wendeten sich an den Rektor. Er kannte bereits die "Geschichte". So behauptete er, das Kind hätte seinen Kollegen mit "Fick mich!" angesprochen und dabei sei ihm die Hand ausgerutscht.

Leon zog er später zur Seite und fragte ihn, ob seine Eltern ein Alkoholproblem hätten und ob sie ihn vielleicht schlagen würden. Der Achtjährige schüttelte heftig mit dem Kopf. Die Eltern verweigerten den Schulbesuch, da der Sohn sich nicht mehr in die Schule traute. Sie erhielten einen Anruf vom Rektor, sie sollen umgehend das Kind zur Schule schicken. Zudem hatte er ihnen verboten, den Lehrer anzuzeigen, denn dann drohe ihnen eine Verleumdungsklage. Obendrein stellte er den Leon als Lügner da.

Das Kind geht mittlerweile auf eine andere Schule. Die Eltern hatten nur mit einem Psychologen ihren Sohn von einem Schulbesuch überzeugen können. Nur langsam stellte sich ein normaler Alltag ein. Die Erinnerungen bleiben allerdings haften. Die Schule muss vor dem Senat Stellung beziehen.

Es gibt glücklich endende Fälle, aber leider zu viele traurige. Eigentlich soll die Schule die Kinder für das Berufsleben stärken. Mit Angst jeden Morgen erwachen und sich fragen, welchen Demütigungen man sich heute ergeben muss, ist eine grausame Vorstellung.

Angst vor dem Lehrer - Tabuthema: Lehrergewalt gegen Schüler

"Nichts lähmt die Flügel der Seele so sehr wie Angst."

Andreas Tenzer, (*1954), deutscher Philosoph und Pädagoge

Was in Kindern vor sich geht, wenn sie mit schlotternden Knien an das Fach mit dem unbeliebten Lehrer denken, kann sich sicherlich jeder selbst vorstellen. Den Eltern sind die Hände gebunden, weil sie nichts gegen den Lehrer ausrichten können. Auch sie sind wie gelähmt, hilflos und allein. Sind es mehrere Kinder in der Klasse, die unter dem psychischen Druck des Pädagogen leiden, könnte ein Stammtisch Abhilfe schaffen. Aber auch dort kann man nur seine Seele befreien, sich austauschen, aber gegen den Lehrer kommt niemand an. Der Rektor steht immer hinter dem Kollegen, verharmlost alle Argumente.

Psychische Misshandlung bei Kindern - Was passiert dann im Gehirn eines Kindes?

"Überall lernt man nur von dem, den man liebt."

Johann Wolfgang v. Goethe

Vernichtende Worte sind Gift für die Seele. Vernichtende Worte bohren sich in das Selbstwertgefühl und rauben jegliche Lebensfreude. Vernichtende Worte greifen die Psyche des Menschen an, ob klein oder groß.

Es heißt in der Psychologie: Wenn ein Kind im Wachstum zu wenig Liebe erfährt, ist es nicht in der Lage, sein Denkvermögen zu entfalten. Im Gehirn müssen vom Mandelkern Endorphine ausgestoßen werden, also Glücksgefühle. Mit ihnen lernt es sich leichter. Das Kind ist aufnahmefähiger. Es kann sich konzentrieren. Es hat die positive Einstellung, doch gar nicht so dumm zu sein.

Werden hingegen im Mandelkern, der ja die Informationen der Gefühle speichert, Adrenalin sowie Noadrenalin freigesetzt, wird das Denkvermögen automatisch ausgeschaltet. In dieser Situation sucht jeder die Flucht. Der Schüler könnte in diesem Fall mit Abschalten reagieren. Das Wissen wird ab diesem Zeitpunkt nicht mehr aufgenommen.

Wann genau spricht man vom Lehrermobbing gegen Schüler?

Wandelt die gestärkte Seele eines Kindes plötzlich in Angst um, müssen Eltern hellhörig werden. Auch ein selbstbewusstes Kind kann unter dauernden Vorhaltungen einer Respektperson leiden und sich irgendwann selbst als dumm bezeichnen. Am schlimmsten sind aber die Jungen und Mädchen betroffen, die ohnehin schon kein Selbstbewusstsein besitzen. Sie geben sich noch schneller auf.

Ein Lehrer ist eigentlich eine Respektperson, der das Vertrauen der Eltern genießt.

Machtmissbrauch einiger Lehrer

"Es ist unerträglich,
diejenigen hochzuschätzen,
die es nicht verdienen."

Christina I. von Schweden


Neben den motivierenden, einfühlsamen Lehrern, die sich jeder Schüler und jedes Elternteil wünscht, die Beachtung, Hochschätzung und Förderungen jeglicher Art verdienen, gibt es leider auch in diesem Beruf schwarze Schafe. Es sind meistens Lehrer, die ursprünglich ein anderes Berufsziel hatten und am Ende "nichts Besseres" erhielten. "Irgendeinen Beruf muss ich ja ausüben!" Es sind Lehrer, die nach Theorie handeln, ohne jegliches Einfühlungsvermögen an die Heranwachsenden. Es sind Lehrer, die aus Hilflosigkeit handeln.

Sie bedienen sich der Machtposition und fallen ohnehin immer auf ein weiches Polster. Sie sind redegewandt und können sich aus allem herausboxen. Die Unterstützung erhalten sie vom Rektor und der Schulbehörde. Beschwert sich ein Elternteil, dann sind es "Ausnahmen", "Einzelfälle". "Wir kennen den Lehrer schon so lange. Es gab nie Probleme."

Ab dem Zeitpunkt der Beschwerde gibt es pauschal mündlich schlechte Noten, die ohnehin mehr Wert haben als schriftliche Arbeiten. Beispiel hierzu: Kai meldet sich gern. Der Lehrer ignoriert ihn. Er sieht ihn pauschal nicht. Bei der Notenvergabe gibt er ihm eine Sechs, mit der Begründung, er würde ihn nie sehen. John hingegen erhält eine Zwei, obwohl er sich kaum meldet. John ist ehrlich und fragt, warum Kai eine Sechs bekäme. Er melde sich in jeder Stunde, wird nur nie gesehen, beachtet. Ab diesem Moment hat auch John schlechte Karten bei dem Lehrer.

Nur wenige Lehrer sind kritikfähig. Macht ist ihre Waffe, worin sie niemand gebremst bekommt.

Gute Voraussetzungen zum erfolgreichen Lernen - Drei wichtige Grundsätze

"Lehren ist die Kunst,

entdecken zu helfen."

Unbekannt

1. Motivation ist das A und O in der Pädagogik.

Sätze wie "Du hast dich nur bei leichten Aufgaben gemeldet." zu lernschwachen Kindern zu sagen, zählt zu den strafenden, unterdrückenden Methoden eines Pädagogen. Die Schüler erhalten bei dieser Aussage immer schlechte mündliche Noten, die dazu führen, dass sie sich gar nicht mehr melden. Zählt der Lehrer allerdings die guten Taten auf und freut sich, dass der Lernschwache sich bei den leichten Aufgaben gemeldet hat, motiviert er ihn, auch bei den schweren seinen Arm zu heben. Schlechte Noten vergeben für falsche Antworten, frei nach dem Prinzip, dass es wie Nicht-Beteiligen angesehen wird, ist ebenso eine strafende, unterdrückende Methode.

Anderweitige Beleidigungen, wie "Du bist einfach zu dumm, lernst es nie!" - "Für deine Zukunft sehe ich schwarz!" oder "Ihr seid dumm, alle! Das Abi schafft ihr nie!", sind gerade bei Teenagern alltägliche Demütigungen. Hier ist ein klarer Hilfeschrei des Pädagogen sichtbar, dass er mit seinem Beruf überfordert ist. Darunter müssen Kinder und Jugendliche leiden.

2. Lob des Fehlers.

Für viele Erwachsene klingt diese aufbauende Methode sehr bedenklich. "Einen Fehler loben, kann nie gut sein", so die Reaktionen. Doch. Wenn ein Schüler nach einer Regel gehandelt hat, sollte er gelobt werden. Dass der Schüler nun zu einseitig herangegangen ist, muss nicht gleich geahndet werden. Folgendes Beispiel: Der Lernende schreibt das Wort "Litfaßsäule" mit "ss". Sein Gedankengang lautete in diesem Fall: Nach kurzem Vokal folgt "ss", also Fass (von Litfaßsäule). Dafür kann er gelobt werden. Natürlich folgt das große ABER. "Litfaßsäule" stammt vom Namen des Erfinders Ernst Litfaßsäule ab. Namen richten sich niemals nach Rechtschreibregeln, sondern bleiben in ihrer Urform erhalten.

Das Kind oder der Jugendliche freut sich, wenn es erst einmal ein Lob erhält. Es weiß, dass es eigentlich richtig gehandelt hat, nur eben eine Kleinigkeit übersah. So geht es motiviert an die nächste Aufgabe heran.

3. Feinmotorik, Bewegung und Musizieren früh fördern.

In der Feinmotorik denkt man zuerst an die Bewegungsabläufe der Fingerkoordination, allerdings gehören auch die Motorik des Mundes, der Zehen, der Füße, der Augen und des Gesichts dazu. Eine verkrampfte Stifthaltung muss zum Beispiel bereits vor Schuleintritt erkannt und korrigiert werden. Feinmotorische Defizite verlangen eine frühe Diagnostik. Auch bei visueller Wahrnehmungsstörung kann das Erkennen von Formen und ähnlichem zu kognitiven Störungen führen.

Die neurale Verknüpfung der Nervenzellen ist förderlich für die Intelligenz, für die Auffassungsgabe jedes Einzelnen. Dazu zählt die Feinmotorik, das Tanzen, Musizieren, Instrument erlernen oder auch Sport und Spiel. Zudem behaupten Experten immer wieder, mit Bewegung und Humor lernt es sich leichter.

Hilfe gegen gewalttätige Lehrer - Angelika Bachmann und Catrin Lange kennen sich da aus

"Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen

und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig."

§ 1631 BGB Abs. 2, Satz 2

Angelika Bachmann gründete vor einigen Jahren den Verein Lernen ohne Angst und schuf dazu eine eigene Homepage. "LOA - Lernen ohne Angst e.V. versteht sich als Lobby der Opfer und setzt sich kostenlos, ehrenamtlich und unabhängig dafür ein, dass angst– und gewaltfreies Lernen für alle Schüler der Bundesrepublik Deutschland endlich zum verbindlichen Standard wird", steht auf ihrer Startseite geschrieben. Betroffene finden bei ihr eine Anlaufstelle. Hier werden sie beraten und geholfen.

Auch Frau Dr. Catrin Lange, Pädagogin und Juristin, gründete einen Verein für Kinder in Schulnot - Kischuno, den sie allerdings mittlerweile aufgelöst hat. Sie ist selbst Mutter eines Sohnes, der eines Tages völlig verstört aus der Schule kam. Ein Klassenkamerad vergaß seine Hausaufgaben und musste zur Strafe nach vorne an die Tafel gehen. Dabei sollte er mit dem Gesicht zur Tafel breitbeinig stehen, um ihm vor der Klasse einen Tritt in den Hintern zu geben. Neben verbalen Demütigungen stieg damals die Angst der Elfjährigen und die Noten sanken in den Keller. Die Schulleitung und auch das zuständige Schulamt reagierten mit verharmlosenden Worten. Sie stempelten es als Bagatelle ab. Der Lehrer ist noch immer im Dienst.

Mittlerweile gibt es einige Studien zur Lehrergewalt. Doch die Sicherheit ist noch immer nicht gegeben. Lehrer haben ein weiches Polster. Die schwarzen Schafe unter ihnen, können weiter den Ruf des Lehrers ruinieren. Kameras könnten Abhilfe schaffen. Im Falle eines Amoklaufes würden sie unter Umständen Leben retten. Im Falle jeglicher Misshandlungen würden sie Kinderseelen retten. Die Kinder sind unsere Zukunft!

Hilfreiche Links zum Thema Mobbing an Schulen

http://mobbing-out.blogspot.de/2012/03/wenn-lehrer-schule...
Blog mit hilfreichen Informationen rund um das Thema Mobbing an der Schule

http://www.lernen-ohne-angst.de/
Homepage des Vereins Lernen ohne Angst e.V.

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