Die Netzqualität – Funklöcher vermeiden

Ein solcher Mobilfunkvergleich setzt sich aus mehreren Schritten zusammen. Es ist nicht damit getan, nur die Tarifdetails zu studieren. Vorher muss geklärt werden, welches Netz überhaupt infrage kommt. Zur Auswahl stehen T-Mobile (D1), Vodafone (D2), o2 und E-Plus. Zeitschriften wie "Computer Bild" und "connect" führen regelmäßig sogenannte Netztests durch und fahren dafür mit Messfahrzeugen kreuz und quer durch die Republik. Die Ergebnisse sind zumindest ein erster Hinweis darauf, wie es um den Ausbau der einzelnen Netze bestellt ist. Nur leider sind die Datentabellen nicht so detailliert, dass für jedes Dorf oder jede Stadt eine klare Aussage getroffen werden kann. Sinnvoller ist es, sich selbst ein Bild von der Empfangsqualität zu machen. Denn der beste Vertrag nützt herzlich wenig, wenn man nur auf dem Balkon telefonieren kann oder für den Abruf der E-Mails auf den nächsten Berg klettern muss.

Netztest vor Ort

Der persönliche Netztest kann auf zwei Wegen erfolgen. Man fragt Freunde und Bekannte. Oder man kauft aus jedem Netz eine günstige Prepaidkarte, die teils sogar kostenlos bestellt werden können, und probiert es einfach aus. Wichtig ist, dass der Empfang – Telefon und, sofern gewünscht, die Datenverbindung – an allen Orten getestet wird, an denen man sich regelmäßig aufhält: zu Hause, am Arbeitsplatz, bei der Freundin/beim Freund, am Campingplatz, im Freibad oder auch im Fitnessclub.

Um ein verlässliches Ergebnis zu erhalten, sollte dafür immer das gleiche Gerät genutzt werden, da jedes Modell andere Empfangseigenschaften hat. Dieser Vergleich kostet ein wenig Zeit und ein paar Euro für Testanrufe bzw. Internetverbindungen, bietet dafür aber die Gewissheit, auf der sicheren Seite zu sein.

Das eigene Telefonieverhalten

Erst danach rentiert es sich, die Angebote der Discounter und Netzbetreiber unter die Lupe zu nehmen, die im entsprechenden Netz aktiv sind. Diese Aufgabe klingt leichter, als sie tatsächlich ist. Das liegt an der immensen Auswahl, selbst wenn bestimmte Offerten aufgrund des Netzes unter den Tisch fallen. Mobilfunkexperten und Verbraucherschützer raten daher, das eigene Telefonieverhalten zu analysieren: Wie viele Minuten wird telefoniert, wie viele SMS verschickt (nicht jeder nutzt oder hat die entsprechenden Apps auf dem Handy bzw. Smartphone) und wie intensiv werden Datendienste wie das Internet genutzt? (Tipp: Mittels WLAN lässt sich der Datenverbrauch spürbar drosseln.) Wer den Anbieter wechseln möchte, dem helfen die Rechnungen und Einzelverbindungsnachweise der vergangenen Monate. Ansonsten bleibt nur, so realistisch wie möglich zu schätzen. Dass man den Nagel nicht auf zwei oder drei Minuten auf den Kopf trifft, ist verständlich. Zu weit von den tatsächlichen Werten sollte man sich allerdings auch nicht entfernen.

Tarifvergleich

Anhand dieser Daten ist schließlich ein gezielter Vergleich möglich. Viele Tarife erweisen sich spätestens jetzt als völlig ungeeignet, weil sie entweder zu teuer oder zu schwach auf der Brust sind. Ein wenig Luft nach oben sollte man sich immer lassen. Das gilt in erster Linie für Tarife mit Minuten- oder SMS-Paketen. Denn jede Minute/SMS, die über das Inklusiv-Kontingent hinausgeht, kostet extra. Beim Datenvolumen ist das nicht ganz so dramatisch, wenn es sich um eine Flatrate handelt, die ab einem gewissen Datenverbrauch gedrosselt, sprich langsamer wird.

Wer nun gar keine Idee davon hat, welche Leistungen nötig sind, fährt für den Anfang mit einer Prepaidkarte am besten, um das eigene Telefonieverhalten zu erkunden. Da keinerlei Vertragsbindung besteht und selbst einzelne Optionen monatsweise kündbar sind, steht einem späteren Wechsel zu einem anderen Anbieter nichts im Weg. Ist der Rahmen hingegen klar abgesteckt, ist ein passgenauer Vertrag oft günstiger – geht allerdings mit einer Laufzeit von zwei Jahren einher. Ob es dann preiswerter ist, das Handy/Smartphone selbst zu kaufen oder es über den Vertrag zu bezahlen, ist ein Thema für sich. Heißt: Auch diesbezüglich muss genau gerechnet werden, wobei Onlinehändler immer wieder mit kostenlosen Geräten und Auszahlungen aufwarten.

Der Service – nicht maßgeblich, aber wichtig

Die Frage nach dem passenden Anbieter – Netzbetreiber, Discounter oder Serviceprovider – lässt sich nicht so leicht beantworten. Bei einem Blick in diverse Foren wird man zu jedem Unternehmen positive wie negative Rückmeldungen finden. Das gilt vornehmlich für den Service. Dass bei Discountern an dieser Stelle gespart wird, der Anruf bei der Hotline kostenpflichtig ist und ein paar Minuten dauern kann, sollte berücksichtig werden, ist aber nicht das Hauptkriterium. Denn allzu oft wird man die Dienste üblicherweise nicht in Anspruch nehmen. Auch hier gilt: Die Erfahrungswerte von Bekannten und Freunden sind deutlich mehr wert als stundenlanges Stöbern im Netz.

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