Moderne Weihnachtslieder - Rockige Weihnachten!

Weihnachtszeit ist Zeit für Besinnlichkeit! Dem passen sich auch die Radiosender an und stellen ihr Programm auf passende Musik um. Abseits der Evergreens wie "Stille Nacht, heilige Nacht" oder "O Tannenbaum" füllen vor allem moderne Weihnachtslieder die Programme. Weihnachtslieder, die zwar jeder mitsummen kann, deren Interpreten jedoch oftmals kaum bekannt sind.

Ganz schön ärgerlich nicht zu wissen, wer "Rockin' Around the Christmas Tree" sang oder von wem dieses berühmte Lied mit dem Refrain "Can you stop the Cavalry" stammt. Ein Glück, dass Sie auf diesen Artikel stießen, der Ihnen die zehn bekanntesten modernen Weihnachtslieder vorstellen wird!

Rockige Weihnachten!

„Rockin' Around the Christmas Tree“ von Mel & Kim - Achtung, Verwechslungsgefahr!

Bei "Rockin' Around the Christmas Tree" handelt es sich um eine Coverversion des Brenda- Lee-Hits aus 1958, die trotz Millionenseller wie "Sweet Nothin's" und "I'm Sorry" heute kaum noch bekannt ist. Wesentlich berühmter war und ist Kim Wilde, die weibliche Hälfte des Duos "Mel & Kim", das 1987 mit dieser Coverversion einen Welthit landete.

Kuriosum: Zur gleichen Zeit feierte das Geschwisterduo Melanie und Kim Appleby mit Hits wie "Showing Out (Get Fresh At The Weekend)" europaweit große Erfolge. Das Besondere daran: Sie firmierten unter dem Namen "Mel & Kim"...

„Feliz Navidad“ von José Feliciano - Der kürzeste Songtext unter den Weihnachtsliedern

Der blinde Puertoricaner war bereits vor seinem berühmtesten Musiktitel weltbekannt. MIt "Feliz Navidad" sang sich José Feliciano in die Herzen von Millionen Zuhörern. Das 1970 veröffentlichte Weihnachtslied klingt immer noch frisch wie am Tag seiner Entstehung. Besonders viel Text musste sich José Feliciano nicht merken: Das ganze Lied besteht praktisch nur aus zwei Refrainzeilen...

Kuriosum: "Feliz Navidad" heißt nichts anderes als "Frohe Weihnachten".

„Stop the Cavalry“ von Jona Lewie - Das Weihnachtslied, das keines ist

Das ist der Stoff, aus dem Musiklegenden sind: Ein zynisches Antikriegslied wird zu einem der populärsten Weihnachtssongs! So geschehen 1980, als ein englisch New-Wave-Künstler namens Jona Lewie (nein, hier fehlen keine Buchstaben) den Hit seines Lebens landete. "Stop the Cavalry" ist mittlerweile aus der Weihnachtszeit gar nicht mehr wegzudenken. Schuld daran trägt vor allem das musikalische Arrangement: Süßer die Glocken nie klingen, als in "Stop the Cavalry".

Kuriosum: Hinter dem Erfolg von "Stop the Cavalry" verschwanden sowohl der Künstler, wie auch seine weiteren Werke. Dabei zeugen Songs wie "You'll Always Find Me in the Kitchen at Parties" oder "Louise (We Get It Right)" von einem erstaunlich vielseitigen Musiker der es verdient hätte, wieder "entdeckt" zu werden.

„Do they know It's Christmas?“ von Band Aid - Für einen guten Zweck geträllert

Die Hungerskatastrophe in Äthiopien ließ 1984 niemanden kalt. Selbst im fernen England beschlossen Musikstars wie Paul McCartney und George Michael zu helfen. Unter dem Bandnamen "Band Aid" sangen sie für den guten Zweck das Stück "Do they know It's Christmas?" ein. Der Lohn der guten Tag: Millionen Pfund, die an die Äthiopienhilfe flossen.

Kuriosum: "Do they know It's Christmas?" zählt zu den am öftesten gecoverten Weihnachtsliedern und galt bis 1997 als die in Großbritannien meistverkaufte Schallplatte aller Zeiten. Doch dann kam Elton Johns "Candle in the Wind"...

„Driving Home For Christmas“ von Chris Rea - Mit wie vielen Rentierstärken?

Chris Rea schaffte es selbst bei seinem 1988 veröffentlichten Weihnachtshit "Driving Home For Christmas" so melancholisch zu klingen, als hätte ein betrunkener Weihnachtsmann mit seinem Rentierschlitten Reas Haustier überfahren. Egal: Dieser Song geht sofort ins Ohr und setzt sich dort hartnäckig fest. Erstaunlicherweise nervt er sogar nach unzähligen Radioeinsätzen nicht, womit es sich von diversen anderen Weihnachtsliedern angenehm unterscheidet.

Kuriosum: Der brave Familienvater Rea steuerte 1992 einen Song zum Soundtrack des Erotikthrillers "Basic Instinct" bei.

„Happy Xmas (War Is Over)“ von John Lennon und Yoko Ono - Es blieb beim Wunschtraum ...

Seine musikalische Vielseitigkeit stellte der Ex-Beatles immer wieder unter Beweis. Vor allem der noch Anfang der 1970er-Jahre mit unerbittlicher Härte geführte Vietnam-Krieg bewog Lennon zu zahlreichen Protesten. Mit dem 1971 veröffentlichten "Happy Xmas (War Is Over)" gab er ein musikalisches Statement dazu ab. Es sollte aber noch bis 1973 dauern, ehe die USA sich aus Vietnam zurückzogen.

Kuriosum: John Lennon schrieb für Ex-Bandkollegen Ringo Starr dessen größten Hit "Goodnight Vienna".

„Mary's Boy Child“ von Boney M.

Das Erfolgsrezept des ehemaligen Kochs Frank Farian war denkbar einfach: Dem Trend der Zeit ensprechende Musik produzieren und diese auf der Bühne von schönen Menschen präsentieren lassen. Dies galt auch für seine Band Boney M., bei der nicht immer die Interpreten auch tatsächlich in der ersten Reihe standen. Ein später mit Milli Vanilli verfeinertes Konzept.

"Mary's Boy Child" war 1978 einer der größten Hits von Boney M., wiewohl es sich um eine modernisierte Coverversion des 1956 von Jester Hairston geschriebenen Songs handelte.

Kuriosum: Der erfolgreichste Titel der Band, "Rivers of Babylon", stand 17 (!) Wochen auf Platz 1 der deutschen Hitparade. Während der an einem Bibelpsalm angelehnte Song noch in dutzenden anderen Ländern die Spitze der Hitparaden erklomm, reichte es in den USA nur zu Platz 30.

„All I Want For Christmas Is You“ von Mariah Carey - Ein bescheidener Wunsch! Wann darf ich kommen?

Mariah Carey ist ein Phänomen. Nicht nur auf Grund der unglaublichen musikalischen Erfolge. Ihr erster großer Ausflug ins cineastische Fach mit dem kitschigen "Glitter – Der Glanz eines Stars" geriet zum viel verspotteten Flop. Hingegen verkaufte sich der Soundtrack des Films millionenfach.

Ebenso wie "All I Want For Christmas Is You, das seit 1994 zu den beliebtesten Weihnachtsliedern zählt. 

Kuriosum: Für die Darstellung einer einfühlsamen Sozialarbeiterin in dem Drama "Precious - das Leben ist kostbar" erntete Mariah Carey viel Kritikerlob. Möglicherweise wurde sie ohne das übliche Makeup von den meisten Kritikern gar nicht erkannt...


„Merry Christmas Everyone“ von Shakin’ Stevens - Danke, Ihnen auch, Shaky!

Als Elvis-Imitator wurde Shakin' Stevens, mit bürgerlichem Namen Michael Barratt, berühmt. In den 1980er-Jahren startete er eine weltweite Solokarriere, die alleine in Großbritannien 4 Nummer-Eins-Hits einbrachte. Unter seinen bekanntesten Hits befand sich auch das Weihnachtslied "Merry Christmas Everyone", in der er seine ansonsten latent quietschige Stimme unter Kontrolle hatte.

Kuriosum: 1969 spielte er mit seiner Band "Shakin' Stevens And The Sunsets" im Vorprogramm der Rolling Stones. Erfunden hatte den Bandnamen ein Jugendfreund. Barrett gefiel der Name so gut, dass er ihn später auch für seine Solokarriere übernahm.


„Last Christmas“ von Wham!

Seit dem 15. Dezember 1984 ist Weihnachten nicht mehr das, was es einmal war. An diesem schicksalhaften Tag veröffentlichten "Wham!" ihren Kitschheuler "Last Christmas" auf der B-Seite der Single "Everything She Wants". Nicht, dass das Lied von einem ironischerweise aus Liebe zu einer Frau dahinschmelzenden George Michael ungenießbar wäre. Doch alle Jahre wieder starten Radiosender einen sadistischen Wettbewerb der darin besteht, "Last Christmas" während der Weihnachtszeit am Öftesten abzuspielen.

Kuriosum: Gerüchteweise sollte der Songtitel ursprünglich "Last Easter" heißen und entsprechend zum Osterfest veröffentlicht werden. In diesem Fall hätten wir freilich auf das Musikvideo samt zuckersüßer Kutschenfahrt in den Alpen verzichten müssen... ein kaum abschätzbarer Kulturverlust.

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Autor seit 13 Jahren
815 Seiten
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