Die Herkunft von Finn – Cumhall und Muirne

Finns Mutter war Muirne Munchàem, die Tochter des Druiden Tadg mac Nuadat. Wegen einer Vorhersehung, nach der ihre Heirat zum Verlust seines Hauses führen würde, wies Tadg jeden Freier um ihre Hand zurück. So auch Cumhall, den stolzen Anführer der Fianna, der Eliteeinheit des Hochkönigs Conn von Irland. Cumhall entführt Muirne kurzerhand. Tagd erhebt Anklage, woraufhin der Hochkönig den Krieger für gesetzlos erklärt und gegen ihn ins Feld zieht. In der Schlacht von Cnucha wird Cumhall von Goll mac Morna getötet, der seinen Posten übernimmt.

Geburt und Ausbildung unter dem Namen Deimne

Muirne ist jedoch bereits schwanger. Um sie vor den Nachstellungen ihres Vaters zu schützen, stellt Conn sie unter den Schutz eines Kriegers. Muirne gebiert einen Jungen mit blondem Haar (daher der Name Finn), den sie aus Vorsicht Deimne nennt und in die Obhut der Druidin Bodhmall – einer Schwester Cumhalls – sowie der Kriegerin Liath Luachra gibt. Im Zauberwald von Slieve Bloom lernt Deimne von ihnen das Jagen, Schwimmen, Laufen und Kämpfen.

Der Druide Finnegas und der Salm der Weisheit

Mit sieben Jahren geht Finn als Deimne in die Lehre des Barden Finnegas, der ihn in der Dichtkunst unterrichtet. Finnegas versucht seit sieben Jahren den Lachs (Salm) der Weisheit zu fangen – dessen Fleisch soll nach einer Prophezeiung das ganze Wissen der Welt verleihen. Nun endlich gelint es dem Barden den Salm aus der Boyne zu fischen und er befiehlt Deimne den Fisch für ihn zu kochen. Dabei verbrennt der sich den Daumen, und als er ihn in den Mund steckt, nimmt er dabei auch ein Stückchen Fleisch zu sich. Finnegas entlarvt ihn als Finn, da eine weitere Prophezeiung besagt, dass er den Fisch fangen, Finn mac Cumhaill ihn jedoch zuerst kosten würde. Von nun an besitzt Finn gottgleiche Weisheit und die Macht der Vorhersage, die er durch Saugen an seinem Finger aktivieren kann.

Finn MacCool – Sieg über Aillen und die Führung der Fianna

Der junge Finn begibt sich nun an den Hof des amtierenden Hochkönigs Cormac mac Art in Tara. Es ist die Nacht vor Samhain (1.November), an dem die Geister der Toten aus der Anderswelt auftauchen: Seit vielen Jahren wird Tara an Samhain von einem Ahnengeist der göttlichen Tuatha Dé Danann namens Aillen heimgesucht. Mit seiner Musik versetzt er die Menschen in einen tiefen Schlaf, um anschließend den Palast mit seinem Feueratem bis auf die Grundmauern abzubrennen. Finn verspricht Cormac seine Hilfe, falls ihm dieser anschließend einen Wunsch gewährt.

Von dem Krieger Fiacha erhält er einen Zauberspeer. Während die anderen in Schlaf verfallen, drückt sich Finn dessen Spitze gegen die Stirn und wehrt den Zauber dadurch ab. Nach einer Verfolgungsjagd tötet er Aillen. Als Belohnung verlangt er die Führung der Fianna (auch Fenier genannt). Goll tritt freiwillig zurück und wird sein treuer Gefolgsmann. Auf Finns Forderung nach Entschädigung für den Tod seines Vaters hin vermacht Tagd ihm sein Haus – womit sich die Prophezeiung erfüllt.

Die Verfolgung von Diarmaid und Grainne

Der Krieger Finn erlebt viele Abenteuer mit den Fianna, die in den Heldensagen um sein Leben beschrieben werden. Eines Tages hält er um Grainne, die Tochter von Cormac mac Art an. Während des Verlobungsfestes verliebt sich Grainne jedoch in den Fiannakrieger Diarmaid und fordert ihn mittels eines "geis" – einer segensfluchartigen Bindung in der keltischen Mythologie – auf sie zu entführen. Sie fliehen und werden jahrelang vom wütenden Fionn mac Cumhaill verfolgt. Doch immer, wenn seine Allwissenheit ihm ihren Aufenthalt verrät, hilft ihnen Diarmaids göttlicher Ziehvater Aengus aus der Klemme. Dieser vermittelt schließlich einen Kompromiss: Diarmaid soll Grainne, Finn jedoch eine andere Tochter des Hochkönigs heiraten. Finn willigt ein.

Fionn mac Cumhaills Rache an Diarmaid

Seine Stunde der Rache kommt später: Er weiß von einer Prophezeiung, nach der ein Eber – ein verzauberter Halbbruder Diarmaids – den Rivalen einst töten wird. Eines Tages lädt er Diarmaid zur Jagd auf den Eber ein, der ihn auch tödlich verwundet. Nun besitzt Wasser aus Finns Händen heilende Kräfte: Dreimal holt er Wasser aus einer Quelle, lässt es jedoch aus alter Wut durch seine Finger rinnen. Sein eigener Enkel Oskar zwingt ihn schließlich dazu dem Sterbenden zu helfen, doch kommt das heilende Wasser am Ende zu spät.

Der Tod des Sagenhelden Finn mac Cumhaill

Finn verliert dadurch seine Ehre. Obendrein kommt es zum Krieg zwischen dem Hochkönig und den Fianna, die aufgrund hoher Tributforderungen zunehmend die Sympathie des Volkes verloren hatten. Über den Tod Finn mac Cumhaills gibt es verschiedene Versionen – einer zufolge soll er bei einem Sprung über den Boyne ertrunken sein. Die vielleicht populärste Version erinnert an den Helden Cuchulainn: Finn lebt demnach und wartet verborgen in einer Höhle darauf, Irland in seiner größten Not beizustehen.

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