Natürliche Baustoffe erleben in der heutigen Zeit eine Renaissance. Einer der beliebtesten Stoffe ist der Lehm. Lehm ist ein Baustoff mit langer Tradition. Noch heute werden in südlichen Ländern Häuser nach Lehmbauart errichtet. Bestes Beispiel hierfür ist das nordafrikanische Land Marokko. In Deutschland wird dieser Baustoff in erster Linie für den Innenausbau verwendet. Lehm sorgt für ein gesundes Raumklima, kann Feuchtigkeit aufnehmen und nach Bedarf wieder abgeben. Der Baustoff Lehm ist auch für die Ausfachung von Fachwerk geeignet. So kann er für denkmalgeschützte Häuser aus dem 16. - 18. Jahrhundert verwertet werden.

Gipstechniken sind eine weitere Möglichkeit ökologische Kriterien in der eigenen Wohnung umzusetzen. Auf diesem Weg lassen sich zum Beispiel Decken und Wände dekorieren. Der Gips sollte  mit kaltem Wasser angesetzt werden und anschließend verarbeitet werden (fertige Gipsplatten aus dem Baumarkt haben nichts mit ökologischem Bauen zu tun).

Ein weiterer Baustoff mit langer Vergangenheit sind Kaseinfarben. Bereits die alten Römer kannten diesen Anstrich, auch in Höhlenmalereien hat man diese Farbtechnik gefunden.  Kasein eignet sich als Wand- und Deckenfarbe. Bei Kasein handelt es sich um ein durch Ausfällung gewonnenes Milcheiweiß.  Als Zutaten werden natürliche Stoffe wie Kalk. Borax oder Quark (siehe Bild oben) verwendet. Kalk schützt das Kasein vor Bakterien und Pilzen. Kaseinfarbe ist atmungsaktiv, diffusionsoffen und wischfest. Geignet ist dieses Produkt für fast alle Untergründe.

Die Kalkfarbe ist eine weitere Möglichkeit, nach baubiologischen Kriterien zu arbeiten. Kalkfarben haben im Rahmen der Feuchtigskeitsregulierung hervorragende Eigenschaften. Sie können deshalb auch in Feuchträumen (Bad) eingesetzt werden. Da Kalkfarben einen alkalischen Charakter haben, wirken sie desinfizierend auf Schadstoffe.

Silikatfarben sind langlebig, diffusionsoffen und witterungsbeständig. Silikatfarben lassen sich  im Außenbereich von Häusern einsetzen. Sie sind eine hervorragende Alternative für Fassaden und konventionelle Wandverkleidungen. Da diese Farben überwiegend aus Mineralien bestehen, gelten sie als relativ feuersicher.

Naturharzdispersionsfarben sind vielseitig einsetzbar, sie eignen sich für fast alle Untergründe. Die Farben sind wischfest, alte Farbanstriche müssen nicht entfernt werden und können problemlos überstrichen werden. Naturharzdispersionsfarben beinhalten Inhaltsstoffe wie Kreide, Talkum und Zellulose. Im Rahmen des baubiologischen Bauens ist ihr Einsatz ein fester Bestandteil.  

Lasuren haben durchscheinende Eigenschaften, so daß der Untergrund noch gut zu erkennen ist. So lassen sich hervorragende Kunsttechniken in die Tat umsetzen. Lasuren bestehen aus natürlichen Stoffen wie Naturharze, Schellack und Zellulose. Die Farbpigmente auf pflanzlicher und mineralischer Basis werden erst später hinzugegeben und anschließend vermischt.

Der oben erstellte Überblick kann nur kleinen Ausschnitt aus dem Bereich der Baubiologie darstellen. Für weitere Informationen soll an dieser Stelle auf andere Artikel und die unten angegebene Literatur verwiesen werden.  

Ashlie, am 05.07.2011
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