Ein prall gefüllter Sack, den der ...

Ein prall gefüllter Sack, den der Nikolaus am 6. Dezember abliefert und vorher fragt: Wart ihr auch alle brav? :-) (Bild: maciej326 / Pixabay)

Wer war der heilige Nikolaus?

Wenn wir den Nikolaustag am 6. Dezember feiern, machen wir uns keine Gedanken darüber, ob es die Figur des Mannes, der sich in ein rotes Kostüm gezwängt hat, eine künstlichen, weißen Bart trägt und einen Sack geschultert hat, in der Realität jemals gegeben hat. Historiker haben herausgefunden, dass es sich vermutlich um die Kombination zweier Geistlicher handelt, die aus verschiedenen Jahrhunderten stammen. Einerseits um den Bischof Nikolaus von Myra, der im vierten Jahrhundert lebte und andererseits um den Abt Nikolaus von Sion, der zweihundert Jahre später wirkte. Sie haben gemeinsam, dass sie als besonders mildtätig in die Annalen der Geschichte eingingen und den selben Vornamen trugen: Nikolaus. Der Überlieferung zufolge soll der Bischof Nikolaus von Myra sein gesamtes Erbe an die Armen verteilt haben.

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Brauchtum am Nikolaustag - Am 6. Dezember ist Stiefelputzen angesagt

Es reicht bis in das Jahr 1555 zurück, dass der Nikolaus zu den Kindern kommt und ihnen Geschenke bringt. Aus den Aufzeichnungen des Theologen Thomas Kirchmeyer ( geboren am 21. Dezember 1508 in Straubing, gestorben am 29. Dezember 1563 in Wiesloch), auch als Thomas Naogeorg bekannt, ist folgender Wortlaut nachzulesen: "Vor dem St. Nikolaustag legen Mütter für ihre Kinder Geschenke und eine Rute bereit. Die Kinder freuten sich darauf und legten ihre Kerbhölzer, in die sie die guten Taten einkerbten, für den Nikolaus bereit sowie Futter für sein Reittier." Es war bereits im 16. Jahrhundert Brauch, dass die Kinder ihre blitzblank geputzten Schuhe am Abend vor dem Nikolaustag vor die Tür stellten.

Wenn wir heute, am 6. Dezember 2022 den Nikolaustag feiern, dann stellen die Kinder kaum noch ihre geputzten Winterstiefel vor die Tür. Meistens haben sie einen aus Stoff oder Filz gefertigten Stiefel, den sie an die Türklinke hängen. Oder sie besitzen einen Nikolausstiefel aus Kunststoff, den der Nikolaus dann befüllen kann.

Nikolaustag ohne geputzte Stiefel.

Nikolaustag ohne geputzte Stiefel. (Bild: Sofie Dittmann/flickr)

Der heilige Nikolaus und die drei armen Mädchen - Eine Legende, aus der ein langer Brauch entstand

Warum am Vorabend des 6. Dezember, dem eigentlichen Nikolaustag, die Stiefel vor die Tür gestellt werden, beruht auf der Legende von den drei verarmten jungen Frauen, die der heilige Nikolaus von Myra in der Nacht beschenkt hatte. Der Vater der drei Mädchen war so arm, dass er seine Töchter nicht verheiraten konnte. Ihm fehlte das Geld für die Mitgift. Er sah keinen anderen Weg, sie zur Prostitution zu schicken, damit sie ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten. Der junge Nikolaus hatte gerade von seinen Eltern ein großes Vermögen geerbt und vom Schicksal der drei jungen Frauen erfahren. Im Lauf von drei Nächten warf er heimlich Goldklumpen durch das Fenster des Hauses, in dem der Vater mit seinen Töchtern lebte. In der letzten Nacht wurde Nikolaus vom Vater entdeckt, der dem Wohltäter unter Tränen für seine Unterstützung dankte. Deshalb wird der heilige Nikolaus auch oft mit drei goldenen Kugeln oder Äpfeln dargestellt.

Nikolaustag ist ein Tag für Geschenke - Lob für die guten Kinder, Tadel für die, welche nicht brav waren

Vor der Reformation durch Martin Luther gab es nur am Nikolaustag Geschenke. Wie bekannt ist, lehnte der Reformator den Kult um die Heiligen ab und bewirkte, dass nur noch an Weihnachten Präsente verteilt wurden, symbolisch vom Christkind überbracht. Heute ist es so, dass der Weihnachtsmann dem Christkind unter die Arme greift, um die Geschenke zu verteilen. Die Deko-Hersteller haben ein Geschäft daraus gemacht und lassen massenhaft Plastik-Nikoläuse, die zusätzlich noch glitzern und blinken, an den Hauswänden hochsteigen.

Die Frage "Warst du auch brav" schlüpft jedem Nikolaus über die Lippen, wenn er zu den Kindern kommt. In seinem goldenen Buch sind alle guten und alle schlechten Taten eingetragen. Die hat er natürlich vorher brühwarm von den Eltern erzählt bekommen, die ihn entweder über eine Agentur oder aus dem Bekanntenkreis engagiert haben. Um einer Rüge Nachdruck zu verleihen, hat der Nikolaus seinen Knecht Ruprecht dabei, der finster gucken soll. Aber alles halb so schlimm! Die Kinder erhalten immer ihre Geschenke. Wenn Nikolaustag am 6. Dezember 2022 ist, freuen sich die meisten Dreikäsehochs schon auf den Nikolaus.

 

Nikolaus-Spruch

Sankt Nikolaus

Vor vielen, vielen Jahren
in einem fernen Land,
lebt' einst ein heiliger Bischof,
Sankt Nikolaus genannt.
Er war geliebt von groß und klein,
denn alle wollte er erfreun.

Krimifreundin, am 02.11.2012
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Bildquelle:
Kerstin Schuster (Weihnachten Dresden besinnlich - Die schoenste Weihnachtsstadt Europas)

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