Lofoten (Innovation Norway)Es lohnt sich, morgens an Deck zu sein. Oder zumindest auf dem Balkon. Meerwärts das Morgenlicht. Und gegen sieben erscheint eine Zipfelmützenversammlung am Horizont, die rasch größer, bedrohlich wird: die Lofoten. Die Lofoten, auch "der Lofot" (der "Luchs-Fuß"), das ist aus der Entfernung eine einzige blaugrüngraue Wand aus Vulkangestein, bis über 1000 Meter hoch, fast senkrecht aus dem Meer stürzend. Bei genauerer Betrachtung handelt es sich um über 80 Inseln, zerrissene Buchten und Fjorde, tiefeingeschnittene Gletschertäler zwischen zackigen Bergen und alpinen Granitgipfeln, die weitaus höher aussehen als auf der Karte angegeben. Die höchste der Spitzen ist der Higravstinden, 1161 Meter.

In den Bergmulden halten sich, wie die kleinen weißen Kapellen der Fischer in der griechischen Ägäis, Schneefladen noch im Sommer. Brücken und Fähren halten die Lofoten zusammen. In die schmalen Säume zwischen Meer und den fast senkrechten Felsen drücken sich 30 Fischerdörfer und Svolvaer, das einzige Städtchen. Vor 75 Jahren noch stand Stamsund auf keiner Landkarte. Erst Anfang unseres Jahrhunderts ließ es der Kaufmann und Julius M. Johansen aus den Felsen sprengen, heute ist es das Zentrum der Lofotenfischerei. Überall die Straße entlang die "hjeller", die Galgengerüste, auf denen der Kabeljau zu Stockfisch trocknet, jetzt gerade leer. Aber der Fischgeruch ist untilgbar überall in der Luft. Zwischen Januar und April strömen sie, wie schon seit den Hochzeiten der Hanse, von überallher auf die Lofoten zu. Bis zu 35 000 Fischer jagten, scheffelten den Dorsch, zu Millionen aus dem Polarmeer unterwegs, um in den wärmeren Lofotengewässern zu laichen.

Was macht man auf einem Landausflug auf den Lofoten? Hier gibt es nur zwei Möglichkeiten: wandern und klettern. Oder fischen. Sofern mehr als zehn Interessenten zusammenkommen, legt Kapitän Johansen zum Ausflug in den Trollfjord ab. Gleich hinter der Hafenausfahrt ist backbord ein Wal zu sehen, 800 Kilo, schätzt Johansen, ein Weibchen, sagt er, ein Damenwal also. Steuerbord Digermulen. Und dann die Einfahrt in den Trollfjord, ein Fjordarm, eine zwei Kilomter lange Sackgasse, nur hundert Meter breit und beidseits die senkrechten, grauen, nassen Felsen. Kaffeepause am Ende der Welt. Frau Johansen hat Spekulatiusplätzchen gebacken, der Kapitän setzt heißes Wasser auf. Auf der Rückfahrt wieder überall die Trockengalgen der Dorsche, nur Möwen jetzt darauf oder manchmal die bunte Wäsche im Wind. Auf langen Pfählen Lagerschuppen und Häuser dicht am Ufer, kitschiges Abendlicht schon hinter den Bergen. Ein schöner Tag geht zu Ende.

Wir müssen zurück an Bord und unsere Norwegen Kreuzfahrt geht weiter. Die Lofoten, soviel steht fest, werden wir so schnell nicht vergessen. Weitere Informationen über Norwegen Kreuzfahrten und die Lofoten finden Sie bei kreuzfahrt-norwegen.eu.

Laden ...
Fehler!