Nicht jeder Pilz soll auf dem Teller landen
Hübsch, aber auch genießbar?

Hübsch, aber auch genießbar? (Bild: a.sansone)

Für wen ist das Buch "Omas Pilze - die Geheimrezepte"?

"Hier erfahren Sie, wann und wo die besten Pilze sprießen, wie man sie findet, trocknet, lagert und verarbeitet." Verspricht die Autorin und hält sie auch Wort?

Was ist das Buch?

Pilzbuch, also ein Naturführer oder doch eher ein Rezeptbuch?

Das Buch ist eindeutig, wie auch der Untertitel "Die Geheimrezepte" sagt, ein Kochbuch, der sehr persönlichen Art.

Ein handliches Paperback, 88 Seiten, 23 Abbildungen, Maße: 21 x 14,8 cm.

 

Omas Pilze

Omas Pilze (Bild: Shaker media Verlag)

Anmerkung: Eine Buchbesprechung/Rezension stellt immer auch eine #werbung für das besprochene Produkt dar; auch wenn der Entgelt dafür nur das Freiexemplar des betreffenden Verlages ist. Oder, wie in einigen meiner Besprechungen, das Buch ganz normal im Buchhandel für den eigenen Gebrauch gekauft worden ist.

Das sind super Speisepilze

Krause Glucke (Bild: Jan-Mallander / Pixabay)

Aufbereitung des Sachbuches:

Wie ist das Buch gestaltet?

Eine kurze, sehr persönlich gehaltene Einführung in das Vergnügen des Pilzesuchens, lockt uns sowohl in das Leben der Autorin als auch quasi in den Wald. In kleine handliche Abschnitte geteilt folgen:

  • Ein hilfreicher Pilzkalender: Welche Pilze wann zu finden sind. (Achtung:Kann regional ganz stark schwanken!)
  • Kleine Pilzkunde; Pilze suchen und finden; Heilkraft der Pilze; Gesunde Pilze; Rezepte Pilze; Pilz-Apotheke; Pilzküche;
  • Rezeptteil. Anschaulich und leicht nach kochbare Rezepte, S 31 - S 71, nach Pilzsorten getrennt.

  • Zuletzt ein kurzer Überblick über die wichtigsten giftigen Pilze.

  • Kleine Biografie

 Leseprobe

 

Pilzpfanne
Pilzpfanne

Pilzpfanne (Bild: privat)

Blick in das Buch - nachgekocht

Am besten merkt man, wie passend ein Kochbuch ist, wenn man einfache Rezepte nachkocht.* 

Also versuche ich es mit dem Rezept von S 57.

Gebratene Wiesenchampignons 

Allerdings werden in diesem Fall von mir die Wiesenchampignons durch Zuchtchampignons ersetzt.

  • 750g Champignons
  • 40g Butter oder Margarine (Anmerkung von Frau Wollrabe: Butter verträgt nicht so große Hitze beim Braten. Und meistens müssen Pilze kräftig gebraten werden.)
  • 1 fein gewürfelte Zwiebel
  • 3 EL Schmand (Sauerrahm)

Nachdem ich den Anweisungen der Autorin, die Pilzflüssigkeit gut einkochen zu lassen und danach nochmals die Pilze schön kräftig mit mehr Hitze durchzubraten, gefolgt bin, hatte ich ein wunderbares "Aha-Erlebnis".
Endlich schmeckten auch die Zuchtchampignons kräftig und lecker. Wieder was dazu gelernt.

Mahlzeit!

*Passt das, dann kommt man auch mit komplizierteren Rezepte meistens zurecht; meine persönliche Erfahrung.

Wenn einige dieser Pilze zu Ihren Lieblingen gehören, dann ...

  • Champignon;
  • Austernseitling;
  • Schöpftintling;
  • Goldröhrling;
  • Hallimasch;
  • Herbsttrompete;
  • Pfifferling;
  • Eichhase;
  • Maronen;
  • Parasolpilz;
  • Steinpilz;
  • Stockschwämmchen;

Zu all diesen angeführten Pilzen gibt es das "spezielle" Rezept und mehr. Wenn also einige dieser Pilze zu Ihren Lieblingen gehören, egal ob Sie selbst Pilze sammeln oder auf dem Markt die Pilze kaufen; dann zahlt sich das Büchlein auf jeden Fall aus.

Omas Pilze - Sachbuch und Kindle-Version
Omas Pilze: Die GeheimrezepteOmas Pilze: Die Geheimrezepte
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Buchdaten

Das Buch (ISBN 987-3-95631-568-8) ist als Print und E-Book für 12,90 Euro erhältlich. 88 Seiten, 23 Abbildungen, Deutsch, Paperback, 21 x 14,8 cm

Zu erwerben im Shaker Media Verlag und In allen Buchhandlungen und bei Amazon.

Für welche Zielgruppe ist das Buch "Omas Pilze" geeignet?

Was das Buch auf jeden Fall ist: Eine interessante und vielfältige Sammlung von Rezepten für die Zubereitung von Pilzen.

Wer also gerne in die Wälder schweift und dem Pilzsammeln frönt, der findet hier ganz unterschiedliche Zubereitungen.

Besonders hervorzuheben sind die Tipps zur Konservierung der Pilzbeute.

Aber auch Menschen, welche die Pilze lieber auf den Märkten kaufen, finden hier neue Rezepte zum Nachkochen.

Psst! Noch ein geheimer Tipp, Stichwort Tiefkühl (TK)-Pilze

"Wie verwende ich gefrorene Pilze, dass sie geschmacklich doch mehr hermachen?" war meine persönliche Frage an die Autorin.

"Tatsache ist, dass TK Pilze geschmacklich nicht so gut sind. Dabei ist es wichtig, die Pilze mit sehr wenig Wasser in der Pfanne bei sehr kleiner Hitze auftauen lassen. Wasser abgießen und eventuell, wenn sich sehr viel Wasser gebildet hat, vorsichtig in der Salatschleuder trockenen. Anschließend kräftig braten, wenn sich Wasser angesammelt hat, wird gewürzt, wegen der gleichmäßigen Verteilung. Sind die Pilze fertig, mit saurer Sahne oder Schmand übergießen und noch einmal bei kleiner Hitze gut durchschwenken. So sind vor allem Pfifferlinge genießbarer, die Stiele nicht wie Gummi und nicht so "polterig" beim Essen."

Okay, ab sofort ist er nicht mehr geheim, dieser Tipp. Aber supergut und genau das will ja Marianne Wollrabe haben: dass wir uns mit viel Freude und Genuss über die Pilze hermachen!

Was das Buch nicht ist:

Es ist kein Pilzbuch!

Wer also erst mit dem Pilzesammeln beginnt, muss sich unbedingt einen guten Pilzführer besorgen. Wie auch die Autorin betont, bei Unsicherheit sich immer auf den lokalen Ämtern/Märkten notfalls mit den Pilzen im Korb absichern, was man da gepflückt hat.

Lieber einen verdächtigen Pilz zu viel weg werfen, als mit einer gefährlichen Pilzvergiftung im Krankenhaus landen!

Die Autorin Marianne Wollrabe

Marianne Wollrabe, Jahrgang 1946, lebt in Herzberg am Harz und Teile des Jahres in Ungarn. So ist auch besagte "Oma" im Buchtitel nicht als Beleidigung, sondern als dezente Anspielung auf die jahrelange Erfahrung im Pilze sammeln und Verkochen zu sehen.

Marianne Wollrabe ist zwar keine professionelle Köchin, allerdings kennt sie sich gut mit menschlichen Schwächen und Problemen aus als ehemalige Pysiotherapeutin, Podologin, Masseurin und med. Bademeisterin und Kneippbademeisterin. Mit 30 Jahren Praxiserfahrung.

Die Kochleidenschaft liegt ihr allerdings im Blut: Ihr Vater war ein ungarischer Meisterkoch. Schon als Kind kochte sie gern und verwendete möglichst viele frische Kräuter, was zur damaligen Zeit ein Novum darstellte.

Aus ihrer Feder stammen einige Ratgeber: z. B. " Das Schulter Arm Syndrom" sowie drei Kochbücher. (Einiges davon ist derzeit in Bearbeitung für eine Neuauflage)

Einige Male präsentierte sie ihre Kochkunst im NDR-Fernsehen.

Aktuell neu: Oma kocht ungarisch

Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder, sieben Enkelkinder und drei Urenkel. Zum vorliegenden Pilz-Kochbuch hat sie ihr Mann inspiriert.

Ihr Mann und begeisterter Pilzesucher Bernd
Bernd Wollrabe

Bernd Wollrabe (Bild: privat)

Die Autorin Marianne Wollrabe
Marianne Wollrabe

Marianne Wollrabe (Bild: privat)

Persönliches Fazit:

Ich bin selbst eine gut informierte Pilzsucherin und Kennerin. Deshalb mein einziger Rat, was die empfohlenen verwertbaren Pilze betrifft:

Keine Wiesenchampignons suchen, außer Sie sind wirklich ein Kenner!

Die sind einfach verflixt schwer vom sehr ähnlichen und sehr giftigen Knollenblätterpilz zu unterscheiden. Ein befreundeter Arzt aus der Notfallstation weiß ein Lied von den Verwechslungen zu singen und das ist alles andere als fröhlich.

Aus dem Buch Omas Pilze habe ich bis auf Stockschwämmchen, Morchel und Krauser Glucke fast alles selbst bereits einmal ausprobiert. Die mir noch unbekannten Pilze und Rezepte sind ein reizvoller Grund, mal wieder "in die Schwammerln" zu gehen und z.B. den Schopftintling, der jeden Herbst meinen Garten heimsucht, mal ganz neu zu verarbeiten.

 

Was bei Pilzen gilt, wenn sie bitter schmecken - nicht verzehren! - gilt nicht für alles Bittere.


Warum bitter essen sehr wohl gesund ist, erfahren Sie in diesem Artikel.

Adele_Sansone, am 19.04.2017
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Bildquelle:
https://pagewizz.com/users/Adele_Sansone (Einfache Rezepte für den Veggie-Tag)
Kerstin Schuster (Wie macht man gefüllte Champignons?)

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