Worin wachsen Orchideen?

Da Orchideen in der Natur nicht in der Erde wachsen, gedeihen sie auch nicht in Blumenerde. Dies ist vielleicht der wichtigste Unterschied zu anderen Zimmerpflanzen, der bei der Orchideen Pflege beachtet werden muss. Orchideen sind übrigens keine Schmarotzerpflanzen, obwohl sie auf Bäumen wachsen. Sie entziehen den Bäumen keine Nährstoffe, ihre Wurzeln hängen frei in der Luft  und nehmen Wasser auf, wenn es regnet.

Orchideen werden in Orchideensubstrat gezüchtet. Etwas anderes kommt für die Pflege der Orchideen nicht infrage.

Das Orchideensubstrat besteht normalerweise aus Torf, Rinde und anderen Zusätzen wie zum Beispiel Styropor. Es ist luftdurchlässig und kann trotzdem etwas Wasser halten.

Eine Orchidee muss ungefähr alle 2-3 Jahre umgetopft werden. Dazu wird ein etwas größeres Pflanzgefäß verwendet und natürlich nur Orchideensubstrat.

Richtig gießen

Die Regenfälle im Regenwald sind heftig und oft kurz. In ihrem natürlichen Umfeld werden die Wurzeln der Orchideen also fast komplett unter Wasser gesetzt und trocknen dann schnell wieder ab. Eine der häufigsten Fehler bei der Orchideen Pflege ist falsches Gießen. Werden sie zu oft gegossen, faulen sie. Auch wenn es im Regenwald feucht ist, Orchideen wachsen hoch oben auf den Bäumen, wo es normalerweise trocken ist.

Richtig gegossen werden Orchideen folgendermaßen: Nehmen Sie die Pflanze mit Topf (natürlich ohne Übertopf) und halten Sie sie über die Badewanne oder einen Eimer. Nun gießen Sie kräftig Wasser auf das Orchideensubstrat und lassen das Wasser unten wieder abfließen. Achten Sie darauf, dass auf die Blätter und Blüten der Pflanze keine Wassertropfen gelangen! Halten Sie die Pflanze eine Weile über das Gefäß, bis möglichst alles Wasser unten wieder herausgetropft ist. Bei Pflanzen mittlerer Größe reicht es normalerweise, einmal in der Woche zu gießen. Bei warmen Temperaturen im Sommer sollte zweimal gegossen werden. Orchideen haben Wachstumsphasen, dann brauchen sie etwas mehr Wasser und müssen eventuell ebenfalls zweimal in der Woche gegossen werden.

Noch ein Tipp für die Pflege Ihrer Orchideen: Legen Sie auf den Boden des Übertopfes ein paar Steine, damit die Wurzeln niemals im Wasser stehen.

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Welches Wasser sollte man zum Gießen verwenden?

Orchideen brauchen weiches Wasser, damit sie optimal gedeihen können. Wenn Sie in einem Gebiet mit hartem Leitungswasser wohnen, sollten Sie das Gießwasser filtern. Dazu eignet sich ein handelsüblicher Wasserfilter, wie er zum Beispiel auch von Teetrinkern verwendet wird. Weiches, stilles Mineralwasser ist ebenfalls eine Möglichkeit. (Tipp: Das stille Mineralwasser von den meisten Discountern wie Aldi oder Lidl ist sehr weich und preiswert, Sie erkennen weiches Wasser am niedrigen Calciumgehalt). Darüber hinaus ist es sinnvoll, Leitungswasser etwas abstehen zu lassen.

Dünger

Orchideen sind anspruchslos, sie brauchen außer Licht und etwas Feuchtigkeit nur wenige Nährstoffe. Zu viel Dünger schadet den Pflanzen, sie können sogar durch Dünger kaputtgehen. Für die Pflege von Orchideen gibt es eine Grundregel: Gedüngt wird nur, wenn ein neuer Trieb entsteht und sich die Pflanze im Wachstum befindet. Dies ist üblicherweise von Frühling bis Herbst der Fall und nicht in den Wintermonaten. Hier sollte ruhig alle 4-6 Wochen mit einem Orchideendünger gedüngt werden. Verwenden Sie ausschließlich Orchideendünger. Die vom Hersteller angegebene Menge ist fast immer zu viel, verwenden Sie besser nur die Hälfte.

Der ideale Standort

Die Anforderungen an den Standort unterscheiden sich durchaus von Orchideenart zu Orchideenart. Die meisten bevorzugen Fensterbänke in West- oder Ostlage, zumindest in Deutschland. Denn in dieser Lage fällt das Sonnenlicht nur morgens und abends direkt auf die Pflanzen. Orchideen mögen es zwar hell und brauchen Licht, direkte Sonneneinstrahlung jedoch tut ihnen nicht gut. Haben Sie kein Fenster in Richtung Westen oder Osten, achten Sie beim Kauf der Orchideenpflanze auf die Lichtempfindlichkeit. Etwas mehr Sonne vertragen zum Beispiel die Orchideenarten Cattleya und Vanda, sie sind auch für Fenster in Südlagen geeignet.

Paphiopedilum und Phalaenopsis hingegen kommen auch mit weniger Licht und Nordlage aus.

 

Stellen Sie Ihre Orchideen im Sommer in den Schatten einer anderen Pflanze, dies entspricht ebenfalls den Bedingungen im Regenwald, wo die Pflanzen unter dem Blätterdach der Bäume wachsen.

Heizungsluft

Heizungsluft ist für Zimmerpflanzen immer schwierig. Bei der Pflege der Orchideen sollten Sie unbedingt darauf achten, dass die Heizungsluft nicht direkt auf diePflanzen strömen kann. Im Winter genügt es manchmal, die Pflanzen einfach ein paar Zentimeter weiter ans Fenster zu rücken, jedoch auch nicht zu nah an die Glasscheibe, da es zu Verbrennungen durch Sonneneinstrahlung kommen kann.

Zusammenfassung

  1. Orchideen gedeihen nur in Orchideensubstrat
  2. Nur einmal in der Woche kräftig gießen und das Wasser komplett abfließen lassen
  3. Weiches Wasser verwenden
  4. In der Wachstumsphase wenig düngen und nur Orchideendünger verwenden
  5. Die meisten Orchideen bevorzugen West- oder Ostfenster
  6. Direkte Heizungsluft vermeiden

Angela Michel

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