Kommentare


barbara-schmidt am 06.12.2014
Huch, das ist ja interessant. Denn bei uns ist es auch so. Bevor nicht Heil'ge Nacht gesungen wurde, ist das Weihnachtssingen noch nicht vorbei. Das ging schon bei meinen Großeltern los und ist von da über meinen Papa zu uns gekommen (das sind auch alles Chorsänger, genauso wie wir Kinder). Ich erinnere mich daran, dass ich als Kind auf dem Schoß meines Papas gesessen habe und auf seinen Mund geschaut habe, wenn er gesungen hat. So habe ich den Text gelernt. Und alle anderen Kinder der Familie auch. Und bevor das Lied angestimmt wird, wird nochmal schnell durchgelüftet und frischer Sauerstoff reingelassen, weil man soviel Atem braucht ;)
Christine am 08.07.2014
Erik, danke für deinen Kommentar. Für unsere Familie (und offenbar viele andere auch) war die "Heil'ge Nacht" schon ein Weihnachtslied, allein durch den Titel, der in christlichen Kreisen die Geburt Jesu impliziert. Natürlich kann man das auch *heidnisch* interpretieren, wie im Artikel beschrieben. Was den Text betrifft, so wurde der bei uns eher metaphorisch betrachtet. Aber natürlich ist deine Argumentation nicht von der Hand zu weisen, und besonders freut mich, dass du den tatsächlichen Texter genannt hast. Mein Opa sang das Lied übrigens nicht nur zu Weihnachten. Liebe Grüße, Christine
Erik am 08.07.2014
Auch wenn das Lied oft an Weihnachten gesungen wird, ist es kein Weihnachtslied, sondern eine romantische Verehrung der Nacht – ein typisches romantisches Motiv. Wenn man sich den Text mal durchliest, kommt darin überhaupt nichts Weihnachtliches vor, und "zarte Lüfte" und nächtliches Pilgern passen auch eher in den Sommer als in den Winter. Der Text ist übrigens nicht von Friedrich Silcher, sondern von Friedrich von Matthison (1761–1831).
André am 30.12.2013
Vielen Dank für diesen Beitrag! Auch in unserer Familie wurde das "Heil'ge Nacht" immer zu Weihnachten bei den Grosseltern gesungen, und auch bei uns gab es zwei Söhne der Grosseltern, also meine Onkel, welche über enorme Bässe verfüg(t)en und zusammen mit den hohen Stimmen der Töchter eine schaurige und wundervolle Stimmung verbreiteten. Es war der Höhepunkt der alljährlichen Weihnachtsfeier im Kreise von gegen 30 Familienangehörigen, und bis vor kurzem tappte ich im Dunkeln über die Herkunft dieses Liedes, bis ich über eine Beethoven-CD stolperte und heute zu googeln begann und hier gelandet bin. Nun weiss ich etwas über die Herkunft einer meiner bleibenden Kindheitserinnerungen!
Doucet am 12.11.2013
Eine sehr schöne Interpretation. Ich habe das Lied zum ersten und einzigen Mal 1974 gehört und erst jetzt wiedergefunden. Vielen Dank.
Klaus_Miehling am 18.02.2012
Richtig. Und Friedrich Silcher hat später einen Text dazu gemacht und die Musik für Chor bearbeitet.
Schönbeck am 19.11.2011
Die Melodie ist aus Beethovens Klaviersonate Nr.23 Op 57, 2.Satz: http://de.wikipedia.org/wiki/Klaviersonate_Nr._23_(Beethoven)
Christine am 18.11.2011
@ Petra ~ ja, das ist es. In meinem youtube-Link kann man es ebenfalls hören. So schön wie mein Opa singen die Herren es zwar nicht (subjektiv!), aber ich bin froh, dass ich es irgendwo gefunden habe. In meinem gesamten Bekanntenkreis kennt man das Stück nicht. @ Klaus ~ gerne. Ich bin verblüfft, dass es wohl doch nicht gar so unbekannt ist.
Stehlampen-Petra am 17.11.2011
Nein, ich kenne es nicht ... Ist es veilleicht dieses Lied? http://www.youtube.com/watch?v=JoSn94sQT_k
Christine am 16.11.2011
Danke schön für die netten Kommentare. Kennt jemand von euch das Lied?
Nante am 16.11.2011
ein wunderschöner Artikel - von mir gibt es ein Däumchen
Stehlampen-Petra am 13.11.2011
Das ist auch ein Stück Weihnachten, dass die Menschen sehr weich werden. Alle Jahre wieder ist man sentimental und irgendwann im Januar geht alles wie gehabt weiter. Wenn man doch nur etwas von der Weihnachts-Wärme retten könnte ... Ein schöner Artikel, liebe Christine, besonders weil du dich noch versöhnen konntest. Ein Stück wirkliches Weihnachten ... LG und einen Daumen Petra
Krimifreundin am 13.11.2011
In früheren Generationen war es so, dass sich Männer als "starker Max" zeigen mussten, weil es von ihnen verlangt wurde, autoritär zu sein und keine Gefühle zu zeigen. Oft steckte hinter der aufoktroyierten Fassade eine ganz andere Persönlichkeit. Bei deinem Opa kam die wohl erst durch die Musik und dann durch fortschreitende Demenz zum Vorschein. Es ist sehr schön, dass du dich mit ihm versöhnen konntest, bevor er starb. In vielen Fällen findet eine Versöhnung nie statt, und es bleibt eine Wunde, die entweder nicht verheilt oder schmerzende Narben hinterlässt. In deinem Fall ist es nun die dankbare Erinnerung, die bleibt. (Alles hat seine Zeit...) LG v Ruth
Christine am 13.11.2011
Danke für den Daumen, Ruth! Es ist schon komisch: mein Opa war kein lieber Schaukelstuhl-Großvater, eher fordernd, oft herrisch und verletzend. Aber immer, wenn er das Lied oder "Ich bete an die Macht der Liebe" geschmettert hat, kam etwas in ihm zum Vorschein, das er vor anderen verborgen hat. Seine wunderschöne Männerchorstimme fehlt mir manchmal. Kurz vor seinem Tod (er starb an Demenz, in häuslicher Umgebung, nachdem wir ihn fünf Jahre gepflegt hatten) kam es zu einer Versöhnung zwischen ihm und mir, und darum behalte ich ihn - auch mit diesem Lied - in liebevoller Erinnerung.
Krimifreundin am 13.11.2011
Kurz und knapp: toll! :) Einen anerkennenden Daumen!