Kommentare


Arlequina am 05.01.2012
@Conny19: danke! Gerade komme ich auch von einem ergötzlichen Interview mit einem Reiterhofbesitzer im andalusischen Hinterland zurück, der aus 40 Jahren Erfahrung so herrlich erzählen konnte! Die Crux: ich kriege nur 1 Seite in der Zeitung (immerhin!) und dann heißt es: Stoff komprimieren!
Arlequina am 01.01.2012
@Textdompteuse. noch eine gute Ergänzung zum Artikel. Sensibilität für das Gegenüber ist wirklich gefragt. Gerade Interviewerfahrene und Prominente darf man nicht mit den gewohnten Fragen langweilen. Eines meiner schönsten Intervies aus meiner Sicht war das mit Reinhold Messner, als mir die Frage einfiel, ob er denn auf seinen 8-Tausendern oben Gott begegnet wäre. Ich glaube, das wurde er bis dato noch nicht gefragt.
Textdompteuse am 31.12.2011
Super-Leitfaden - vielen Dank! Zwar habe ich keine praktische Erfahrung als Interviewerin und sehe da auch nichts in naher Zukunft, aber man weiß ja nie. Ein professionelles Interview zu führen habe ich mir aber nie einfach vorgestellt. Das lässt sich mit dem Ausfragen von Lehrern für eine Schülerzeitung nicht vergleichen. Der Fragende muss sich gründlich vorbereiten und darf seinen roten Faden nicht aus den Augen verlieren. Die Befragten haben oft selbst reiche Interviewerfahrung und können deswegen schwerer zu knacken sein. Dazu ist für ein unterhaltsames Interviewergebnis immer wieder auf spezifische Eigenarten des Gegenübers einzugehen wie gern gegebene Antworten, die die eigentlichen Fragen außen vor lassen bis hin zu bereits neurotischen Charakterzügen, die Berücksichtigung finden müssen, soll kein vorzeitiger Abbruch riskiert werden. Sicher stellt sich mit der Zeit Routine bei Befragungen ein, aber stets sitzt jemand anders vor einem, sodass die Situation trotzdem neu ist. LG
Arlequina am 31.12.2011
Tolle Ergänzungen von Euch Beiden! Ich selbst arbeitete uNd arbeite für alle Medien: TV, Radio, Zeitung. Aber Radio ist eigentlich meiner Meinung nach aus der Sicht des Rezipienten am schwierigsten, denn der Hörer hat keine visuelle Unterstützung durch Bild oder Text. Ich habe meist meinen Interviewpartnern vorher einen kleinen Merkzettel gesandt, dass sie eben die Endsilben aussprechen sollten und nicht alles in eine Frage packen, sonst könne sich der Hörer nicht mehr konzentrieren. Zu schriftlichen Fragen vorab oder per email: ehrlich gesagt, es ist bequem, aber ich hasse es. Lieber führe ich das Interview per Telefon. Denn sonst kommen oft furchtbar ellenlange Statements heraus, sehr geschraubt und gestelzt, der Interviewer hat viel zu lange Zeit, sich alles zurecht zu legen, von anderen noch durchlesen zu lassen etc. Wie Ihr sagt, es geht viel Natürlichkeit verloren. Übrigens muss man bei "hohen" Politikern vorher die Fragen einreichen - Unsitte, aber üblich. Ich bin dann aber in Telefoninterviews am Radio denn doch - ist ja live, kann er sich nicht wehren!!- öfters davon abgewichen, besonders zum Nachhaken. Ja, das sind so die Tricks aus der Praxis! Und beim Autorisieren von Interviews lasse ich - unter uns- den Leuten nur ein ganz enges Zeitfenster (Redaktionsschluss), sonst schreiben die gleich wieder, oder Ihr PR-Arbeiter, alles um.
Krimifreundin am 30.12.2011
Sehr gut auf den Punkt gebracht! Ich gehe in letzter Zeit häufig dazu über, längere Interviews per E-Mail zu führen, die Fragen zu schicken und dann die entsprechenden Antworten zu erhalten. Das ist für den Interviewpartner auch sehr angenehm, weil er in Ruhe die Antworten formulieren kann. Für die Tageszeitung führe ich manchmal 3-Fragen-Interviews, die zu einer entsprechenden Reportage oder zu einem Bericht über ein Ereignis gestellt werden. Da ist die Vorbereitung wichtig, um das Essentielle zu treffen. Daumen hoch, liebe Gabriele und LG v Ruth
Grace am 30.12.2011
Geht mir auch so, vor allem am Bildschirm. Wenn ich mir einen Text ausdrucke, stechen sie mir sofort ins Auge.
Arlequina am 30.12.2011
Danke Grace! Die Tippfehler hatte ich beim Lesen nach dem Veröffentlichen auch gesehen und weg"radiert" (warum man die immer erst nachher sieht und nicht beim Schreiben?)
Grace am 30.12.2011
Interviews stelle ich mir sehr schwierig vor. Vor allem das spontane Nachhaken, mir fallen viele Dinge oft erst ein, wenn es zu spät ist. Ein sehr hilfreicher Artikel :-) P.S.: Da sind ein paar witzige Tippfehler im Text. ;-) LG