Kommentare


rainerinnreiter am 01.04.2012
Die ganze Diskussion rund um die Rente ist meiner Ansicht nach ohnehin grundverkehrt. Derzeit funktioniert die Rente so: Der Staat bestimmt, ab wann man in Rente gehen darf, und dann wird dem Pensionisten "seine" Rente durch Zwangsabgaben finanziert. Weil: Was er in die Pensionsvorsorge einbezahlen musste (natürlich zwangsweise), haben eben jene weisen Politiker bereits längst verschleudert. Tatsächlich müsste es doch so sein, dass jeder in Rente gehen sollte, wann er es sich leisten kann. Aber in unserer Rundumversorgungsanstalt ist eine solche Vorstellung natürlich ganz furchtbar menschenverachtend - schließlich haben wir ja Anrecht auf das Vermögen anderer Menschen ...
KreativeSchreibfee am 21.02.2012
Danke für eure Kommentare und Meinungen. Wie Androz schon bemerkt hat, lässt sich über dieses Thema viel schreiben aber am Ende bringt es leider nicht viel. Fakt ist, dass zunächst die Bedingungen geschaffen werden müssten, bevor darüber spekuliert wird, wie lange die Menschen arbeiten gehen sollen. Es mangelt doch schon daran, genügend Arbeitsplätze zu schaffen. Ältere Menschen haben es zudem ohnehin schwerer, wieder im Berufsleben Fuß zu fassen. @Efes, leider werden wir "Normalsterblichen" nicht mit so großzügigen Summen bedacht. Weder für 2 Jahre Arbeit, noch für 50 und daran wird sich auch so schnell nichts ändern, weil die Damen und Herren Politiker niemals freiwillig auf ihre hohen Gehälter und Sonderprämien, Zuschüsse und finanziellen Vergünstigungen verzichten müssen. Dafür gehen sie aber auch gerne noch mit 80 "wackeln", Reisen inklusive und Urlaub auf Kosten der Steuerzahler oder was auch immer hier und da, dann und wann mal wieder ans Licht kommen wird, wenn die Zeit reif dafür ist . @Hanna, kein Grund sich zu entschuldigen, immer heraus mit der Sprache und Luft ablassen : ) Recht hast du doch mit deiner Meinung. LG Kerstin
Efes am 21.02.2012
Natürlich auf Deutschland übertragen, wo die Diskussion um ein immer höher werdendee Renteneintrittsalter ja auch ständig geführt wird.
Efes am 21.02.2012
Naja, wenn man einem gewissen Herrn Wulff für knapp zwei Jahre Arbeit, mit 52 eine lebenslange Rente (pardon, "Ehrensold") von 200.000 Euro (!!) gewährt, kann man schon mal darüber nachdenken den einfachen Pöbel bis 75 arbeiten zu lassen … LG Efes
Stehlampen-Petra am 12.02.2012
Ich denke, wer arbeiten möchte sollte nicht in Rente geschickt wenn er noch fit ist . Ich fürchte, dass es genug Leute gibt, die arbeiten müssen bis sie umfallen, weil sie nur wenig verdient haben. Auffallend ist es, dass oft Berufsgruppen betroffen sind, in denen viel Arbeit für wenig Geld erbracht werden muss. Wer in jungen Jahren nix zurücklegen kann hat die A-Karte wenn er nicht viel verdient. Es ist auch keine Lösung, dass alle nur noch die "sauberen" Jobs machen möchten. Leute in sozialen Bereichen und der Deinsleistung werden auch gebraucht und arbeiten oft zu fast sklavenhaften Bedingungen.
KreativeSchreibfee am 12.02.2012
Teil 2 Wir sprechen heute schon von Altersarmut. Nun sollen die Menschen auch noch bis weit über 60 oder gar 70 arbeiten, wohl wissend, dass sie später, sofern sie das Rentenalter überhaupt erreichen, mit einer mickrigen Rente abgespeist werden. Viele Menschen, die heute arbeiten, können nicht einmal ihren wohlverdienten Jahresurlaub in Anspruch nehmen, weil sie keine kleinen Kinder mehr haben oder überhaupt keine Kinder und somit das Nachsehen haben und den Arbeitnehmern den Vortritt geben müssen, die mit Kindern gesegnet sind. Eine doppelte Bestrafung für all jene, die einen Kinderwunsch hegen, der sich niemals erfüllen wird. Wer arbeitet, sollte auch Urlaub beanspruchen können, wenn ihm danach ist. Es sind so viele Aspekte, die bei den Überlegungen, ab wann die Menschen in Rente gehen sollen, gar nicht bedacht werden. Wie heißt es doch so schön, nur wer Pausen hat, sich vom Arbeitsstress erholen kann, wird auch kraftvoll und mit Freude seine Arbeit erledigen und der schafft dann auch gern bis weit über 70. Wer will und kann, der sollte arbeiten dürfen, bis er alt und grau ist. Wer nicht kann und früher in Rente gehen möchte, der sollte dies ebenfalls tun dürfen können, ohne dafür mit einer geringeren Rente „bestraft“ zu werden. So jedenfalls sehe ich es. LG Kerstin
KreativeSchreibfee am 12.02.2012
Ich freue mich über die große Diskussionsfreude zu diesem Thema und muss meine Antwort zunächst einmal teilen, da sie das Zeichen-Limit übersteigt : ) Teil 1. @Textdompteuse, du sprichst hier genau den Punkt an, der bei all diesen Überlegungen, ob Rente mit 67, 72 oder Rente mit 75, oft nicht mit bedacht wird. Es ist wohl nicht zu bestreiten, dass es Menschen gibt, die in ihrer Arbeit aufgehen, diese mit Freuden machen, die nicht gewillt sind, in den Ruhestand zu treten, weil es für sie an der Zeit dafür ist. Wenn diese Menschen körperlich und geistig - gesundheitlich - in der Lage sind, ihren Beruf weit aus länger auszuüben, dann sollten sie natürlich die Möglichkeit bekommen, dies zu tun. Ebenso sollten jedoch all jene Menschen, die sich nicht mehr fit fühlen, die ihr Leben lang gearbeitet haben und die einfach ausgelaugt und kaputt sind, die Chance haben früher in Rente zu gehen, um ihren Lebensabend genießen zu können, anstatt den Zwang zu unterliegen, ackern zu müssen, bis sie tot umfallen. @Alice_Alphabet, deine Argumentation gefällt mir ebenso. Es sind tatsächlich auch die unterschiedlichsten Berufsgruppen ins Auge zu fassen, wenn über das Renteneintrittsalter diskutiert wird. Denn der ausgeübte Beruf ist wohl entscheidend, ob ein Mensch in der Lage ist, in diesem bis zum 67. oder 75. Lebensalter zu arbeiten. Der gesundheitliche Aspekt spielt gleichwohl eine bedeutsame Rolle. Ebenso bin ich der Meinung, dass die Leute, die gearbeitet haben und dies nicht zu wenig, den Anspruch haben, ihre volle Rente zu erhalten, auch wenn sie früher als gesetzlich vorgeschrieben, in den Ruhestand gehen wollen. Es sollte niemals vergessen werden, dass jeder Mensch, der arbeitet genug in die Kassen einzahlt und ebenso später daraus schöpfen dürfen sollte. @Androz, danke fürs Foto und deinen ebenfalls interessanten Beitrag zum Thema. @Angela, danke fürs Verlinken :)
Androz am 12.02.2012
"Rente mit 75" ist eine unzulässige verkürzung des Sachverhalts. Im Kindergarten englisch und chinesisch lernen, die Hauptschule mit dem Abitur abschließen, den Bachelor machen und nach 30 Jahren Berufserfahrung ins Arbeitsleben eintreten. Zwischen Praktikum und Ehrenamt Ich-AG und 1€-Job. Eventuel noch ein bis zwei Baby-Jahre. (Drei und mehr sind nach der Abschaffung des Muttersau-Ordens asozial.) Dazu humane Kampfeinstze zum Erwerb sozialer Kompetenzen. So lernt man die Zeit für die Enkel zu planen, die man für die Kinder nicht hatte. Rente ab 75 aber bis 85 arbeiten und bis 95 Steuernzahlen. Und wenn wir mit 55 sterben, dann haben wir auch eine Chance auf dem Weltmarkt.
Textdompteuse am 12.02.2012
Hier sollte deutlich nach Berufsgruppen differenziert werden. Ich selbst kann mir durchaus vorstellen, bis 80 zu arbeiten, wenn wohl auch nicht Vollzeit. Die Rente muss flexibler werden. Nicht jeder möchte "pünktlich" mit 65 in Rente gehen. Es soll Leute geben, die gern arbeiten und ihren Beruf so lieben, dass sie ihn gern länger ausüben. Ein früherer Arzt von mir musste mit 68 Jahren seine Kassenzulassung zurückgeben aufgrund gesetzlicher Bestimmungen. Er ging ganz in seinem Beruf auf, danach ist er im Zeitraffer gealtert. Als ich ihn ein paar Jahre später wiedertraf, war ich schockiert. Wer jedoch um 65 J. in Rente möchte, sollte dies tun können, sich aber auf eine niedrige Rente einstellen. Leider ist es ja so, dass das bisherige und weiter so praktizierte Rentensystem wegen der demographischen Fakten nicht wie bisher weiterlaufen kann. Es hätten viel früher Gegenmaßnahmen ergriffen werden sollen, aber offenbar waren Wahlergebnisse wichtiger. Eine Situation wie heute noch, wo viele Rentner einen finanziell recht komfortablen Lebensabend verbringen können (längst nicht alle müssen ja ständig knappsen), wird wohl nicht aufrechterhalten werden können ohne private Vorsorge. Hier ist eine Schieflage entstanden. Es ist zwar enttäuschend, dass wir nachfolgenden Generationen dies zwar noch mit unseren Beiträgen finanzieren müssen, aber nicht mehr selbst erleben dürfen. Aber es ist wohl besser, sich langsam mit dieser Tatsache zu arrangieren. Lieber arbeite ich länger, als mir nach beispielsweise 20 Jahren Rentenbezug vorrechnen zu lassen, nun sei es genug und ich hätte abzutreten. Klingt jetzt utopisch, ich weiß, aber ich "habe schon Pferde kotzen sehen". Was ich bei Diskussionen um die Rentenfragen vermisse, ist die immaterielle Vorsorge, die in ihrer Konsequenz zur indirekten materiellen Altersvorsorge wird. Wer kann bzw. über eine gewisse Grundgesundheit verfügt, ist wirklich gut beraten, sich diese zu erhalten. Auch höheres Alter muss nicht automatisch Siechtum bedeuten. Wer lange körperlich fit bleibt, kann besser Einfluss auf sein Leben im Alter nehmen und wird - meine Theorie - auch geistig länger fit sein.
Alice_Alphabet am 12.02.2012
Da geht's uns wieder einmal gut in Österreich. Wir sollen nur bis 72 arbeiten. :-( Wobei das in meinem Job, der drinnen, warm und trocken sowie wenig körperlich beanspruchend ist, wahrscheinlich geht. Voraussichtlich, man packt's noch von der Konzentration und geistigen Beweglichkeit her. Und vorausgesetzt, jemand beschäftigt einen so lange. Aber wie das KellnerInnen, MaurerInnen und Co. schaffen sollen, ist mir nicht klar.
ultimapalabra am 12.02.2012
Mein Daumen für diesen Artikel! Und danke fürs Verlinken! Diesen Artikel werde ich auch gleich auf meinen Seiten empfehlen! Grüße, Angela