Was ist Parkour?

Freerunning, Le Parkour

David Belle und die ersten Traceure aus Frankreich nannten sich seit Anfang der 80er Jahre  "Yamakasi", was aus einer afrikanischen Sprache kommt und "starker Geist, starker Körper" bedeutet. Das spiegelt ihre Attitüde wieder.
Selbstverständlich hat ihre Kunstart Aufsehen erregt, da die Traceure stets in der Öffentlichkeit trainierten. Mit der Zeit kamen neugierige Journalisten auf die Yamakasi zu (und nicht umgekehrt) und haben gemeinsam Dokumentationen und einen Spielfilm über die Kunstart gedreht.
Durch "Jump Britain", "Yamakasi, die Samurai der Moderne" und "Jump London" wurde Parkour außerhalb von Frankreich verbreitet.
Hierbei wurde nicht nur der Begriff "Le Parkour" sondern auch ein weiterer Begriff, Freerunning, eingeführt.
Die französische und britische Kultur benutzen die Begriffe Parkour und Freerunning synonym, während im Rest der Welt öfters genauer unterschieden wird.
Einige Traceure trainieren hauptsächlich Bewegungen und Muskelgruppen mit der Absicht, Hindernisse effizient zu überwinden. Es gilt der Maßstab, dass alles trainiert wird, was einer Flucht dienlich ist.
David Belle hat diesen Begriff getauft; Er kommt aus dem französischen Wort "Parcours" und bedeutet etwas wie "Strecke", "Hindernislauf" oder "Rennstrecke".  
Sebastian Foucan nannte die Kunstart auch sehr gerne "Freerunning", wobei er weniger Wert auf Effizienz legte als auf die freie Bewegung, die sich an gar keine Vorgaben halten muss. Salti, Drehungen und Kunststücke gehören eher zu Freerunning.

Sicherheit - Unfälle - Selbstverantwortung

Vielen Menschen erscheint Parkour sehr gefährlich, da es sich hierbei um scheinbar gewagte Sprünge handelt.
Die häufigste Erklärung, warum Menschen kein Parkour anfangen ist die Unsicherheit, zu scheitern und sich zu verletzen.
Erfreulicherweise verletzen sich sehr wenige Menschen beim Parkour. Die meisten Traceure haben sich keine ernsthaften Verletzungen zugezogen und kennen auch wenige Leute, die sich ernsthaft verletzt haben.
Am häufigsten passieren kleine Schrammen und Kratzer oder ungewollte Stöße am Schienbein oder Knie.
Die meisten Verletzungen passieren bei Unkonzentriertheit, Gruppendruck und Muskelschwäche.
Das Risiko ist stets gegeben. Es spricht sich ein Leitsatz herum: "Parkour ist so gefährlich, wie jeder es sich macht."
Jeder Mensch wird die eigenen Grenzen nach wenigen Trainingseinheiten herausgefunden haben, die stets nach körperlicher Verfassung, dem Wetter und geistiger Verfassung variieren.
Der Traceur wird mit einer gewissen Selbstverantwortung konfrontiert und lernt, damit umzugehen.

Geschichte - Wie wurde David Belle inspiriert?

David Belles Vater, Raymond Belle, war Soldat im Indochinakrieg 1954. Dort hat er von Georges Hébert natürliche Fortbewegung "Méthode Naturelle" erlernt. "Méthode Naturelle" ist die erste europäische Bewegungsform, die zu Parkour führte - wiederum inspiriert durch afrikanische Völker, deren enormes Ausmaß an Fortbewegung und Klettern vollkommen natürlich ist.
Bei der Méthode Naturelle geht es entsprechend dem Grundgedanken beim Parkour darum, das Überleben in Gefahrensituationen zu meistern. Hierfür werden laufen, das überwinden von Hindernissen, schwimmen, kämpfen und alles trainiert, was zur natürlichen Flucht dient. Parkour hat diesen Spirit geerbt.
Raymond Belle, Davids Vater also, hat im Indochinakrieg 1954 die Méthode Naturelle erlernt und gab sie seinem Sohn, David Belle weiter.
David und seine Freunde begannen schon in der Kindheit in Lisses, Parkour zu machen.

Freerun

Grundlagen - Wer Parkour anfangen möchte

Wer Parkour anfangen möchte, der kann das!
Es bedarf keiner Voraussetzungen, weder ein gewisses Alter noch eine bestimmte Ausrüstung.
Eine bequeme Jogginghose und ein paar Sportschuhe sind empfehlenswert.
Wer nicht weiß, wie man Anfangen kann; Das beste ist es, sich einfach mal in der Gegend oder in der Stadt umzuschauen nach ungefährlichen Hindernissen z. B. Bänken, stabilen Zäunen, oder Geländern, Bäumen. Alles ist möglich.
Parkour ist ganz legal - vorausgesetzt es wird nichts zerstört oder ein Privatgrundstück betreten. Es gibt genug andere tolle Plätze, wenn man sich nur umschaut. Respektiert die Umwelt, damit meine ich sowohl die Menschen, die euch ansprechen, als auch die Hindernisse, sodass auch diese so unbeschadet wie ihr selbst bleiben ;)
Wenn ihr ein Hindernis gefunden habt und euch zutraut, es überwinden zu können, dann macht es einfach! Schaut euch keine Techniken im Internet an sondern bewegt euch einfach.
Entdeckt, wie ihr euch gerne bewegt.
Ihr könnt ein Hindernis eventuell auf mehr als einem Weg überwinden. Probiert doch, ein einfaches Hindernis auf unterschiedlichen Wegen zu überwinden, sicher findet ihr ein paar, nachdem ihr euch mit eurem Körper auseinander gesetzt habt!
Ihr könnt durch die Gegend ziehen und es euch überlegen, wo ihr Hindernisse überwindet. Andererseits empfiehlt es sich gerade für Anfänger, auch ungekehrter Weise an einem Platz für ein Weilchen zu bleiben und es euch zu überlegen, wie ihr neue Wege und andere Techniken an einem Ort entdecken könnt.
Es kann hilfreich sein, in Kontakt zu treten mit lokalen Traceuren über Foren oder öffentliche Treffen, z. B. in Norddeutschland über http://www.parkour-team.de/, woanders einfach mal googlen.
Facebookgruppen sind meist sehr offen für Neulinge und hilfsbereit, eventuell findet sich eine eigene Parkourgruppe in eurer Stadt.
Nichts desto trotz kann es eine schöne Erfahrung sein, einfach mal selbst auf eigene Faust rauszugehen, solange ihr aufpaßt.

Tracers Blackbook
Traceurs Blackbook

Traceurs Blackbook

Philosophie - Stark sein, um nützlich zu sein

Parkour ist aus gutem Grund nicht mit Sport vergleichbar.
Der Unterschied zwischen Sportarten, deren Bewegungen ähnlich von Parkour sind, z. B. Klettern, Parcouring oder Akrobatik, ist unter anderen der Bewegungsgrund.
Jeder Traceur bewegt sich ausschließlich für sich selbst für das eigene körperliche und geistige Wohl. Es gibt keine Wettkämpfe, da diese sehr gefährlich sein können und nicht den Spirit wiedergeben.
Traceure helfen anderen Menschen. Es gibt Parkourtreffen in einigen Ländern, auf denen sich Traceure nicht nur bewegen, sondern es sich gemeinsam  zur Aufgabe gemacht haben, anderen Menschen zu helfen. Die meisten Traceure unterstützen auch sehr gerne Neulinge, da sie hilfsbereit und verantwortlich sind nach David Belles Motto "Stark sein, um nützlich zu sein".

Informationen rund um Parkour kosten nichts, genau so wie die meisten Workshops, öffentliche Trainings und private Trainingssessions kostenlos sind.

 


Informationen rund um Parkour kosten nichts, genau so wie die meisten Workshops, öffentliche Trainings und private Trainingssessions kostenlos sind.

Hindernisse überwinden - Die Kunst dabei

Der Bewegungsgrund vieler Traceure ist die freie Entfaltung und die Liebe zur Bewegung.
Es ist ein großartiges Gefühl für Traceure, sich nach und nach von physikalischen Grenzen zu befreien.
Parkour ist eine sehr herausfordernde Kunst. Jeder Traceur möchte sich verbessern und stets neue Hindernisse überwinden, die zuvor noch zu schwierig waren.
Wenn er vor der Herausforderung, dem Hindernis steht, dann wird alles Erlernte eingesetzt, um es erfolgreich zu meistern. Das kann einerseits körperlich, vor allem jedoch auch geistig sehr anstrengend sein. Das Sprengen der Grenzen ist ein riesiges Erfolgserlebnis.
Traceure übertragen die Kunst ins alltägliche Leben; Parkour ist für einige wie ein Spiegel und Hindernisse nehmen eine metaphorische Rolle an und bedeuten Herausforderungen im Leben, die erfolgreich überwunden werden.
Daraus resultieren eine Steigerung des Selbstbewusstseins und eine Verstärkung des Glaubens an sich selbst für viele.

Weiterführende Links

Ausführliche Erklärung
Hier ist eine wirklich ausführliche Erklärung (nicht meine eigene) und ich kann sie euch einfach nur weiterempfehlen, wenn ihr Interessiert seid und die Zeit habt.

Parkour Generations
Sehr viel Wissen von Londoner und Internationalen Traceuren.

Deutsches Parkourforum

Weitere Parkour Community + Forum, Artikel

Parkourcommunity Östereich

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