Schopftintling (Coprinus atramentarius)

Im jungen Stadium ist der Schopftintling ein ausgezeichneter Speisepilz. Man muss sich mit der Ernte allerdings etwas beeilen, denn innerhalb kürzester Zeit löst sich der erwachsene Pilz sprichwörtlich in Nichts auf, denn der glockenförmige, schuppige Hut beginnt recht rasch sich aufzurollen und in eine schwarze, an Tinte erinnernde Flüssigkeit zu zerfließen. Anzutreffen ist der Schopftintling sogar in Gärten, an Wegrändern und auf Wiesen oder in Wäldern. Meist tritt er in größeren Gruppen auf. Solange die Lamellen weiß sind, kann der Pilz geerntet werden, sobald die Lamellen beginnen eine rosa Färbung anzunehmen, setzt der Zerfallsprozess ein. In Verbindung mit Alkohol kann der Genuss von Tintlingen zu Vergiftungserscheinungen führen.

Bildquelle: Eva Kaliwoda / pixelio.de

Herbst- oder Totentrompete

HerbsttrompeteSelbst wenn es gelingt die gut getarnte Herbsttrompete (Craterellus cornucopioides), oder Totentrompete zu finden, gehört wohl etwas Überwindung dazu diesen schwarzen Pilz mit in die Küche zu nehmen. Dabei gelten Herbsttrompeten, sowohl getrocknet und zu einem Würzpulver gemahlen, sowie als Gemüse zubereitet, als Delikatesse. Die Fruchtkörper wachsen trichterförmig. Die Trichter können einen Durchmesser von bis zu 10 cm erreichen und sind gänzlich glatt. Das Fleisch ist sehr dünn, ohne besonderen Geruch. Im feuchten Zustand ist der Pilz fast schwarze, wird es trockener im Wald, trocknet auch der Pilz und wird gräulich. Herbsttrompeten wachsen in Laubwäldern auf Kalkböden. Im Herbst hat man besonders unter Buchen gute Chancen diesen Pilz zu finden.

Bildquelle: Daniela Roth / pixelio.de

Judasohr (Holunderschwamm)

Bei dem Judasohr (Auricularia auricila-judae), aus der Familie der Gallertpilze, der als Parasit auf Baumstämmen und Ästen wächst, würde man auf den ersten Blick auch nicht an einen Speisepilz denken. Dabei werden dem Judasohr sogar Heilwirkungen nachgesagt und in der chinesischen Medizin findet der auch als Mu-Err-Pilz oder chinesische Morchel bekannte Pilz schon lange Anwendung. Der Fruchtkörper bildet dünnfleischige, gallertartige und biegsame Muscheln, deren Form an Ohren erinnert. Die Farben schwanken zwischen braunen und rötlichen Tönen oder einem violettem Grau. Trockene Witterung kann dem Judasohr nichts anhaben, die Fruchtkörper trocknen einfach ein um sich bei Feuchtigkeit wieder auszudehnen. Auch Kälte und Frost schaden dem Pilz nicht. Das Judasohr kann man auch im Winter finden, am liebsten wächst es an Stämmen des schwarzen Holunders.

Hexenröhrling - ... ein Verwandter des Steinpilzes

Die Hexenröhrlinge sind zwar mit dem bekannten Steinpilz verwandt, aber wer würde schon bei einem Pilz, dessen Röhren an der Unterseite rot sind, und dessen Fleisch an Schnittstellen sofort blau anläuft, an einen wohlschmeckenden Speisepilz glauben? In Europa sind Hexenröhrlinge vom Tiefland bis ins Gebirge recht weit verbreitet. Der Netzstielige Hexenröhrling (Boletus luridus) bevorzugt Laubwälder auf Kalkböden, seinen Verwandten, den Flockenstieligen Hexenröhrling (Boletus erythropus) trifft man bevorzugt auf sauren Böden in Nadelwäldern.

Gemeinsam ist den beiden Arten ein bauchig-knolliger Stiel, der – je nach Art - auf gelblichem Grund entweder eine netzartige rote Zeichnung hat, oder mit schuppigen roten Flocken besetzt ist. Der braune bis ledergelbe  Hut kann bis zu 25 cm Durchmesser erreichen und ist polsterförmig, mit gelben bis olivgrünen Röhren, deren Poren im Alter rot sind. Der Netzstielige Hexenröhrling enthält thermolabile Gifte, die erst beim Kochen zerstört werden. Alkohol sollte man zu einem Gericht aus Hexenröhrlingen nicht trinken. Außerdem besitzt der Hexenröhrling einen gefährlichen Doppelgänger: den giftigen Satansröhrling.

Bildquelle: Meinhard Siegmund / pixelio.de

Krause Glucke

Die Krause Glucke (Sparassis crispa) erinnert eher an einen Badeschwamm als an einen Speisepilz. In der Tat ist sie auch recht schwer zuzubereiten, da in ihrem wirren Geflecht auch Fremdkörper, Grashalme und Kleinlebewesen eingeschlossen sein können. Am Besten schneidet man die Krause Glucke in Scheiben und reinigt diese einzeln. Der Pilz kann im Alter einen Durchmesser von 40 cm erreichen. Die Krause Glucke ist ein Wurzelparasit und Stammfäuleerreger der Kiefer und kann erhebliche Schäden in Kiefernwäldern anrichten. Das Fleisch ist wachsartig und schmeckt nussartig. Bildquelle: Uschi Dreiucker / pixelio.de

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