Pollen als Bienenfutter

Immer wieder streichen die Bienen mit den Beinen über ihren pelzigen Körper, dabei wird der Blütenstaub zusammen geschoben und in Pollenkügelchen an den Beinen gesammelt. Pollen und Nektar werden so zeitgleich zurück in den Bienenstock transportiert und dort von den Bienen getrennt weiterverarbeitet. Ein einzelnes Bienenvolk benötigt ca 30 bis 50 kg Blütenpollen pro Jahr.

Jede Pflanze ist anhand ihrer Pollenform eindeutig zu bestimmen, und dies ist auch im Honig nachweisbar. Auch eine Herkunftsbestimmung des Honigs wird dadurch möglich. Daher ist es Imkern auch nicht erlaubt dem Honig ausländische Pollen zuzusetzen oder die Bienen mit fremdem Pollen zu füttern. Außerdem würde hierbei die Gefahr der Übertragung von Seuchen bestehen. Es gibt auch Pollenarten, die für die Bienen gefährlich sind, wie zum Beispiel der Pollenstaub von Nadelgehölzen, der vermindernd auf die Lebenszeit der Bienen wirken kann. Aber auch durch Pflanzenschutzmittel die an Pollen haften besteht eine Gefahr für Bienen. Umweltgifte können auf diesem Weg auch den Weg in unsere Nahrungskette finden. Für Bienen besonders wertvoller Pollen stammt von Obstbäumen, Mohn, Klee und Weiden.

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Ernte von Pollen durch den Imker

Die Gewinnung von Pollen durch den Imker erfolgt meist über spezielle Gitter im Einflugbereich, an denen die Bienen den Pollen abstreifen. Pollen ist zudem ein verderbliches Produkt, das sofort nach der Ernte entweder getrocknet oder tiefgekühlt werden muss. Pollen kann auch durch das Einrühren in Honig haltbar gemacht werden.

Der Nutzen von Pollen für uns Menschen

Das Kraftfutter für den jungen Bienennachwuchs hat auch für uns Menschen einiges zu bieten. Da die heutige Ernährung oft einen Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen nach sich zieht, ist Pollen ein ideales Nahrungsergänzungsmittel.  

Inhaltsstoffe von Pollen

  • bis zu 35 % aus Eiweißstoffen, wobei darin alle für uns essentiellen Aminosäuren enthalten sind,
  • Fettsäuren, die meisten mehrfach ungesättigt
  • zwischen 5 und 48 % Kohlenhydraten
  • Mineralstoffe: Kalium, Phosphor, Magnesium, Eisen, Calzium, Silicium, Mangan,
  • Schwefel, Chlor, Kupfer
  • Vitamine: vor allem A, B2 und C
  • Enzyme
  • antibiotisch wirkende Stoffe

 

Es wird empfohlen täglich 2 Esslöffel Pollen zu essen. Getrockneter Pollen wird am besten in Flüssigkeit eingeweicht um die Nährstoffe optimal verfügbar zu machen. Man kann Pollen auch einfach ins Müsli einrühren oder in Honig mischen. Vorsicht ist bei Pollenallergie und Heuschnupfen geboten. Hier empfiehlt sich erst einmal ein vorsichtiger Test. Es wurden aber auch Fälle berichtet, bei denen es durch den Genuss von Pollen aus der Region zu einer Desensibilisierung kam und die Allergie dadurch gemildert wurde. Der Kontakt der Pollen über die Schleimhäute soll dabei zu einem langsamen Gewöhnungseffekt führen können.

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