Sobald Computermusiker einige Songs oder elektronische Tracks produziert haben und sich dafür entscheiden, diese musikalischen Werke selbst zu vertreiben, können ihre Tonträger in einem Presswerk herstellen lassen. Hier bekommen Sie als Musiker, je nach Wunsch, Ihre eigenen CDs ab einer Auflage von zumeist 500 Stück. Für interessierte Computermusiker, die eigene CDs herstellen lassen möchten, zeigt dieser Blogbeitrag die grundlegenden Arbeitsschritte von Presswerken auf.

CD Herstellung – für hohe Auflagen

Presswerke, die entweder unabhängig agieren oder auch einem Medienkonzern angehören, produzieren Tonträger in Massen, was mit dem Spritzgussverfahren geschieht. Damit Discs vervielfältigt werden können, muss zunächst erst ein Glasmaster erzeugt werden, deren Grundlage wiederum das Premaster ist. Und dieses Premaster wird im Tonstudio während des Masterings produziert.

Glasmaster erzeugen für die CD Vervielfältigung

Sobald das Presswerk ein Premaster vorliegen hat, kann ein Glasmaster erzeugt werden, was folgendermaßen abläuft: Auf eine photoresistente Schicht, die auf einer Glasscheibe haftet, werden Daten übertragen, die zuvor mittels eines Lasers vom Premaster ausgelesen wurden. Somit beinhaltet ein Glasmaster exakt die gleichen Daten wie auch das Premaster.

 

In der Galvanik Stamper herstellen

 

Im Anschluss werden durch chemische Prozesse sogenannte Stamper oder auch Matrizen hergestellt. Dabei weisen diese entsprechenden Stamper jedoch ein Negativabbild der Daten des Glasmasters auf, was aber auch logisch ist, denn diese Stamper dienen quasi als Backform für die unmittelbare Massenproduktion. Entsprechend kann im Presswerk nun die Replikation der CDs beginnen – die Stamper werden in die Spritzgussmaschinen eingebaut.

Die CD Herstellung im Presswerk beginnt

Ist die jeweilige Matrize in die Spritzgussmaschine eingebaut worden, wird erhitztes und demnach flüssiges Polycarbonat in eine Vorrichtung gepresst, auf deren anderen Seite sich der Stamper befindet. Eine Mechanik ist anschließend dafür zuständig, jenes Polycarbonat unter hohem Druck gegen den Stamper zu pressen. Als Ergebnis liegt nun eine durchsichtige Kunststoffscheibe vor, welche zwar bereits die zu vervielfältigenden Daten enthält, jedoch vom Laser eines CD-Players erst lesbar ist, sobald eine Aluminiumschicht aufgetragen wurde – dies nennt man auch sputtern und erfolgt ebenso mit der Spritzgussmaschine. Im letzten Schritt kommt es noch zum Auftragen einer Schutzschicht aus Lack. Der Prozess ist beendet, wenn die nachfolgende UV-Trocknung stattgefunden hat.

In Presswerken sind Druckereien integriert

Selbstverständlich ist eine CD optisch viel ansprechender, wenn sie einen Aufdruck besitzt. Presswerke haben in der Regel eine Druckerei integriert, welche in der Lage ist, Discs zu bedrucken. Die CDs werden dann, je nach Kundenwunsch, mit dem Offsetdruck oder dem Siebdruck optisch aufgewertet. Auch kann der Kunde entscheiden, ob für sein Motiv Sonderfarben zum Einsatz kommen. Fotografische Cover werden jedoch hauptsächlich mit den Druckfarben Yellow, Magenta, Cyan und Schwarz (YMCK) bedruckt. Eventuell kommt dann noch eine Lackschicht hinzu, die für mehr Schutz sorgt. Getrocknet werden die Farben sowie der Lack mit Hilfe von UV-Licht. Nach dem Bedrucken werden die CDs dann noch verpackt – entweder maschinell oder je nach Verpackungsart auch per Hand.

CD Duplikation als Alternative zu Presswerken

Eine Alternative zur Massenproduktion in einem Presswerk ist das Nutzen von Kopierservices. Hier werden keine tatsächlichen Audio-CDs hergestellt, sondern es wird eine CD-R (sie entspricht dem Premaster) in bestimmten Mengen kopiert – man spricht dann von Duplikation und nicht von Replikation. Für Kleinauflagen und für Demo-Zwecke ist die Duplikation ganz klar eine günstigere Alternative.

write-x, am 20.02.2013
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