12 von 15 Puppen fielen im Test durch

Ökotest hat 2007 einen zweiten Puppentest durchgeführt (Ausgabe 12/2007). Der erste Test fand 2004 statt, hier fielen die meisten Modelle vor allem durch giftige Weichmacher im Puppenkörper auf. 2007 erhielten 12 von 15 getesteten Puppen die Note mangelhaft oder ungenügend. Es bleiben also nur drei übrig, die mit der Note befriedigend oder ausreichend auch nur bedingt empfehlenswert sind.

Puppen sollten nicht nur naturgetreu und niedlich aussehen, sondern auch schadstofffrei sein. Besonders kleine Kinder schmusen mit der Puppe, sie nehmen sie mit ins Bett und stecken Hände und Füße in den Mund. Auch die Kleidung der Puppen sollte sich durch einen niedrigen Schadstoffgehalt auszeichnen. Doch die Realität sieht anders aus, denn das beliebteste Spielzeug von Mädchen ist leider oft alles andere als harmlos.

Was genau fanden die Tester?

Weichmacher sind in den meisten Plastikteilen zu finden, wenn die Hersteller auch den Gehalt deutlich gesenkt haben. Nur bei der Puppe" Marie im Felix Outfit" ist der Gehalt an gefährlichen Weichmachern immer noch viel zu hoch. Diese Puppe ist eigentlich in Deutschland nicht verkehrsfähig. Einige Hersteller setzen anstelle der beanstandeten Weichmacher (Phtalathen) neue Ersatzprodukte ein. Die so genannten DINCH sind ebenfalls Weichmacher, die allerdings bisher nicht ausreichend in Langzeitstudien getestet wurden. Somit haben die Hersteller zwar die beanstandeten Weichmacher aus ihren Rezepturen entfernt, diese jedoch durch neue, möglicherweise ebenfalls giftige Stoffe, ersetzt.

Stark erhöhte Werte des giftigen Stoffes Dibutylzinn wurden in der Bekleidung folgender Puppen gefunden: Tiny Teardrop, Käthe Kruse Plancherle.

Giftiges Cadmium wurde in der Stoffpuppe Love & Kisses gefunden.

Ebenfalls sehr bedenklich waren die Giftstoffe, die in der beliebten Prinzessin Lillifee gefunden wurden, diese Puppe steht besonders bei kleinen Mädchen derzeit hoch im Kurs.

Die beliebteste Puppe: Götz Baby Pure aus Bio-Textilien ohne Azo und Phtalate

Sigikid und Nanchen Natur sind empfehlenswert

Fazit: Auch wenn der Puppentest von Ökotest schon ein paar Jahre zurück liegt, sind die Ergebnisse immer noch aufschlussreich. Die Hersteller ersetzen beanstandete Chemikalien durch neue. Wer sicher gehen möchte, sollte nur schadstoffgeprüfte Puppen für Babys und Kleinkinder kaufen, die ein europäisches Sicherheitssiegel tragen. Dann allerdings ist nur garantiert, dass die Höchstwerte nicht überschritten wurden. Eine Alternative sind die Puppen von Sigikid und Nanchen Natur. Die Puppe von Nachen Natur war der Testsieger 2007, die Puppen von Sigikid wurden in einem Spielzeugtest aus dem Jahre 2010 gut bewertet. Neuer ist die Götz Baby Pure, eine Schmusepuppe, die laut Hersteller aus Bio-Textilien besteht und frei ist von Azo Farbstoffen und Phtalaten.

Testsieger 2010: SIGIKID Schmusepuppe
Testsieger: Nanchen Natur Puppe aus Ökobaumwolle

Sicherheitsmängel bei Haaren und Kleinteilen

Aber nicht nur Giftstoffe fanden die Tester, auch gefährliche Kleinteile und Sicherheitsmängel wurden festgestellt. So lassen sich beispielsweise bei der Weichpuppe Lotta die Haare herausziehen, dadurch entsteht eine Erstickungsgefahr. Der Hersteller empfiehlt diese Puppe ab einem Alter von 1,5 Jahren, in diesem Alter ist sie auf keinen Fall empfehlenswert! Auch die Kuschelpuppe Leonora ist bedenklich, sie hat ein Halstuch, das nicht der zulässigen Norm entspricht und verschluckt werden kann. Die Prinzessin Lillifee Puppe in der Größe 50 cm hat viele Kleinteile, die ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen.

 

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