Pferd

Warum Reitstiefel kaufen?

Warum soll man überhaupt Reistiefel kaufen? Kann man nicht auch in Turnschuhen reiten? Dazu ist zu sagen: Ja und nein. Natürlich kann man auch in Turnschuhen reiten. Wie komfortabel das ist, hängt aber einerseits von der Reitweise und dem Sattel ab und andererseits davon, was man sonst noch trägt. Was auf einem Westernsattel noch einigermaßen bequem sein mag, bringt auf einem normalen "englischen Sattel" Probleme mit sich: Wenn Sie keine Stiefel tragen, scheuern die Steigbügelriemen oft an den Innenseiten der Knöchel. 

Wenn Sie dann auch noch Jeans oder eine andere weite Hose tragen, schieben sich die Hosenbeine gern nach oben und bilden Falten: Eine weitere  Quelle für Druckstellen! Wer sich aber ständig darauf konzentriert, seine Beine so zu halten, dass keine Lederriemen an der Haut scheuern, hält seine Unterschenkel sicher nicht konsequent an der richtigen Position.

Natürlich kann man auch so reiten, solange man halbwegs gemütlich durch die Gegend gondelt. Wenn es aber ein bisschen sportlicher oder exakter sein soll, fördern schmerzhafte Stellen am Körper nicht gerade den korrekten Sitz. Reitstiefel sind also nicht nur chic, sondern durchaus funktionell. Mit Reitstiefeln haben Sie bei der englischen Reitweise viele Vorteile:

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  • Knöchel und Waden sind vor Druckstellen geschützt. 
  • Der Unterschenkel liegt so optimal flach am Pferd an.
  • Sporen können wegen der Sporenhalterungen nicht rutschen.
  • Reitstiefel sind schmal und haben keine Schnürsenkel oder Klettverschlüsse, die im Fall eines Sturzes im Steigbügel hängen bleiben könnten.

Reitstiefel erhöhen auch die Sicherheit!

Reitstiefel aus Leder oder Gummi?

Lederreitstiefel oder Gummireitstie- fel? Das ist einerseits eine finanzielle und andererseits eine praktische Frage. Leder-Reitstiefel sind ungleich edler, ungleich komfortabler und ungleich teurer. Gummi- reitstiefel sind aber ungleich robuster! Selbst Profis tragen Reitstiefel aus Gummi, PVC oder anderen Kunststoffen, wenn sie in ihren Stiefeln den Stall ausmisten, das Pferd waschen und durch die Matschkoppel laufen. Gummistiefel können Sie einfach mit dem Schlauch abspritzen, Leder-Reitstiefel würden Sie mit solchen Gewohnheiten ruinieren! 

Wenn Sie sich für Gummi-Reitstiefel entscheiden, rate ich aber ausdrücklich dazu, nicht die billigsten zu nehmen. Die billigsten Gummi-Reitstiefel kosten rund 20 Euro und bestehen aus dem Gummistiefel und sonst nichts. Diese Stiefel picken im Sommer wie Pech am Bein und im Winter werden Ihre Füße selbst mit warmen Socken zu Eisklötzen. Gummi-Reitstiefel sollten unbedingt ein Innenfutter haben, nur dann sind sie angenehm zu tragen. Auch optisch bestehen große Unterschiede, gute Gummi-Reitstiefel sind oft auf den ersten Blick kaum von Leder-Reitstiefeln zu unterscheiden.

Für unterschiedliche Sportarten sind besonders geformte Reitstiefel auf dem Markt, so sind Reitstiefel für den Dressursport besonders hoch. Sie sollen das Bein lang erscheinen lassen und sind an der Außenseite hochgezogen. Im Springsport werden etwas kürzere Stiefel verwendet, bei Jagden sind schwarze Stiefel mit braunen Lederstulpen beliebt. Als Einsteiger, Freizeitreiter oder sogar Turnierreiter in den unteren Klassen muss man sich um derartige Details aber nicht kümmern, ein gut passender Standard-Reitstiefel reicht vollkommen.

Stiefeletten oder Stiefel?

Das ist letztlich eine Frage des persönlichen Geschmacks und wohl auch der jeweiligen Mode. Während bei uns Reitstiefel weitaus häufiger getragen werden, habe ich in England viele Leute mit Stiefeletten gesehen. Was ist der Vorteil? Seien wir uns ehrlich: Stiefel sind nicht gerade luftig und das An- und Ausziehen allein kann schon eine sportliche Herausforderung werden. Stiefeletten sich sicher angenehmer zu tragen.

Stiefeletten werden klassischerweise mit sogenannten Jodpur-Reithosen getragen, das sind Reithosen, deren Lederbesatz bis nach unten reicht und so empfindliche Stellen vor scheuernden Lederteilen schützt.

Stiefeletten können aber auch mit Minichaps kombiniert werden. Minichaps sind Beinstulpen aus Leder, die Waden und Knöchel vor Druckstellen schützen. Auch Stiefeletten sind in unterschiedlichen Materialien erhältlich, darunter Leder, Synthetik und PVC.

Minichaps: Eine echte Alternative

Vor allem bei Freizeit- und Wanderreitern sind Minichaps sehr beliebt. Chaps kommen eigentlich aus der Arbeitsreiterei, es handelt sich dabei um "unvollständige Lederhosen", die nur aus Beinteilen bestehen, die von einem Gürtel zusammen gehalten werden. Natürlich werden sie über einer normalen Hose getragen. Minichaps reichen dagegen nur bis zum Knie. Beliebt sind sie vor allem wegen ihrer Flexibilität. Mit Chaps wird fast jeder Schuh zum Reitschuh. Im Sommer sind sie überdies luftiger als Stiefel. 

Ihre Stärke entfalten Minichaps jedoch am meisten in Bereichen der Reiterei, für die klassische Reitstiefel gänzlich ungeeignet sind. Auch wenn man damit durchaus ein bisschen spazieren gehen kann, sind Reitstiefel eigentlich Sportschuhe, die für den Dressur- und Springsport optimal geeignet sind. Keineswegs kann man sich damit in umwegsamem Gelände bewegen. Dazu sind sie einfach zu wenig rutschfest und zu unflexibel. Wer lange Wanderritte macht, auf denen er auch einmal absteigen und sein Pferd ein Stück weit führen muss, trägt dabei üblicherweise gute Treckingschuhe und dazu Minichaps.

Thermoreitstiefel für den Winter

Vor allem Reitstiefel aus Gummi oder PVC werden im Winter sogar mit zwei paar Socken wirklich klamm, doch mit Lammfell gefütterte Marken-Reitstiefel sind nicht billig. Es gibt jedoch Moonboots-artige Alternativen: Für kalte Tage können Sie um wenig Geld gefütterte Thermo-Reitstiefel kaufen. Diese Modelle wirken zwar klobig und wenig chic, sind aber eine gute Investition in die eigene Gesundheit. Diese Reitstiefel sollte jeder haben, der im Winter draußen reitet.

Reitstiefel für Westernreiter

Während Reitstiefel für Anhänger und Anhängerinnen der klassischen Reiterei meist schlicht schwarz oder braun sind, wird es hier farbenfroh. Westernreiter tragen Lederstiefel, wie man sie aus Wildwest-Filmen kennt. Western-Reitstiefel sind häufig mit Ziernähten oder Lederapplikationen verziert, doch auch wer es schlicht mag, findet seinen Schuh. Western-Reitstiefel sind Schuhe für Individualisten, Cowboy-Schuhe eben.

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