Definition und Grundlagen

Laut Statistik erkrankt pro Jahr etwa eines von 1000 Kindern an einer Gelenkentzündung. In den meisten Fällen verläuft die Erkrankung harmlos und klingt nach einiger Zeit wieder ab, ohne das es zu Folgeerscheinungen kommt. Oftmals handelt es sich um eine Reaktion des Körpers nach einem harmlosen Infekt, der Mediziner spricht hier von einer reaktiven Arthritis. Bekommt die Erkrankung chronischen Charakter, so wird diese als juvenile idiopathische Arthritis bezeichnet. Sind hierbei weniger als fünf Gelenke entzündet, handelt es sich um eine Oligoarthritis, darüber hinaus um eine Polyarthritis. Bei einer juvenilen Psoriasisarthritis liegt eine Schuppenflechte vor. 

Symptome

Ob ein Kind an einer rheumatischen Erkrankung leidet, ist für Ärzte und Eltern nicht immer einfach zu erkennen. Viele Kinder klagen nicht über Schmerzen oder können diese nur indirekt beschreiben. Auffällig sind Schonhaltungen bzw. motorische Einschränkungen im jungen Alter. Diese sollten misstrauisch machen. Die Eltern können versuchen, die Gelenke ihres Kindes nacheinander vorsichtig zu bewegen. Dabei sollten diese entspannt sein. Kommt es hierbei zu Abwehrreaktionen, kann es sich hier um ein Anzeichen für eine Gelenkerkrankung sein. Im Zweifelsfall sollte dann ein Arzt oder Heilpraktiker konsultiert werden. Dieser ordnet nach einer ausführlichen Anamnese weitere Untersuchungen an.

therapeutische Möglichkeiten

Handelt es sich beim kindlichen Rheuma um einen schwerwiegendem Verlauf, können je nach Gelenkbeteiligung, Wachstumsstörungen auftreten. Zum einen kann der Arzt in diesem Fall entzündungshemmende Medikamente verordnen, hier ist allerdings bei längerer Einnahme mit Nebenwirkungen zu rechnen. Bei den sogenannten "Biologika" handelt es sich um Eiweiße, mit denen sich entzündungslancierende Botenstoffe bremsen lassen. Auch diese Medikamente sind nicht ganz nebenwirkungsfrei und können das körpereigene Immunsystem schwächen. 

Andere Methoden sind bei korrekter Anwendung "fast" nebenwirkungsfrei. Physikalische Therapien wie Kälte- und Wärmebehandlungen können Bewegungseinschränkungen und Schonhaltungen verhindern. Individuelle Physiotherapie kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen, diese kann auch von den Eltern erlernt werden und lässt sich zu Hause eigenständig fortsetzen. Mit Hilfe der Ergotherapie können gezielt motorische Bewegungsmuster erlernt werden und positiv in den Alltag integriert werden. Hilfsmittel wie Funktionsschienen können zur Wachslenkung verwendet werden. 

Damit Kinder aufgrund ihrer Erkrankung nicht dauerhaft ausgegrenzt werden, spielt die soziale Integration eine entscheidende Rolle. Eine psychologische und pädagogische Betreuung sollte deshalb ein Bestandteil des Behandlungskonzeptes sein. In anderen Fällen können Selbsthilfeorganisationen wie die deutsche Rheuma-Liga weiterhelfen. 

Resumee

Dass bereits Kinder in jungen Jahren an Rheuma erkranken können, mag manchen Erwachsenen überraschen. In Deutschland gibt es einige 10.000 Kinder, in einigen Fällen auch Jugendliche, die an einer akuten und chronischen Form der Arthritis leiden. Akut bedeutet hier, die Krankheit klingt nach einigen Wochen meistens folgenlos ab, wird diese allerdings chronisch, muss behandelt werden, da ansonsten Wachstumsstörungen auftreten können. Die Palette der Behandlungsmöglichkeiten ist breit gestreut und reicht von einer medikamentösen Therapie bis hin zu physikalischen Behandlungsmöglichkeiten. Eine oftmals begleitende soziale Integration und die Heranziehung von Selbsthilfegruppen darf hierbei nicht außer Acht gelassen werden. 

Mein Artikel dient der allgemeinen Information und kann nicht den Rat eines Arztes, Heilpraktiker und Apothekers ersetzen. 

Ashlie, am 05.04.2015
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Autor seit 13 Jahren
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