Bolivien - Land der Quechua, Aymara und Mestizen - Ein Salzsee als größte Sehenswürdigkeit

Im Südwesten des Andenstaates Bolivien, auf mehr als 3650 Metern Höhe, liegt ein See der besonderen Art, der jedes Jahr mehr Touristen anzieht. Es ist der Salar de Uyuni und in diesem wirtschaftlich genutzten Areal vermuten Experten mehr als 50 Prozent der weltweit zur Verfügung stehenden und förderbaren Vorkommen an Lithium. Die Lithiumsalze sind Teil der Lauge, die sich beim Salz-Abbau bildet.

Der Tourismus ist wichtiger als das Salz

Mit ungefähr 12.000 Quadratkilometern gilt der Salar de Uyuni als der größte Salzsee der Welt und kann sich rühmen, eine der größten Attraktionen Südamerikas zu sein. Der Salar de Uyuni ist nach der nahegelegenen Stadt Uyuni benannt und liegt im Parque Nacional de Laguna Verde. Experten vermuten, dass der See mehr als 10 Milliarden Tonnen Salz enthält. Allerdings liegen diese Vorkommen zum größten Teil brach und werden kaum abgebaut, denn nicht die Salzförderung, sondern der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftszweig, von dem die Orte der Region leben. Zudem spielen der Anbau von Quinoa (auch als Andenhirse oder Inkareis bezeichnet) sowie die Lamazucht eine große Rolle.

Entstehung des Salar de Uyuni

Der Salar de Uyuni entstand vermutlich durch die Austrocknung ausgedehnter Binnenseen, die das Hochland Boliviens bereits vor mehr als 100.000 Jahren bedeckten. Von dieser sehr wasserreichen Vergangenheit zeugen beispielsweise auch die Korallenbänke auf der Insel Inkahuasi, die sich im Salar de Uyuni befindet.

Die Regenzeit füllt jedes Jahr das Becken des Salar de Uyuni

Die Geländestruktur des Landes ist derart beschaffen, dass das bolivianische Hochland sozusagen ein geschlossenes Gewässersystem ohne Abfluss bildet. Aus diesem Grund füllt sich der Salar de Uyuni jedes Jahr zur Regenzeit (zwischen Februar und April) mit Wasser, das dann nach etwa einem Monat wieder verdampft ist, so dass der See mit einer Salzschicht überzogen ist.

Sehenswürdigkeiten rund um den Salar de Uyuni

Eine durchaus überraschende Attraktion findet sich am Rande des Sees. Es gibt hier nämlich einen so genannten Zugfriedhof, auf dem ausrangierte, teils mehr als hundert Jahre alte, Züge lagern. Sehr sehenswert sind auch die im Süden des Salar de Uyuni liegenden und absolut spektakulären Vulkan- und Wüstenlandschaften der Lipez-Provinzen. Diese Region ist die Heimat vieler geschützter Tierarten wie die Vicunhas (eine Seitenart des Lama beziehungsweise Alpaka), von denen die teuerste Wolle der Welt stammt sowie die unzähligen, in den Lagunen der Region lebenden Flamingos. Einen Besuch wert ist auch die Isla de los Pescadores (auch Kakteen-Insel genannt). Hier finden sich unzählige, bis zu 12 Meter hohe Kakteen, die sich über die gesamte Insel erstrecken. Wenn man bedenkt, dass ein solcher Kaktus in 100 Jahren etwa einen Meter wächst, ist das Alter wirklich beeindruckend. Mit etwas Geduld kann man hier auch Vizcachas beobachten, ein sehr scheues Nagetier, das Ähnlichkeit mit einem Chinchilla hat. Auf der Insel gibt es auch ein kleines Restaurant, in dem man sich stärken kann. Wer standesgemäß wohnen möchte, sollte das Hotel Luna Salada in Uyuni buchen, denn diese Herberge ist fast gänzlich aus Salz erbaut.

Die beste Reisezeit für das bolivianische Hochland

Wer eine Reise nach Bolivien plant, der sollte vor allem den Zeitraum von Mai bis August ins Auge fassen, denn in diesen Monaten gibt es die niedrigsten Niederschlagsmengen und die höchsten Temperaturen. Allerdings können die Temperaturen vor allem in den Hochlagen nachts stark absinken, so dass es ziemlich kalt wird. Die offiziell beste Reisezeit ist von Juli bis August.

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