Berchtesgadener Land (Bild: Sandra Gau)

Das Leben beginnt

Am 19. September des Jahres 1971 begann also mein Leben auf dieser Erde. Ich wuchs in der hügligen Seenlandschaft von Mecklenburg-Vorpommern auf und verließ es nach meiner Schneiderlehre. Ich tauschte es in eine Gegend mit höheren Bergen ein - dem Berchtesgadener Land. Eine Saison lang, in der ich mich beruflich um die Zimmer und die Wäsche eines Hotels kümmerte, in der ich privat viele schöne Sehenswürdigkeiten zu sehen bekam, jeden einzelnen Berg stolz mit Namen benennen konnte, liebevolle Menschen kennenlernte und man soll es nicht glauben, kein einziges Buch gelesen habe. Zu der Zeit stand nur das Schreiben und das Fotografieren im Vordergrund. Ich liebte diese Berge, diese Gegend, die Leute, doch die Sehnsucht zum Elternhaus brachte mich wieder in den Norden zurück und weil es in Mecklenburg keine Arbeit gab, zog es mich zu Verwandten nach Niedersachsen. Und hier bin ich heute noch.

Hier lernte ich meinen Mann kennen, gebar zwei prächtige Söhne und entdeckte meine Liebe zum Schreiben wieder. Doch dieses Mal sollte es professioneller vollzogen werden, sodass ich in einer Fernakademie das Handwerk zum Journalisten und zum Schreiben literarischer Werke studierte. Jedes einzelne Werk, das ich ab dann publizieren durfte, füllte mich mit Stolz. Ob es ein Artikel im Weser Kurier war oder Lehrmaterial im Raabe Verlag - ob es meine Kurzgeschichten-Sammlung oder meine Spürnasenhefte sind - egal, alles wird aufgehoben und gestapelt.

Das ABC und ich - Liebe auf den ersten Blick

Die Buchstabenwelt und ich verliebten uns sofort. So vereinten wir uns bereits am Kennlerntag, als sich aus den ersten Schwungübungen das "eirige O" und sich später die restlichen Laute hinzugesellten. Es ist herrlich...

  • ... sie zu formen,
  • ... sich mit ihnen von einem Wort zum anderen zu bewegen,
  • ... zusammen das Kreative auszuleben,
  • ... mit ihnen neue Rätsel zu erfinden,
  • ... oder einfach nur mit ihnen zu schmökern,
  • ... natürlich sich auch mit ihnen zu amüsieren,
  • ... ab und zu mal ein paar Tränen zu vergießen,
  • .... mit ihnen andere humorvoll zu begeistern,
  • ... gemeinsam alt zu werden...,

... und das alles weckt die Sonne in mir. Somit klärte es sich von selbst, dass ich sie in vielen Lektüren anwenden möchte und es tatsächlich in die Tat umsetzte. Ich arbeitete für verschiedene Verlage und Redaktionen, aber wirklich hängen geblieben bin ich im Fant Verlag. Und wer nun meine Werke kennen lernen möchte, kann sich hier umschauen.

Meine Schreibwerkstatt

Meine Schreibwerkstatt für Kinder - zehn Jahre sind nun ins Land gezogen. Seit zehn Jahren gehen hier Mädchen und Jungen ein und aus. Viele ehelmaligen Schüler erinnern sich, dass sie bei mir wenigstens Hintergründiges lernen konnten, um so den Lernstoff besser zu verstehen, was sie in der Schule vermissen.

Meine Arbeitsblätter erstelle ich selbst und manchmal auch individuell, je nach Anspruch. Mittlerweile habe ich mein Angebot erweitert: Ich biete für Erwachsene Fern-Coaching an, das per Telefon und/oder E-Mail-Kontakt stattfindet. Darin können die Großen ihren Ausdrucksstil ausbessern, Kommasetzung und/oder Rechtschreibung verbessern.

Zehn Jahre - das ist eine lange Zeit. Wenn ich nur daran zurückdenke, wie es begann. Unsere Kinder bekamen nur Mathe in der Grundschule unterrichtet. Niemand traute sich, gegen den Rektor zu rebellieren. Und so sprachen die Eltern mich an. "Du kannst das!" - "Du machst das!" Und so schlitterte ich als Pädagogische Mitarbeiterin mit lehrreichen Deutschkenntnissen durch meine Schreiberei in die Nachhilfe.

Viele ehemalige Schüler stehen jährlich vor meiner Tür, wenn hierzulande die Pfingstwagen unterwegs sind und die Jungen und Mädchen bei lauter Musik feiern. Sie erzählen mir über ihre Erfolge, erinnern sich gern mit mir an alte Tage zurück. Stolz wie Oskar bin ich auf sie und freue mich jedes Jahr aufs Neue, wenn sie vor meiner Tür stehen, sich für meine Arbeit bedanken, mit mir lachen und philosophieren.

In meiner Schreibwerkstatt lernen die Schüler selbstverständlich die neue deutsche Rechtschreibung (oft mit Rätsel), die Kommasetzung intensiv (selbst hier erfand ich Rätsel), alle Grammatikthemen (Wollen Sie raten? - auch hier mit Rätsel), die ihnen schwer im Magen liegen und natürlich das freie Schreiben, sofern wir nicht blockiert werden. Jüngst erzählte mir eine Schülerin, dass die Lehrerin eine halbe Seite Einleitung sehen möchte, die mit Fragen beginnt und dann bitte die Gedankengänge der Lehrerin widerspiegelt. Wo bleibt da das freie Denken und Handeln?

Bei mir steht immer der schnelle Weg zum Ziel im Vordergrund, was aber nicht immer funktioniert. Es gibt Themen, die kann man mit einem Satz regeln und mit Beispiel-Übungen festigen. So sollten Kinder wissen, dass ein Prädikat das Verb im Satz ist und schon können sie sich helfen. Doch es gibt auch Themen, die müssen intensiv untersucht werden. Man kann den Kindern nicht innerhalb von zwei Wochen die gesamte Kommasetzung lehren, inklusive "das/dass".

Ja, seit zehn Jahren sehe ich die Probleme der Kinder an den Schulen. Bei mir dürfen sie ihren Frust erst einmal freien Lauf lassen, dann ist der Kopf frei für die Nachhilfe.

Meine Freizeit - mein Ausgleich

In erster Linie stehen mein Mann und meine beiden Söhne, obwohl Letzteres bereits ihre eigenen Wege gehen, sehr zum Leid meiner Wenigkeit - ja, ich weiß, loslassen -. Sie schaffen mir den Ausgleich, den ich brauche.

Doch dann folgt schon mein wöchentliches Yogilates und auch das Walken. Wenn man uns nicht frecherweise die Fahrräder gestohlen hätte - aus unserem Schuppen -, würde ich auch unwahrscheinlich gern Fahrrad fahren, aber das muss noch eine Weile warten. Mit meinen Freundinnen shoppen gehen, ins Theater, Kino oder einfach zum Frühstücken treffen - sind ganz wundervolle Momente. Ein weiterer Ausgleich bietet mir das Samba-Trommeln, was ich vorher nie gedacht hätte. Eine liebenswerte, hartnäckige Nachbarin und Freundin bohrte solange, bis ich bei diesem Hobby kleben geblieben bin. Das Entwickeln neuer Lieder, die Grooves, die Breaks, die Auftritte, die Proben, das Zusammensitzen - all das genieße ich. Über all das Erlebte darf ich auch Pressetexte schreiben. Und man will es kaum glauben, ich selbst nicht einmal, ich nähe seitdem wieder. Ich habe über zwanzig Jahre kein Stoff angerührt und nun nähe ich mal eben so ein Poncho für den Samba-Look. Als Nächstes folgt ein Bolero. Was Samba so alles aus mir herausholt!

Und wenn all diese Veranstaltungen nicht sind, ich nicht schreibe, nicht lese, koche, backe, nähe, die Kräuter unter die Lupe nehme, dann steige ich mit meinem Mann ins Auto und fahre fort. Hinaus in die Welt. Das kann ein einfacher Besuch in den Bremer Schnoor sein, beim Paulaner an der Schlachte, zum Fischereihafen nach Bremerhaven oder nach Oldenburg. Es kann aber auch ein verlängertes Wochenende in München sein, eine Reise in die Berge, in südländische Gebiete - bevorzugt Italien - oder irgendwas Überraschendes. Ich liebe die Freizeit, aber genieße auch meine Arbeit.

Samba-Trommeln (Bild: Martina Meyerhoff)

Mein Lieblings-Thema auf Pagewizz

Zuallerletzt möchte ich natürlich den Fokus noch auf Pagewizz richten - einem Online-Magazin. Zuvor schrieb ich für Suite101, doch als die Berliner Besatzung das Schiff verließ, ging auch ich. Da bereits einige Kollegen für Pagewizz aktiv waren und nur Positives berichteten, legte ich also hier am 9. Januar 2012 meinen Anker und bin rundum zufrieden.

Wenn ich Zeit habe, schreibe ich gern über Schulisches, aber auch über die Ernährung. Folgende Artikel werden am meisten besucht:

  1. Mit Haferkleie entschlacken, entgiften und viel mehr
  2. Aktiv und Passiv leicht erklärt - Tipps für Eltern
  3. Kommasetzung leicht erklärt (das Manuskript dazu steckt im letzten Drittel, dessen Vollendung ich selbst herbeisehne)
  4. Sprechübungen für Zuhause
  5. Rechtschreibung leicht erklärt
  6. Aufsatz üben mit Grundschülern (hierzu existieren zwei Bücher)

Bei Pagewizz kann ich mich frei entfalten, und das finde ich klasse! Und nun wünsche ich

sonnigen Lesespaß bei allen anderen Artikeln.

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