Märzwinter

Wenn der vorangegangene Winter recht mild war, ist häufig ein plötzlicher Kälteeinbrauch Mitte März zu beobachten. Polare Kaltluft aus dem Nordosten bringt Kälte und häufig auch Schnee nach Mitteleuropa. Die Natur, die bis dahin schon auf Frühlingstemperaturen eingestellt war, wird dadurch in ihrer Entwicklung um ein bis zwei Wochen zurückgeworfen.

Die Eisheiligen

Je nach Region werden mit den Eisheiligen zwischen drei und fünf Tagen im Mai bezeichnet, mit deren Ende erst dem Volksglauben nach das stabile warme Wetter beginnt. Im Süden Deutschlands beginnen die Eisheiligen am 12. Mai, im Norden bereits am 11. Mai. Das erklärt sich daraus, dass die kalte Luft zuerst den Norden Deutschlands erreicht und dann allmählich nach Süden vorrückt.

Die Wetterheiligen sind nach mittelalterlichen Bischöfen und Märtyrern benannt. Nach genauer Festlegung beginnen die kalten Tage am 11. Mai mit Mamertus und enden mit der kalten Sophie am 15. Mai, die Tage dazwischen sind die Namenstage von Pankratius, Servatius und Bonifatius.

Da die kalten Tage auf jahrhundertealten Beobachtungen beruhen, ist eine genaue Zuordnung zu festen Tagen schwierig. Zum einen, da sie im Laufe der Zeit immer wieder Schwankungen unterliegen, zum anderen, weil das Klima in Deutschland von Region zu Region sehr unterschiedlich ist und daher kaum verallgemeinert werden kann. Dazu kommt, dass die Eisheiligen auf Aufzeichnungen vor der Kalenderreform beruhen. Nach dem gregorianischen Kalender wäre die kalte Sophie nach heutiger Rechnung erst am 22. Mai. Durch die von Nordosten kommende Polarluft kann hier noch vereinzelt Nachtfrost auftreten. Aus jüngeren Wetterstatistiken geht auch hervor, dass die Kaltluft eher um den 21./22. Mai herum auftritt, was die These kräftigt, dass die Eisheiligen eine Beobachtung älterer Zeit sind.

Schafskälte

Die Schafskälte Mitte Juni entsteht durch Tiefdruckgebiete, die wiederum in der unterschiedlichen Erwärmung von Land- und Wassermassen begründet sind.

Kühle und feuchte Luft aus dem Nordwesten bescheren einen Temperatureinbruch von fünf bis zehn Grad Celsius, was besipielsweise einem frisch geschorenen Schaf gesundheitlich schaden kann - daher der Name.

In Hochlagen ist auch Neuschnee möglich. Man nennt die Schafskälte auch europäischen Sommermonsun, da sie wie der gleichnamige tropische Monsun durch großräumige Luftzirkulationen und entsprechenden Luftdruck entsteht.

Hundstage

Ende Juli bis Ende August herrschen vielfach extrem heiße Tage vor. Den Namen erhielt diese Zeit vom Sternbild Großer Hund, von dem der Stern Sirius im römischen Reich Ende Juli zu sehen war. Durch die Eigenbewegung des Sirius sowie der Erde ist bedingt, dass heutzutage der Aufgang des Sirius etwa erst einen Monat später beobachtet werden kann. Der Name blieb aber dennoch bestehen.

Altweibersommer und Martinssommer

Das warme Ende des Sommers bei stabiler Witterung wird als Altweibersommer bezeichnet. Es ist meistens trocken und kündet den nahenden Herbst an. Das Pendant aus dem Mittelmeerraum ist nicht im September wie hierzulande, sondern erst im November und wird als Martinssommer bezeichnet. Der Martinssommer, den man in Deutschland und Österreich kennt, ist eine warme Zeitspanne von wenigen Wochen ebenfalls im November, wird aber oft mit dem Altweibersommer verwechselt. Im Martinssommer finden vor allem späte Weinlesen statt, bevor die Natur in ihre Froststarre fällt.

Weihnachtstauwetter

Zwischen Weihnachten und Neujahr bringt eine nasskalte Witterung oft Regen und ist für Hochwasser verantwortlich. Feuchtwarme Meeresluft aus dem Südwesten bringt mit Regenwasser und gleichzeitigem Eisschmelzen mehr Wasser auf die Erde, als im gefrorenen Boden versickern kann.

 

Sonja, am 23.08.2013
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