Schneckeninvasion hat im Lauf der Jahre zugenommen

Schneckenfraß zu bekämpfen mündet bisweilen in bizarren Methoden. Wer seinen Kopfsalat selbst zieht, Gemüse im eigenen Garten anbaut und das mit viel Aufwand und Herzblut betreibt, kennt das bittere Gefühl, wenn Schnecken die Mühe zunichte machen. Über Nacht schlagen die gefräßigen Kriechtiere zu und fallen sogar über Blühpflanzen her, um ihren Hunger zu stillen. Bierfallen, Kaffeesatz, Schutzwälle aus Rindenmulch oder andere Hausmittel helfen wenig gegen die Schneckenplage, denn es gibt zu viele Schnecken, um ihnen auf diese Art den Garaus zu machen. Eklig sind Methoden wie das Übergießen mit kochendem Wasser oder das Bestreuen mit Salz, bei dem die Tiere qualvoll verenden. Von Tierquälerei sollte man trotz des Ärgers über abgefressenen Pflanzen absehen.

Die spanische Wanderschnecke vermehrt sich rasant und ist sehr robust

Viele Gartenfreunde beklagen, dass die Schneckeninvasion in den vergangenen Jahren zugenommen hat. Es ist wirklich so, denn durch den Klimawandel finden die Kriechtiere ideale Bedingungen vor, um ihren Nachwuchs zu vermehren und haben auch keine Probleme, ihre Brut bei klirrender Kälte in Sicherheit zu bringen und im Sommer die heißesten Temperaturen zu überstehen. Aus dem Süden Europas wurde die spanische Wegschnecke in Deutschland und sogar in Schweden und Norwegen eingebürgert. Hier feiert sie fröhliche Urständ‘. Sie hat sich rasant vermehrt, denn sie ist äußerst robust und ein Überlebenskünstler. Mittlerweile ist die spanische Wegschnecke die bei uns am weitesten verbreitete Schneckenart und mitverantwortlich für die Schneckenplage.

Frühzeitiges Eingreifen ohne chemische Keule

Die wirksamste Bekämpfung von Schneckenfraß ist die Vorbeugung. Hier helfen Salathauben, die nicht nur über Salat, sondern auch über andere Pflanzen gestülpt werden können, um sie vor den gefräßigen Schnecken und anderer Unbill zu schützen. Doch muss der untere Rand sehr sorgfältig mit Sand abgedichtet werden, um den schleimigen Kriechtieren keinen Durchschlupf zu gewähren. Besonders die zarten, jungen Pflanzen zählen zur Leibspeise der Schnecken wie Salat, Rittersporn, Dahlien und Petersilie. Ist das Blattgrün bei den größeren Pflanzen dann nicht mehr so zart, hält sich der Appetit der Schnecken in Grenzen und die Schäden sind verkraftbar. Ebenfalls eine gute Vorsorgemaßnahme gegen Schneckenfraß ist ein dichtes Vlies, mit dem man das Gemüsebeet abdeckt.

Die beste Vorbeugung gegen Schneckenfraß ist ein Schneckenzaun, dessen Unterseite mindestens 10 Zentimeter in die Erde eingegraben werden muss. Die Höhe des Zauns sollte mindestens 20 Zentimeter betragen. Am Abschluss befinden sich scharfe Kanten, die für Schnecken unüberwindbar sind. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass keine Blätter über die Kanten ragen, damit die Kriechtiere sie nicht als Leiter benutzen können. Es können sich allerdings noch Eier und Jungschnecken im inneren Areal des Zauns befinden, so dass Hobbygärtner immer noch mit wachsamem Auge auf Schneckenjagd gehen müssen.

Schnecken biologisch bekämpfen

Schneckenkorn nur dann anwenden, wenn es unumgänglich ist

Das allerletzte Mittel gegen die schleimigen Plagegeister ist Schneckenkorn, doch sollte es nur dann angewendet werden, wenn es wirklich unumgänglich ist, denn die meisten Präparate enthalten Nervengift, die auch Nützlingen, Kleintieren und  Menschen, vor allem Kindern, schaden. Weniger gefährlich, aber dennoch sehr sorgsam zu verwenden sind Schneckenkorn-Mittel mit Eisen3-Phosphat, die als ökologisch vertretbar gelten und den Schneckenfraß wirksam bekämpfen.

Krimifreundin, am 29.03.2011
25 Kommentare Melde Dich an, um einen Kommentar zu schreiben.


Bildquelle:
a.sansone (Wozu braucht man einen Schneckenzaun?)
a.sansone (Wie machen Sie eine romantische Ecke im Garten?)
Heike Nedo (Pfirsichbaum pflanzen, schneiden und pflegen)

Laden ...
Fehler!