Die ABC-Ausrüstung (Maske, Schnorchel & Flossen)

Tauchkurs bestanden – was nun? Nach ein paar anstrengenden aber tollen Tagen hält man nun endlich sein Tauchbrevet in den Händen. Es kann also losgehen – auf zu neuen und fantastischen Unterwasserabenteuern!

Sicherlich ist es sinnvoll, sich für die ersten Tauchgänge die nötige Ausrüstung auszuleihen. Ist man aber schließlich mit Haut und Haaren vom Tauchvirus infiziert, manifestiert sich schnell der Wunsch nach eigenem "Gerödel". Aber wo fängt man am sinnigsten mit der Investition an?

Als PADI Master Scuba Diver Trainer und CMAS TL 2* (andere Beschreibungen für Tauchlehrer – nur eben cooler) hab ich in Sachen Ausrüstungsauswahl bei Tauchanfängern schon so einiges gesehen. Vom überlegten Einkauf, über Schnäppchenkäufe, die dann doch keine waren, bis hin zum völligen Tauchausrüstungs-Overkill.  

Grundsätzlich gilt beim Ausrüstungskauf, sich eines vor Augen zu halten: Tauchen ist ein Extremsport! Wir bewegen uns in einem Element, in dem wir als Landlebewesen eigentlich nichts verloren haben. Unser Überleben unter der Wasseroberfläche hängt zum großen Teil von unserer Ausrüstung ab!

Vorneweg: Dank der bahnbrechenden Erfindung von Digitalkameras und deren passenden Unterwassergehäusen gibt es mittlerweile so viele Unterwasserfotografen wie Sand am Meer. Das ist ja auch in Ordnung, aber dennoch sollte der erste Ausrüstungsgegenstand NICHT ein Gehäuse für die Kamera sein – der Unterwasserwelt zuliebe!

Als Erstes würde ich eine gute ABC-Ausrüstung empfehlen. Den Weg zum Discounter oder den Click auf ebay würde ich mir hier auf alle Fälle sparen. Eine fundierte Beratung in einem Tauchshop ist einfach nicht zu schlagen! Dennoch ein paar Tipps von meiner Seite:

Die Tauchermaske (nicht Taucherbrille!!!)

  • Empfehlenswert finde ich Masken mit kleinen Volumen, also Masken, die wenig Hohlraum zwischen Gesicht und Maskenglas haben. Sollte die Maske unter Wasser volllaufen, ist es einfacher, das Wasser wieder auszublasen.
  • Auf eine gute Passform achten. Das Silikon der Maske sollte weich sein. Ein guter Weg die Passform zu testen ist sich die Maske auf das Gesicht zu setzen, ohne das Maskenband anzulegen. Nun durch die Nase einatmen, um ein Vakuum zu erzeugen. Die Maske sollte sich so fest an das Gesicht ansaugen, dass sie auch durch Kopfschütteln nicht mehr herunterfällt. Männer sollten sich vorher eventuell noch rasieren!
  • Farbige oder transparente Maske? Das ist und bleibt Geschmackssache. Tauchanfängern würde ich dennoch eher eine transparente Maske anraten, da diese das Sehfeld nicht einschränkt, und durch die Lichtdurchlässigkeit erscheint die Unterwasserwelt noch freundlicher und heller.

Mein Rat:

Am Anfang ist eine klare Maske wohl am besten. Nach einigen Tauchgängen kann man dann aber auf schwarzes Silikon umsteigen, da man so das Gefühl hat, besser fokussieren zu können – zudem sehen die Teile einfach supercool aus!

Der Schnorchel

  • Hier sollte man darauf achten, dass der Schnorchel aus Silikon und nicht aus Plastik gefertigt ist. Somit ist er flexibel und kann nicht so schnell kaputt gehen.
  • Ausblasventile am unteren Teil des Mundstücks sind im Großen und Ganzen schon hilfreich, wenn es darum geht, das eingedrungene Wasser auszublasen (wie der Name schon sagt...); allerdings gilt es auch zu bedenken, dass diese undicht, bzw. beschädigt werden könnten.

Mein Rat:

Hier finde ich persönlich, dass weniger oft mehr ist.

Die Flossen

  • Grundsätzlich kann man hier zwischen zwei Flossenarten unterscheiden: die geschlossene und die offene Flosse. In geschlossenen Flossen kann man barfuß reinschlüpfen, für offene Flossen benötigt man Neoprenfüßlinge.
  • In beiden fällen sollte das Flossenblatt recht weich sein. Harte Flossenblätter ermöglichen zwar mehr Vortrieb, lösen aber auch leichter Krämpfe im Wadenbein aus. Superweich ist allerdings auch nicht gut. Bei Gegenströmung kann hier der Vortrieb der Flosse nicht ausreichen, was gefährlich werden könnte.
  • Mit Schlitz, Löchern, rundes oder eckiges Blatt... auch hier streiten sich die Gelehrten. Hauptsache die Flosse sitzt bequem, ist angenehm beim Tauchen und passt gerade bei Taucherinnen farblich zum Anzug.

Mein Rat:

Ich habe die Variante der Split-Fin für mich entdeckt. Sehr angenehm beim "Flösseln" sowie ein super Vortrieb sprechen hier für sich. Zudem würde ich jedem Taucher offene Flossen mit den passenden Füßlingen ans Herz legen. Zum einem hat man warme Füße, und die Füßlinge bieten mehr Schutz, wenn es mal vom Ufer aus in die Fluten geht.

Also auf zu neuen Abenteuern und viel Spaß beim Tauchen!

Geschlossene Flosse und offene Flosse
CRESSI Flossen Rondinellacressi Schnorchel Flossen palau

Über die Autoren

The Hagenz, das sind Angelica & Daniel Hagen.

Angelica ist diplomierte Übersetzerin für Italienisch, Deutsch und Englisch mit über 16 Jahren Berufserfahrung.

Daniel ist gelernter Koch und Hotelbetriebswirt; 15 Jahre lang bereiste er als Tauchlehrer und Basenleiter die Welt.

Seit 2009 leiten die beiden nun ihre eigene Text- und Übersetzungsagentur "The Hagenz". Weitere Informationen finden Sie auf der Website www.the-hagenz.com.

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