Zugegeben, es gibt Momente im Leben junger Eltern, in denen Überforderung eine beträchtliche Rolle einnehmen kann. Scheinbar grundloses Schreien eines Säuglings, der sich mit allen erdenklichen Maßnahmen nicht beruhigen lässt, führen nicht nur zu Frustration, sondern teils auch zu Wut - die gebändigt werden muss, doch niemals am Säugling ausgelassen werden darf.

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Für die Meisten von uns - grundsätzlich sollten es alle sein - sind die oben geschriebenen Worte eine Selbstverständlichkeit. Doch für Einige unter uns sind es Worte, die zwar selbstverständlich sind, jedoch nicht als selbstverständlich eingehalten werden können.

Gewiss handelt es sich hierbei nicht um grundsätzlich schlechte Eltern. Oftmals sind es gute Eltern, Eltern die ihre Kinder über alles lieben, alles für sie tun würden, doch in gewissen Situationen die Nerven verlieren. In solchen Situationen treffen zumeist eine Vielzahl unterschiedlicher Aspekte zusammen - Übermüdung, Kopfschmerzen, Überlastung und dann das unstillbare Schreien eines Säuglings.

An dieser Stelle möchte ich keinesfalls schönreden, was geschieht, wenn Eltern die Nerven verlieren. Keinesfalls möchte ich die Eltern in Schutz nehmen. Ich möchte lediglich sagen, dass diese Menschen nicht zwangsläufig schlechte Menschen sein müssen.

Von welchen Eltern ist die Rede?

...Eltern von Schüttelkindern...

Schüttelkinder - Kinder, dessen Eltern in scheinbar ausweglosen Situationen die Kontrolle verloren haben und den Säugling, oft nur wenige Wochen oder Monate alt, heftig geschüttelt haben, in der letzten Hoffnung, dass das Schreien ein Ende hat.

Die Folgen solcher Ausbrüche tragen die Schüttelkinder. Das Gehirn eines Säuglings wird durch das Schütteln imens geschädigt. Für viele der betroffenen Kinder geht das Schütteln tödlich aus. Überleben die Säuglinge das Schütteln, so sind sie oftmals für den Rest ihres Lebens geistig behindert. Die meisten sind niemals in der Lage, ein eigenständiges Leben zu führen, können weder Laufen, noch Sitzen, Sprechen oder alleine Essen. In anderen, seltenen Fällen "kommen die Kinder mit Taubheit, oder Blindheit davon" - gewiss nicht die richtigen Worte, ich weiß.

Warum schütteln Eltern ihre Kinder?

Laut einem äußerst interessanten Bericht des Stern und einer Befragung eines örtlichen ASB Mitarbeiters, ist der häufigste Grund Unbeholfenheit. Die Eltern wissen sich in solchen Situationen keinen anderen Rat, wissen nicht, wie sie das Baby beruhigen können, damit es aufhört zu schreien. Sie sind der Ansicht, dass das Schreien durch das Schütteln aufhört - die Folgen werden dabei nicht eingeschätzt. Erst wenn es zu spät ist, wird den Eltern bewusst, was sie getan haben. Sie wissen, dass es falsch war und suchen zumeist umgehend Hilfe - etwa im Krankenhaus.

Ich möchte direkt an dieser Stelle auf eine nützliche Initiative hinweisen, auf die mich eine andere Pagewizz-Autorin "Susivital" hingewiesen hat. Hierbei handelt es sich um Wellcome - eine Unterstützung für junge Eltern. Die Mitarbeiter der Organisation arbeiten ehrenamtlich, kommen zu den Eltern nach Hause und bieten an den Stellen Unterstützung an, wo Überstützung gebraucht wird. Es lohnt sich unbedingt, die Seite genauer anzusehen.

Wieviele Schüttelkinder gibt es?

Bislang gibt es noch keine genauen Zahlen. Doch mittlerweile wird davon ausgegangen, dass jährlich ungefähr 100 bis 200 Säuglinge geschüttelt werden und die Konsequenzen tragen müssen. Alleine 100 Säuglinge sollen laut Stern Bericht an den Folgen sterben.

Warum das Schütteln so gefährlich ist...

...das Gehirn eines Säuglings ist im Gegensatz zu ältern Kindern und Erwachsenen noch von viel Flüssigkeit umgeben. Darüber hinaus ist die Nackmuskulatur noch sehr sehr unausgereift. Diesbezüglich können Neugeborene auch noch nicht ihr Köpfchen halten - dieses sollte stets gut abgestützt werden. Durch das Schütteln wackelt das kleine Köpfchen hin und her. Das Gehirn schlägt permanent gegen die Schädelknochen. Infolge dessen kommt es zu Blutungen und zum Absterben der betroffenen Hirnteile. Die Folge daraus ist eine geistige Behinderung oder im schlimmsten Fall der Tod.

Ich möchte an dieser Stelle auf das nebenstehende Video bzw. Lied hinweisen. Die Meisten von uns werden es kennen. Ich selber bin erstmals in der 6. Klasse im Schülerchor darauf aufmerksam geworden und denke, dass mit den Worten des Liedes an dieser Stelle alles gesagt sein sollte.

Autor seit 13 Jahren
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