Verschiedene Formen der Hypothese - Zusammenhangshypothese

Mit der Zusammenhangshypothese überprüfen Sie, inwieweit einzelne Merkmale miteinander in Verbindung stehen. Kennzeichnend hierfür ist stets die Phrase "je....desto...". So zum Beispiel kann eine Hypothese folgendermaßen lauten: Je niedriger der sozioökonomische Status der Eltern ist, desto niedriger fallen die Schulleistungen des Kindes aus. Gemessen werden die Effekte mithilfe des Korrelationskoeffizienten r. Im bereits erwähnten beispiel haben wir eine positive Korrelation, da beide Ergebnisse in dieselbe Richtung gehen. Würden wir dagegen die Hypothese "Je mehr Einkommen eine Familie hat, umso geringer ist das Risiko, dass sie in Armut gerät" aufstellen, hätten wir eine negative Korrelation. Je höher der Korrelationskoeffizient ausfällt, umso größer ist der Zusammenhang zwischen der einen und der anderen Variable. Insgesamt kann der Korrelationskoeffizient r eine Summe zwischen -1 und +1 ergeben. Trifft Ersteres zu, dann spricht man von einer perfekten negativen Korrelation, trifft dagegen Letzteres zu, so handelt es sich um eine perfekte positive Korrelation. Erzielen Sie das Ergebnis r=0, dann gibt es keinen Zusammenhang zwischen den beiden Variablen.

 

Unterschiedshypothese und Veränderungshypothese

Die Unterschiedshypothese untersucht wie ihr Name bereits verrät, die Unterschiede zwischen zwei Merkmalen. So zum Beispiel könnte man die Hypothese aufstellen "Frauen sind intelligenter als Männer" oder "Männer können besser einparken als Frauen". Diese Art von Hypothese wird mittels eines Signifikanztests überprüft.

Die Veränderungshypothese dagegen überprüft, inwiefern sich beispielsweise ein Patient vom Beginn einer Therapie bis zum Ende einer Therapie verändert hat. Dabei werden oftmals unterschiedliche Medikamente eingesetzt, um deren Wirkung zu testen. 

Noch eine weitere Differenzierung der Hypothese - Nullhypothese vs. Alternativhypothese

Neben den erwähnten Unterscheidungen muss man auch noch zwischen der Nullhypothese und der Alternativhypothese differenzieren. 

Die Nullhypothese H0 behauptet in Bezug auf die Zusammenhangshypothese stets: "Es gibt keinen Zusammenhang zwischen den Variablen", wohingegen die Alternativhypothese H1 erkennen lässt: "Es gibt einen Zusammenhang". Würde man den sozioökonomischen Status der Eltern mit den Schulleistungen des Kindes vergleichen, so würde die Nullhypothese H0 behaupten, es gibt keinen Zusammenhang zwischen den beiden Faktoren. Die Alternativhypothese dagegen würde meinen, es gibt sehr wohl einen Zusammenhang zwischen den beiden Merkmalen. Ähnliches Muster gilt bei der Feststellung, ob Frauen intelligenter sind als Frauen. Währenddessen die Hypothese H0 besagt, es gäbe keinen Unterschied zwischen der Intelligenz einer Frau und der eines Mannes, würde die Hypothese H1 sagen, dass es diesen schon gibt. Je nachdem, ob die Hypothese H1 gerichtet oder ungerichtet ist, lautet die Hypothese anders. Eine gerichtete Alternativhypothese würde "Frauen sind intelligenter als Männer" lauten, wohingegen eine ungerichtete Hypothese der gleichen Art lediglich sagen kann "Es gibt einen Zusammenhang zwischen der Intelligenz von Frauen und jener von Männern". Ob die gerichtete oder ungerichtete Hypothese in Anspruch nimmt, ist am Ende vom bisherigen Forschungsstand des Themas abhängig. Wenn es keinerlei Forschungen zu Ihrer Arbeit gibt, dass sollten Sie die ungerichtete Hypothese nutzen. Wenn Sie sich dagegen auf bereits vorhandene wissenschaftliche Erkenntnisse stützen können, ist die gerichtete Hypothese auf jeden Fall sinnvoller, denn dass es einen Zusammenhang gibt, ist dann ja bereits bekannt. 

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